Elektromotorrad Energica Eva im Test

Elektromotorrad Energica Eva im Test Nix für Bremser

Das neue Elektro-Modell Eva kommt aus dem gleichen Hause wie der Supersportler Ego, nämlich Energica aus Modena. Doch die neue Energica Eva hat das gewisse Extra, leider auch preislich.

Nix für Bremser Energica
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Elektromotorrad. Wer bremst, verliert: Nie passte diese heilige Motorradfahrer-Regel besser als auf die neue Energica Eva. Denn Fahrer, die selten zum Bremshebel greifen, belohnt sie mit zusätzlicher Energie. Das neue E-Naked-Bike stammt aus demselben Stall wie der Supersportler Ego (MOTORRAD 16/2014), nämlich von Energica aus Modena. Die Technik beider Motorräder ist über jeden Zweifel erhaben: schöner Gitterrohrrahmen, hochwertige Komponenten, feinste Verarbeitung, superschlaue Elektronik – kein Wunder, denn die junge Firma Energica ist eine Tochter der CRP-Gruppe, die Präzisionsteile für die Formel 1 liefert.

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Die neue Energica Eva teilt sich die technische Basis mit der Ego, fährt sich aber wegen des höheren Streetfighter-Lenkers und einer aufrechteren Sitzposition viel entspannter als der Supersportler. Das überaus üppige Drehmoment des Elektromotors von 170 Nm setzt bei etwa 50 km/h voll ein und bleibt dann ständig präsent. Dieser satte Druck ist unvergleichlich, zumal dank Automatik kein Kuppeln und Schalten den Vorwärtsdrang unterbricht. Begleitet wird der Auftritt von einem tieffrequenten Heulen, das die Entwickler als Soundkulisse erzeugen.

Eco-Mode soll 200 Kilometer weit reichen

Der kurze Testausritt führt rund 50 Kilometer weit von Modena aus in den Apennin auf eine ehemalige Bergrennstrecke, die sowohl Fahrwerk als auch Elektromotor fordert. Die Leistungsabgabe lässt sich einstellen, wobei der Eco-Mode der Energica Eva 200 Kilometer weit reichen soll, sich aber mit der Begrenzung auf etwa 80 km/h schnell als allzu langweilig erweist. Also umstellen auf volle Power im Sportmodus!

Der zieht ordentlich Strom, doch wozu gibt es schließlich das pfiffige Rekuperationssystem, das beim Schließen des Gasgriffs neue Energie erzeugt? Es funktioniert bei der Eva viel bemerkenswerter als bei der Ego und lässt sich in vier Stufen verstellen, wobei sich „Off“ wie ein Leerlauf anfühlt – beim stattlichen Gewicht der Energica Eva von 280 Kilogramm nicht zu empfehlen.

Energica Eva ab Juni 2016 erhältlich

Der Modus „High“ hingegen ist zunächst leicht gewöhnungsbedürftig, denn er verzögert beim Schließen des Gasgriffs so stark, wie es nicht mal ein dicker Zweizylinder tut. Doch in Kürze hat man den Dreh raus: Kurve anfahren, Bremse ignorieren und nur das Gas schließen. Im Kehrendickicht unbekannter Sträßchen ist der komplette Ausschluss der Bremse durchaus eine Herausforderung, wenn man zwischendurch ordentlich Gas geben will. Doch der runde und harmonische Fahrstil macht immer mehr Laune, je länger man ihn pflegt. Und bringt Energie, denn am Ende der Dienstfahrt stehen noch rund 30 Prozent Ladung auf der Uhr – trotz Sportmodus.

Zur Beruhigung trägt die Elektronik bei, denn sie berechnet alle 100 Meter neu, wie weit der Strom bei der aktuellen Fahrweise noch reicht und weist sogar den Weg zur nächsten Aufladestation. Wer Gelegenheit zu einer Probefahrt mit der Energica Eva hat, sollte sie nutzen, denn die Neue, die im Juni 2016 auf den Markt kommt, hat das gewisse Extra. Leider gilt das aber auch für den Preis von gut 30.000 Euro. Weitere Infos beim deutschen Importeur MMS Concept in Osterode (Schweiz: E-performance in Stans).

Technische Daten Energica Eva

Energica
So wird die Eva aufgetankt: Die Schnellladung dauert 30 Minuten, die konventionelle an der Steckdose 3,5 Stunden.
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