Jens vom Brauck, der Kölner Customizer und Kopf hinter JvB-Moto, bekam von Harley den Auftrag, eine LiveWire umzubauen. Das Ergebnis kann sich wahrhaft sehen lassen.
Jens vom Brauck, der Kölner Customizer und Kopf hinter JvB-Moto, bekam von Harley den Auftrag, eine LiveWire umzubauen. Das Ergebnis kann sich wahrhaft sehen lassen.
Gerade im Archiv gestöbert: 2019 lieferten wir euch den ersten Fahrbericht zur LiveWire. Da ist es nun wirklich an der Zeit, dass sich ein namhafter Umbauer an die E-Harley wagt. Jens vom Brauck ist der Mutige, der uns nun seine Interpretation der LiveWire namens Silent Alarm präsentiert, bei der es sich um eine Auftragsarbeit von Harley-Davidson handelt.
Der Kölner Customizer ist kein eingefleischter Elektromotorrad-Fan, aber die LiveWire hat es ihm angetan: "Elektrische Motorräder werden sicherlich nicht alleine die Welt retten und ich kann die Argumente der Gegner von elektrischen Antrieben nachvollziehen. Ich denke die Thematik ist sehr kompliziert und wir sind von der perfekten Lösung noch weit entfernt. Alles was ich weiß, ist, dass dieses Motorrad unglaublich viel Spaß macht."
Wie alle JVB-Motorradkonstruktionen ist auch die LiveWire dazu gedacht, gefahren zu werden. "Mein Motorrad ist kein Kunstwerk oder Ausstellungsstück, sondern zum Fahren gebaut." Auch ein Elektromotorrad muss fahrbar und praktikabel sein, anders sein und anders aussehen reicht nicht, so die Haltung von JvB-Moto.
Bei seinem LiveWire-Umbau konzentrierte sich Jens vom Brauck hauptsächlich auf die Karosserie. Unter anderem spendierte er seinem Umbau einen neuen "Kraftstofftank" aus Fiberglas. Kohlefaser kam für Jens nicht in Frage: "Kohlefaser, die mit Hochspannungskabeln in Berührung kommt, ist vielleicht nicht die beste Idee."
Neu sind auch die Sitz-Heckeinheit, der vordere Kotflügel und die zierlichen Lufteinlässe unter der Tank-Attrappe. Die Leichtmetallfelgen wurden mit Kohlefaserabdeckungen versehen, und die serienmäßige Scheinwerferverkleidung mit dem Mini-Windschild ersetzte Jens durch eine einfache Gondel und einen LED-Scheinwerfer. Der Scheinwerfer wird durch ein Paar Blaze-Zusatzscheinwerfer mit Karbon-Gehäuse ergänzt, die zu beiden Seiten des Batteriepacks installiert sind.
Fußrasten und Lenker kommen aus dem Hause LSL. Letzterer ist mit Performance Machine-Griffen und einem Pro Brake-Bremshebel ausgestattet. In Sachen Fahrwerk wird ebenfalls aufgerüstet: Das Federbein kommt vom ehemaligen Moto 2-Team Sport Evolution, dass mittlerweile High End-Fahrwerke nach Kundenwünschen fertigt.
Zum Design seines Umbaus sagt Jens vom Brauck: "Ich denke, um ernsthafte Motorradfahrer zu erreichen muss man ein ernsthaftes Motorraddesign entwickeln, und nicht mit futuristischem Plastiklook und nabenlosen Rädern ablenken. Ein Design, das den leidenschaftlichen Motorradfahrer anspricht, und gleichzeitig frisch und speziell aussieht."
Außer dem JvB-Moto Vorderradkotflügel wurden alle Teile für die LiveWire komplett neu entwickelt. Es wird von diesem Projekt keine Teile oder Kits geben, sondern eine Kleinserie mit exklusiv aufgebauten Maschinen, so die Info von JvB-Moto.
Der Umbau sieht einfach gut aus. Und auf den ersten Blick ist nicht einmal unbedingt klar, warum. Nach eingehender Betrachtung wird aber deutlich, dass Jens vom Brauck gekonnt klassische Linien und Proportionen mit moderner Formensprache verbunden hat. Heraus kam ein "cleaner, minimalistischer Café Racer-Style, aber mit einer komfortablen Sitzposition", wie Jens es so schön auf den Punkt bringt.