Der ADAC hat 5 Elektroroller der Führerscheinklasse A1 (125er) getestet. Die besten Ergebnisse lieferten die teuersten Testexemplare.
Der ADAC hat 5 Elektroroller der Führerscheinklasse A1 (125er) getestet. Die besten Ergebnisse lieferten die teuersten Testexemplare.
Kaum ein anderes Fahrzeug ist so gut geeignet wie ein Roller, um sich im urbanen Umfeld elektrisch fortzubewegen. Portable Akkus bzw. stadttaugliche Reichweiten lassen die Verkaufszahlen der E-Motorroller stetig steigen. Aus diesem Grund hat der ADAC fünf Modelle, die mit der Führerscheinklasse A1 ("125 ccm") zu fahren sind, getestet. Dabei standen Alltagstauglichkeit, Ergonomie, Antrieb und Fahreigenschaften im Fokus. Das erfreuliche Ergebnis: Kein Roller ist durchgefallen. Allerdings konnte auch kein Modell mit der Bestnote "sehr gut" überzeugen. Zwei der getesteten Roller schnitten befriedigend ab, drei lieferten gute Ergebnisse.
Sieger ist das neuste Modell im Test: Der Silence S01 (Note 2,2). Das 6.490 Euro teure spanische Modell überzeugte vor allem durch seine durchdachte Konzeption: Der große Akku, der für eine ordentliche Reichweite von 90 Kilometern sorgt, kann einfach ausgebaut und transportiert werden. Nach dem Herausnehmen wir der Akku zum Trolley und lässt sich bequem zum Laden in Haus oder Wohnung ziehen. Der beste Bremsweg und gute Ergebnisse bei Beschleunigung und Reichweit, sowie Stauraum unter der Sitzbank für zwei Helme sorgen für gute Noten in allen Testbereichen. Auf einem gemeinsamen zweiten Rang mit der Note 2,5 folgen die Schwalbe von Govecs und die Vespa Elettrica von PIaggio. Beide sind preislich ähnlich wie der Testsieger. Damit sind auch die drei teuersten Modelle im Test auf den drei vorderen Rängen zu finden.
Die Vespa allerdings enttäuscht die Tester durch die mäßige Höchstgeschwindigkeit von 67 km/h und einer äußerst trägen Beschleunigung. Abgesehen von der allenfalls durchschnittlichen Reichweite (68 km) und dem fest verbauten Akku überzeugt die elektrische Vespa aber mit ihren Fahreigenschaften und tollem Komfort. Die Schwalbe von Govecs bietet die besten Fahrleistungen im Test, ein ausgewogenes Fahrwerk und als einziger Roller im Test (zumindest optional) ein Antiblockiersystem. Ohne ABS muss man beim Bremsweg Abstriche machen, der war mit 12,3 Metern aus 50 km/h, der schlechteste im Testfeld. Auch der hohe Stromverbrauch fiel negativ ins Gewicht, dadurch reichte der Akku nur für 67 Kilometer.
Der in Deutschland meistverkaufte E-Roller, der NIU NQi GT (2,7) konnte sich nur den vierten Platz sichern. Vor allem die unbequeme Sitzposition, die lange Ladedauer (9,2 Stunden bis zur Volladung) sowie der geringe Stauraum fielen negativ auf. Letzter im Test, mit deutlichem Abstand, ist der Trinity Uranus R. Der optionale zweiten Akku erhöht neben dem Preis zwar auch die Reichweite, doch schwache Scheinwerferausleuchtung, das schlecht ablesbare Display und die längsten Ladezeiten kann er nicht ausgleichen. Das Ergebnis: Note 3,3.
Für einen guten Elektroroller wird immer noch ein hoher finanzieller Einsatz gefordert. Die Reichweiten zeigen sich stadttauglich, bei den Ladezeiten haben aber einige Anbieter noch Nachholbedarf.