- 150 Kilometer Reichweite – pro Akku-Pack
- Optionale Alukoffer samt Topcase
- Velimotor VMX10S ab umgerechnet 2.500 Euro
- Maximal 350 Nm, 12 kW und 120 km/h
- Konventionelles Enduro-Fahrwerk
- Kategorie Leichtkraftrad, Führerscheinklassen A1 und B196
- Velimotor mit moderner Ausstattung und 2 Jahren Garantie
- Fazit
Zunächst halten wir die Lupe übers Gewicht: Die vom chinesischen Hersteller Velimotor angesagten 128 Kilogramm Fahrzeuggewicht beinhalten den Akku-Pack, für den separat 21,9 Kilogramm genannt werden. Das ist in doppelter Hinsicht sehr leicht: für ein elektrisch angetriebenes Motorrad und für eine Reiseenduro.
150 Kilometer Reichweite – pro Akku-Pack
Wobei das Reisen konzeptbedingt eingeschränkt wird von der Reichweite. Maximal 150 Kilometer sollen mit einer Akkuladung drin sein, und das Wiederaufladen der Lithium-Ionen-Zellen über das integrierte Ladegerät (15 A) soll dann 3 Stunden dauern. Dass die meisten Reiseenduristen damit nicht zufrieden sein werden, ahnt man bei Velimotor bereits. Deswegen wird zum entnehmbaren Akku ein zusätzlicher Ersatz-Akku (jeweils 72 Volt, 58 Ah) für 1.080 US-Dollar direkt vom Hersteller angeboten (umgerechnet circa 980 Euro, Stand April 2023).
Optionale Alukoffer samt Topcase
Und dazu, optional, 2 Adventure-typische Alukoffer, die jeweils groß genug für einen Ersatz-Akku sind. Preis für das Alukoffer-Set, bestehend aus den Seitenkoffern plus Topcase: 300 US-Dollar direkt vom Hersteller (umgerechnet circa 270 Euro, Stand April 2023).
Velimotor VMX10S ab umgerechnet 2.500 Euro
Am heißesten ist indes der Basis-Preis für die neue Velimotor VMX10S: 2.780 US-Dollar direkt vom Hersteller, umgerechnet circa 2.500 Euro (Stand April 2023). Allerdings hat Velimotor (noch) kein Händlernetz in Europa. Import und Verzollung samt Steuern müssen also in Eigenregie durchgeführt werden. Machbar ist das, nach Herstellerangaben dauert die gesamte Abwicklung nach der Bestellung derzeit ungefähr 2 Monate. Und dann steht der Straßenzulassung nichts mehr im Wege, denn eine EU-Homologation für die VMX10S liegt laut Velimotor bereits vor. Wenn es Händler in Europa gibt, dann wird die VMX10S auf diesem komfortableren Wege voraussichtlich für circa 5.000 Euro angeboten werden.
Maximal 350 Nm, 12 kW und 120 km/h
Mit maximal 350 Nm Raddrehmoment sowie 12 kW (rund 16 PS) Spitzenleistung soll der bürstenlose Elektromotor die VMX10S auf bis zu 120 km/h beschleunigen. Stufenlos, also ohne Schaltung, soll die Elektro-Reiseenduro immerhin in unter 10 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h sprinten. Genauer: in 9,8 Sekunden. Dazu gibt es einen langsamen Rückwärtsgang zum Rangieren und eine Motorbremsfunktion mit Energierückgewinnung (Rekuperation).
Konventionelles Enduro-Fahrwerk
Konventionell aufgebaut ist das Fahrwerk der Velimotor VMX10S, mit Stahlrohrrahmen, Upside-down-Telegabel vorn und Schwinge mit Zentralfederbein hinten, angeblich beides einstellbar. Endurotypisch sind außer der Sitzhöhe – 880 Millimeter – auch die Drahtspeichenräder mit entsprechenden Reifenformaten: 90/90-19 vorn und 4.60-18 hinten. Der Elektromotor ist optimalerweise direkt vor dem Schwingendrehpunkt eingebaut, mit Kettenantrieb zum Hinterrad. Je Rad wird mit einer Scheibenbremse gebremst, gekoppelt per Verbundbremssystem (CBS).
Kategorie Leichtkraftrad, Führerscheinklassen A1 und B196
Mit dem CBS genügt die VMX10S den europäischen Vorschriften in der Leichtkraftrad-Kategorie und darf somit ab 16 Jahren mit Führerscheinklasse A1 oder mit der Pkw-Führerscheinerweiterung B196 gefahren werden. Denn obwohl die Spitzenleistung mit 12 kW knapp über dem Leichtkraftrad-Limit (11 kW) liegt, kommt es bei elektrischen Antrieben formal auf die Dauer-Nennleistung an. Und die wird von Velimotor auf 4 kW tiefgestapelt.
Velimotor mit moderner Ausstattung und 2 Jahren Garantie
Die Ausstattung der VMX10S ist mit LED-Leuchten und digitalem LC-Display, aktueller Leichtkraftrad-Standard. Velimotor gewährt 2 Jahre Garantie und mehr als 1.000 Ladezyklen je Akku-Pack. Ebenfalls praxisrelevant, erst recht in der Kategorie Reiseenduro, sind die Wasserdichtheitsnormen: IP54 für die Karosserie, IP67 für das elektrische System.
Fazit
Eine elektrische Reiseenduro – klingt noch komisch, ist hier aber schon so. Zumindest ansatzweise. Velimotor positioniert die VMX10S ab 2023 in dieser Kategorie – für nur 2.780 US-Dollar direkt ab Werk in China. In Europa kann die 128 Kilogramm leichte Elektro-Enduro als Leichtkraftrad zugelassen und ab 16 Jahren mit Führerscheinklasse A1 oder mit der Pkw-Führerscheinerweiterung B196 gefahren werden.
Mit bis zu 12 kW (rund 16 PS) Spitzenleistung wird die A1-Zulassung formal nicht gesprengt, dank der Sonderregelung für elektrische Antriebe, und so sind 120 km/h Höchstgeschwindigkeit möglich. Als Reichweite werden bis zu 150 Kilometer genannt – pro Akku-Pack, denn das ist entnehmbar und kann gewechselt werden. Zu den Ersatz-Akkus bietet Velimotor auch Adventure-typische Alukoffer als Originalzubehör an. Bestellt werden kann online, ein europäisches Händlernetz gibt es noch nicht. Wenn es Händler in Europa gibt, dann wird die VMX10S auf diesem komfortableren Wege voraussichtlich für circa 5.000 Euro angeboten werden.