Benly E und Gyro E: So lauten die Namen der beiden in Tokio vorgestellten Fahrzeuge, in denen das neue Akku-Tauschsystem eingesetzt wird. Die beiden Fahrzeuge unterscheiden sich primär bei der Anzahl der Räder und der Größe der Ladefläche im hinteren Bereich. Beide Fahrzeuge werden elektrisch angetrieben und können leistungstechnisch in das 125er-Segment eingestuft werden.
Akkus unterm Sitz herausnehmbar
Das neue System, das sich E:Technology nennt, soll in Zukunft sowohl bei zwei- als auch vierrädrigen Fahrzeugen zum Einsatz kommen. Die beiden in Tokio präsentierten Lieferfahrzeuge sollen nur die Funktionsweise des neuen Akku-Tauschsystems verdeutlichen. Bei den beiden Fahrzeugen befindet sich unter dem Sitz Stauraum für zwei Akku-Packs. Abgesehen von den beiden herausnehmbaren Akku-Blöcken passt ansonsten nichts weiter unter den Sitz. Technischen Daten zu den Akkus bleibt Honda noch schuldig.
Eigene Wechselstationen von Honda geplant
Honda hat sich zum Ziel gesetzt, die neue Technologie bis 2030 zu etablieren und möchte damit im ersten Schritt Lieferdienste und weitere gewerbliche Anwendungen mit der E:Technology bedienen. Damit verwebt ist ein exklusives Wechselstationen-System von Honda. An diesen können die Fahrzeuge mit neuen Akkus bestückt werden. 16 Pack sollen in den Stationen aufbewahrt werden können und Honda hat sich ein umfangreiches Programm zur optimalen Beladungssituation an den einzelnen Stationen ausgedacht. Weiterhin können Fahrer an bestimmten Stationen vorab per App einen Akku reservieren, der dann im Falle extra für diesen Tausch geladen wird, ist die Nachfrage zu dieser Zeit ansonsten gering. Es scheint als würde Honda vermeiden wollen, an allen Stationen ständig alle Akkus geladen zu halten, was die Lebensdauer der Akku erhöhen soll und der ganzen Sache eine weiterere ökologische Komponente gibt. Je nach Tageszeit, Wetter und – nicht lachen – Pollen-Flug-Wetter soll genau vorherberechnet werden wann wieviele Akkus gebraucht werden. Diese werden dann vorgehalten.
Datenschutz bedacht
Plant Honda am Ende Bewegungsdaten der Nutzer zu erfassen? In diesem Fall nicht: Die Akkus bekommen je eine ID und beim Tausch werden Daten wie Datum, Ort, Uhrzeit, Ladungszustand des Akkus erfasst und mit den Daten der Entnahme abgeglichen. Zeichnet sich beim Nutzerverhalten eine deutliche Änderung der allgemeinen Fahrprofile ab, möchte Honda so die anderen Ladestationen neu abstimmen und die Ladungszustände der Akkus, den bekannten State-of-Charge (SOC) anpassen.
Fazit
Bis 2030 will Honda die E:Technology am Markt haben. Klingt nach einer langen Zeitspanne, es sind aber nur noch wenige Jahre. Bis dahin Produkte, einen Markt, Hardware sowie Software aufbauen und im Anschluß rentabel betreiben ist eine Herausforderung. Mit Spannung werden diese Themen verfolgt.