Als geradezu militantes Elektro-Konzept tritt dieses Funbike von Untitled Motorcycles aus London auf. Das Motto lautet: Death to Petrol – Tod dem Benzin.
Als geradezu militantes Elektro-Konzept tritt dieses Funbike von Untitled Motorcycles aus London auf. Das Motto lautet: Death to Petrol – Tod dem Benzin.
Adam Kay und sein Team bei Untitled Motorcycles in London haben schon mit einigen ihrer Custombikes international Aufsehen erregt. In letzter Zeit widmet Adam sich bevorzugt elektrischen Konzepten. Sein neuestes Projekt nennt er bewusst provokant "Death to Petrol", also "Tod dem Benzin". Dabei handelt es sich – bisher – um ein Unikat, also um eine Einzelanfertigung. Doch es ist bereits eine Kleinserie dieser leichten Elektro-Supermoto geplant.
Unkonventionell und dementsprechend auffällig ist das Chassis, das aus dicken Stahlrohren besteht. 50 Millimeter Durchmesser haben die Rohre. Womöglich müssen sie für die Kleinserie noch von Stahl auf Aluminium umgestellt werden, um das angestrebte Fahrzeuggewicht von nur zirka 70 Kilogramm halten zu können. Doch Adam Kay bevorzugt Stahl als Werkstoff, auch der einfacheren Bearbeitung sowie nachträglicher Umbaumöglichkeiten wegen.
Ohne Benzin kein Benzintank, das schafft Freiräume. Sowohl fürs Design als auch für die Sitzposition. Diese Freiräume hat Adam offensichtlich genutzt. Außerdem hat er bewusst auf Abdeckungen oder gar großflächige Verkleidungsteile verzichtet. Erstens aus Leichtbaugründen und zweitens, um die moderne Technik offen in Szene zu setzen. Unterstützen ließ Adam sich bei der Umsetzung seiner Entwürfe über CAD-Darstellungen hin zu realen Teilen von den Spezialisten Jack Lennie und Mike Hill von Survivor Customs. Passend zum Rahmen entstand dabei auch die Cantilever-Hinterradschwinge mit nahezu liegend eingebautem Federbein.
Dieses Federbein wurde einer KTM 390 Duke entnommen, ebenso die Upside-down-Telegabel mitsamt Gabelbrücken. Von ISR aus Schweden stammt die Bremsanlage, von SM Pro die 17-Zoll-Drahtspeichenräder und von Dunlop die griffigen Supermoto-Reifen, Typ Mutant. Da keine Kupplung erforderlich ist, sind die Bremshebel für Vorderrad und Hinterrad am linken und am rechten Lenkergriff positioniert. Fußhebel gibt es hier keine, nur Rasten.
Für den Antrieb hat Adam Kay sich spezialisierte Partner gesucht. Und gefunden: Sur-Ron, Hersteller sportlicher Elektro-Mountainbikes. Bei seinem Prototyp namens "Death to Petrol" hat er einen Prototypen-Elektromotor von Sur-Ron eingebaut. Spitzenleistung: 15 kW (zirka 20 PS). Akkus und Bordelektronik befinden sich ebenfalls noch im Prototypenstadium, ausgeführt von Paul Taplin. Auch Komponenten von Motogadget aus Berlin sind dabei. Reichweite hat beim eher urbanen "DTP"-Projekt keine Priorität. Performance auch nicht, die Höchstgeschwindigkeit soll zwischen 80 und 100 km/h limitiert werden. Umso beeindruckender ist bereits beim Prototyp die Beschleunigung aus dem Stand – erst recht mit dem extrem geringen Gewicht um 70 Kilo.
Zumindest bei Ampelsprints wird "Death to Petrol" die meisten Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor "killen". Es ist eher ein Funbike für die City als eine ernsthafte Supermoto. Bisher gibt es nur den einen Prototyp, doch eine "DTP"-Kleinserie ist geplant.