Ausprobiert: Schrauberhandschuhe Mechanix
Wer sich bislang mit einfach gestrickten Schrauberhandschuhen ob deren Unförmigkeit nicht anfreunden konnte, sollte die Paarung von Mechanix Wear ausprobieren, die das Schrauberteam von MOTORRAD besonders während des Reifentests 2008 überzeugen konnte. Die waschbaren und hitzebeständigen Handschuhe passen aufgrund elastischer Spandex-Anteile hervorragend und taugen auch für filigrane Arbeiten am Bike. Materialdopplungen an den Fingerkuppen verringern den Abrieb und bringen zusätzlichen Schutz. Und dank des luftigen Lcyra-Anteils kommt man selbst beim Akkordschrauben nicht ins Schwitzen.
Daten
Preis 29 Euro; Größen M bis XXL; sechs Farben; Bezug Zupin Moto-Sport, www.zupin.de
Fazit
Geschmeidig anliegend, griffig und vor allem mit einem guten Fingerspitzengefühl gesegnet die Mechanix-Handschuhe gehören in eine gut sortierte Werkzeugkiste.
Gelochtes Leder
Generell gibt es bei der Motorradbekleidung noch keinen 100-prozentigen Rundumschutz. Gerade bei Rennstreckenunfällen mit hohen Geschwindigkeiten sind größere Beschädigungen an Lederkombis kaum zu vermeiden. Doch nach einem Sturz einfach die Löcher zuzukleben oder zu übernähen ist gefährlich. Denn nur Spezialisten besitzen das richtige Garn und das richtige Leder oder den richtigen Stretch. Wird darauf verzichtet, kann einem das bei einem erneuten Sturz teuer zu stehen kommen. Ohnehin empfiehlt es sich, die Kombi nach jedem Sturz komplett überprüfen zu lassen. Der Anzug muss auch von innen gründlich gecheckt werden, da nicht direkt betroffene Stellen ebenfalls stark in Mitleidenschaft gezogen werden können, die dann bei einem erneuten Sturz deutlich schneller nachgeben.
Reparaturen sollten stets Profis ausführen, die mit großen Markenherstellern Kooperationsverträge geschlossen haben, um durch die Verwendung von deren Originalmaterial die Bekleidung fachgerecht reparieren zu können. Hat beispielsweise der Ärmel ein kleines Loch, sollte schon die gesamte Partie, in diesem Fall der Unter- oder Oberarm komplett ausgetauscht werden. Je nach Aufwand muss man dafür zwischen 100 und 150 Euro kalkulieren. Doch mit dem farblich passenden Gewebe sieht die Kombi anschließend nicht nur neuwertig aus sie schützt auch wieder wie am ersten Tag.
Bekleidung für Kinder

Wer mit Kindern aufs Motorrad steigt, sollte vor allem bei diesen nicht auf Schutzkleidung verzichten. Die Auswahl an Anzügen ab Größe 116 ist mittlerweile beachtlich. Bei den Kinder-Motorradstiefeln ist die kleinste Größe meist 30. Komplettiert wird das Ausrüstungspaket durch Helme in Größe XXS und Handschuhe, die es bereits ab Größe 4XS gibt. Bei Textilanzügen darauf achten, dass sie dank wind- und wasserdichter Membrane touren-tauglich sind. Nach Möglichkeit sollten die meist vorhandenen Sturzpolster in Schultern, Ellbogen und den Knien durch aufpreispflichtige, CE-geprüfte Protektoren ersetzt werden.
Motorradbekleidung mit Airbag

Keine Frage, noch steckt die Entwicklung des Airbags für Motorradfahrer in den Kinderschuhen. Bislang haben diverse Bekleidungshersteller einfach gestrickte Lösungen im Regal liegen, bei denen sich ein per Reißleine ausgelöster Airbag aus einer Jacke entfaltet. Ob sich diese Systeme im Ernstfall tatsächlich bewähren, wird von Expertenseite bezweifelt. Ein großes Problem ist insbesondere das Auslösen, das bei mechanischer Betätigung über eine Reißleine zu lang dauert oder das im ungünstigsten Fall, wenn sich der Fahrer beim Sturz nicht vom Bike löst, unterbleibt. Deshalb setzen Entwickler zunehmend auf den Einsatz elektronischer Steuerungen. Sehr aus-geklügelt ist das Dainese-Projekt D-Air, welches im Rennsport (MOTORRAD 1/2008) bereits eingesetzt wird.

Fieberhaft arbeiten die Italiener nun an einer Straßenversion, die vor allem auf andere Unfallsituationen wie auf der Rennstrecke abgestimmt werden muss. Kernelement ist aber auch hier eine Steuereinheit, die per Datarecording das Fahrgeschehen überwacht und beim Erkennen eines Unfalls den in einer Jacke oder Weste untergebrachten Airbag auslösen soll. Die Strada-Variante wird voraussichtlich im kommenden Jahr erhältlich sein; Infos: www.dainese.com. Bereits im Handel ist ein Airbag-Helm von APC, bei dem sich die Steuereinheit am Motorrad befindet. Registriert das System einen Unfall, soll sich der Airbag binnen 0,15 Sekunden um Hals und Nacken entfaltet haben. Den 829 Euro teuren Helm gibt es zunächst nur in Spanien, ein Vertrieb in Deutschland ist für 2009 geplant. Infos: www.apcsystem.com.