1974 wendete sich Motorradhersteller Ducati an Giorgetto Giugiaro und seine Firma Italdesign um sich ein neues Topmodell zeichnen zu lassen. Entstanden ist dabei die Ducati 860, die mit ihrem eckigen, weit herunter gezogenen Tank und dem ebenfalls kantig gezeichneten Motorgehäuse eine ganz neue Linie für eine Ducati zeigte.
E-Block statt V2
Jetzt hat Italdesign, das mittlerweile wie Ducati-Eigner Audi zum VW-Konzern gehört, auf Youtube in einem Video die Designstudie Ducati 860-E gezeigt. Die 860-E greift die Linienführung und die Farbigkeit der Ducati 860 auf. Tank und Sitzbank scheinen als Monocoque ausgelegt zu sein. Die markanten Lüftungsschlitze in den Flanken wurden übernommen. Der luftgekühlte V2 ist allerdings Geschichte. Seinen Platz nimmt ein großes Batteriemodul sowie ein Elektromotor samt Steuerungseinheit ein. Dessen Kühl-Verrippung nimmt aber den Look der Kühlrippen des Verbrenners auf. Der Endantrieb erfolgt über einen Zahnriemen.

Das Fahrwerk wirkt relativ konventionell. Vorne führt eine USD-Gabel, die Sättel der Doppelscheibenbremsanlage sind radial angeschlagen. Hinten setzt Italdesign auf eine mächtige Einarmschwinge. Die Beleuchtung setzt komplett auf LED-Technik. Vor der Gabel sitzt ein Rundscheinwerfer mit Tagfahrlichtring und kleinem Windschild, hinten eine flache Rückleuchte, die Blinker zeigen Lauflichter. Im Cockpit übermittelt ein TFT-Display alle Infos. Der Fahrer dirigiert die Ducati 860-E über einen breiten Rohrlenker.
Die Ducati 860-E ist offiziell keine Auftragsarbeit des Motorradherstellers, sondern basiert auf einer Eigeninitative von Italdesign.
Fazit
Ducati selbst hat ein Elektromotorrad noch auf die lange Bank geschoben. Italdesign hat für die Konzernschwester aber bereits ein denkbares Modell in Szene gesetzt.