Das schwedische Startup Stilride präsentierte uns vor drei Jahren einen Elektroroller-Entwurf, der auf einem gefalteten Edelstahlrahmen basierte. Im Herbst 2022 soll der SUS1 in Serie gehen.
Das schwedische Startup Stilride präsentierte uns vor drei Jahren einen Elektroroller-Entwurf, der auf einem gefalteten Edelstahlrahmen basierte. Im Herbst 2022 soll der SUS1 in Serie gehen.
Das schwedische Start-up Stilride macht ernst und kündigt für Herbst 2022 den SUS1 (Sport Utility Scooter One) als Serien-Elektroroller in der 125er-Klasse an. Industrielles Origami nennt Stilride das Verfahren, mit dem die Basis des produziert wird. Dahinter steckt nicht in erster Linie ein besonderer Designanspruch, sondern vor allem der Anspruch einer nachhaltigen Produktion.
Mehrere schwedische Technologie- und Industrieunternehmen sind als Partner an Bord bei Stilride und beteiligen sich an der Produktionstechnologie – vom Blechformverfahren, Origami-Falttechniken und Laserschneiden bis hin zu industrieller Robotertechnik. Was das mit Nachhaltigkeit zu tun hat? Nun, die Schweden behaupten, dass der mehrfach gefaltete Rahmen nicht nur extrem robust sei, sondern auch Material sowie Produktionsaufwand und -kosten spare. 70 Prozent weniger Komponenten, 20 Prozent geringere Materialkosten, 25 Prozent niedrigere Produktionskosten und nebenbei auch noch 40 Prozent Gewichtsersparnis. Für die im Herstellungsprozess benötigte Energie soll außerdem auf nachhaltige Quellen gesetzt werden.
Der Nabenmotor im Hinterrad leistet 11 kW, also knapp 15 PS. Damit hält der Stilride SUS1 die A1-Leistungsgrenze ein. Das heißt für Autofahrer: Sollten sie ihren Führerschein um die Schlüsselzahl B196 erweitert oder ihren Autoführerschein vor dem 1. April 1980 ausgestellt bekommen haben, dürfen sie den Stilride Elektroroller fahren.
Je nach gewähltem Fahrmodus kann eine Höchstgeschwindigkeit von über 100 km/h erreicht werden. Die Reichweite gibt Stilride mit rund 120 Kilometer im Stadtverkehr an. Energie liefert die fest eingebaute Lithium-Ionen-Batterie mit 6 kWh. Die Kapazität des Ladegeräts und die Ladezeit werden nicht angegeben.
Was das Fahrwerk betrifft, muss die Öhlins-Federung des Prototyps zugunsten einer günstigeren Upside-down-Gabel und eines einstellbaren Stoßdämpfers weichen. Die 13-Zoll-Felgen von Stilride sind mit einseitigen Scheibenbremsen und CBS ausgestattet. Das System kann rekuperieren, also Energie zurückgewinnen.
Der Elektroroller Stilride SUS1 rollt serienmäßig als Einsitzer an, wobei der Sitz in zwei Positionen verstellbar ist. Optional kann ein Beifahrersitz geordert werden. Zur Ausstattung gehören ein abschließbares Handschuhfach, ein USB-Anschluss sowie eine Handy-App zur Vernetzung mit dem Roller.
Die Produktion des SUS1 hat bereits in einer kleinen Werkstatt in Stockholm begonnen. Mit der Zeit möchte der Hersteller seine Produktionskapazitäten ausbauen, um die Bleche an verschiedene Werkstätten in ganz Europa zu liefern, wo sie gebogen und näher am Verbraucher zusammengebaut werden können. Der Preis des SUS1 wird je nach Konfiguration zwischen 10.000 und 15.000 Euro betragen. Stilride plant, sein erstes Modell im Herbst 2022 auf den Markt zu bringen.
Einen happigen Einstiegspreis leistet sich der Stilride SUS1. Aber Nachhaltigkeit hat oft seinen Preis. Wer sich den außergewöhnlichen Elektroroller leisten und kann und will, schent auf jeden Fall ein durchdachtest Produkt zu bekommen – und zwar von vorne bis hinten durchdacht, von der Produktion bis hin zum Recycling.