Elektro-Enduro als 125er: Cineco E-RX1 oder CSC RX1E

Cineco E-RX1 CSC RX1E Elektro Enduro
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Über 130 km/h schnelle Elektro-125er als Enduro

Mit 18 kW (25 PS) Spitzenleistung rennt die Elektro-Enduro Cineco E-RX1 bis zu 132 km/h. In den USA heißt sie CSC RX1E.

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Nein, CSC Motorcycles ist kein neuer Motorradhersteller aus den USA. CSC ist ein Importeur mit Firmensitz in Kalifornien, der mit dem chinesischen Hersteller Zongshen/Zonsen zusammenarbeitet. Zu Zongshen/Zonsen gehört das Elektro-Sublable Cineco. Neben diversen Elektrorollern gibt es eine Elektro-Enduro von Cineco, die E-RX1. Bei CSC in den USA heißt sie RX1E.

Elektro-Enduro Cineco E-RX1 oder CSC RX1E

Mit dem in der Stahl-Gitterrohr-Hinterradschwinge integrierten, wassergekühlten Elektromotor und Zahnriemenantrieb zum Hinterrad soll diese Elektro-Enduro in 2,5 Sekunden aus dem Stand auf 50 km/h beschleunigen – elektrotypisch ohne zu schalten. Als Spitzenleistung nennt Cineco 18,5 kW (25 PS), als Dauer-Nennleistung 8 kW (11 PS). Damit könnte die E-RX1 in Europa als Leichtkraftrad (125er) zugelassen und mit Führerscheinklasse A1 ab 16 Jahren oder Pkw-Führerscheinerweiterung, in Deutschland B196, gefahren werden.

Teaser: Cineco ES5 1:37 Min.

Leichtkraftrad (125er) mit bis zu 25 PS und Bosch-ABS

Denn bei der EU-Homologation elektrischer Fahrzeuge gilt nicht die Spitzenleistung, sondern die Dauer-Nennleistung, und die liegt hier formal unter dem Leichtkraftrad-Limit 15 PS (11 kW). Mindestanforderung in Europa wäre ein Verbundbremssystem (CBS), und das überbietet Cineco mit einem ABS – angeblich sogar von Bosch. Je Rad wird mit einer Scheibe gebremst.

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Soft-Enduro mit geringer Sitzhöhe

Die Soft-Enduro-Bereifung fällt schmal aus, vorn im Format 100/80-17, hinten im Format 120/80-17. Am Raddurchmesser, jeweils 17 Zoll (43,18 cm), sowie an der Ausführung der Räder in Leichtmetallguss ist zu erkennen, dass es sich hierbei nicht um eine voll geländetaugliche Enduro handelt. Die Federwege erscheinen nicht besonders lang, und die Sitzhöhe fällt mit 785 Millimeter relativ niedrig aus. Immerhin ist sowohl an der Upside-down-Telegabel als auch am Zentralfederbein die Zugstufendämpfung einstellbar, hinten zudem die Federvorspannung.

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Bis zu 200 Kilometer Reichweite

Mit dem integrierten Akku-Pack, bestückt mit Lithium-Ionen-Zellen (96 Volt, 64 Ah, 6,1 kWh) sollen bis zu 200 Kilometer Reichweite möglich sein. Bei konstant 50 km/h immerhin noch 180 Kilometer. Der E-rfahrung nach kaum zu glauben. Eher plausibel: In 4 bis 6 Stunden an einer Standard-Steckdose sollen die Akkus komplett aufgeladen werden können.

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Elektrisches Leichtkraftrad nicht sehr leicht

Technisch und rechtlich ist die Cineco E-RX1 ein Leichtkraftrad, allerdings sind die vom Hersteller oder vom Importeur angegebenen Gewichte weit weg von leicht. Ohne Akku soll die E-RX1 166 Kilo wiegen, mit Akku stehen angeblich 198 Kilogramm auf der Waage. Zum Vergleich wiegt eine Zero DSR als ähnliches Konzept bei doppelter Kapazität und Leistung nur 190 Kilogramm. Einigermaßen handlich dürfte die Cineco E-RX1 sich trotzdem anfühlen, auf ihren schmalen Rädern, mit 1.400 Millimeter Radstand, 63 Grad Lenkkopfwinkel und 74 Millimeter Nachlauf. Allerdings ist die erlaubte Zuladung mit 150 Kilogramm viel zu knapp bemessen und nicht konzeptgerecht.

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Ausstattung als Cineco E-RX1 und CSC RX1E

Ab chinesischem Werk umfasst die Grundausstattung ein Cockpit mit Zeigertacho und digitalen LCD-Anzeigen. Dazu eine USB-Buchse mit wasserdichtem Verschluss am rechten Rand des Displays. Komfortabel erscheinen Windschild und Zwei-Personen-Sitzbank, praktisch das Gepäckfach oben in der Tank-Attrappe. Eine kleine Schwachstelle leistet Cineco sich beim Scheinwerfer: Abblend- und Fernlicht leuchten noch "klassisch" per Halogen. Das Tagfahrlicht sowie die Blinker und Rückleuchten sind LED-Ausführungen.

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Ab umgerechnet 4.900 Euro – aber noch nicht in Europa

US-Importeur CSC packt ein Gepäcksystem mit 72 Litern Gesamtvolumen, bestehend aus zwei Seitenkoffern und einem Topcase oben drauf. Zudem einen Hauptständer unten dran. So kostet die RX1E in den USA 8.495 Dollar, umgerechnet circa 7.700 Euro (Stand Juli 2023). Als Cineco E-RX1 wird die Elektro-Enduro in China ab 38.800 Yuan, umgerechnet circa 4.900 Euro angeboten (ebenfalls Stand Juli 2023). In Europa ist dieses Modell noch nicht verfügbar, weder als E-RX1 noch als RX1E.

Fazit

Als Cineco E-RX1 wird diese Elektro-Enduro von Zongshen/Zonsen in China produziert. In den USA heißt sie CSC RX1E. Und in Europa ist sie – noch – nicht erhältlich. Wenn sie zu uns kommt, wäre sie ein Leichtkraftrad (125er) mit 8 kW (11 PS) Dauer-Nennleistung – obwohl ihr wassergekühlter Elektromotor sie mit bis zu 18,5 kW (25 PS) auf über 130 km/h beschleunigt. Weitere Eckdaten: 198 Kilogramm (mit Akku-Pack), angeblich bis zu 200 Kilometer Reichweite, Ladedauer 4 bis 6 Stunden.

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