Der chinesische Zweiradhersteller Voge hat auf der EICMA 2019 in Mailand das Modell ER 10 vorgestellt. Der Einsitzer tritt bei den 125ern als Naked Bike an und kommt jetzt auf den italienischen Markt.
Der chinesische Zweiradhersteller Voge hat auf der EICMA 2019 in Mailand das Modell ER 10 vorgestellt. Der Einsitzer tritt bei den 125ern als Naked Bike an und kommt jetzt auf den italienischen Markt.
Voge ist eine Tochtermarke des chinesischen Motorradherstellers Loncin, der auch für BMW Motoren baut. Unter dem Label Voge vertreiben die Chinesen ihre hochwertigeren Motorradmodelle. Das Angebot reicht aktuell von 300 bis 650 cm³ und umfasst Naked-, Sport- und Classic-Bikes sowie Enduros. Auf der EICMA 2019 in Mailand hat Voge mit der ER 10 ein Elektromotorrad vorgestellt; das Serienmodell ist jetzt in Italien auf den Markt gekommen.
Die ER 10 treibt ein flüssigkeitsgekühlter E-Motor mit 6 kW Dauer- und 14 kW Spitzenleistung an, der seine Energie aus einem 62 Ah großen und 30 Kilogramm schweren Lithium-Ionen-Akku zapft. Das maximale Drehmoment soll am Rad 42 Nm betragen. Damit soll die nur für eine Person zugelassene ER 10 auf maximal 90 km/h beschleunigen können und bis zu 100 Kilometer weit kommen. In fünf Stunden soll die Batterie an der Haushaltssteckdose wieder geladen sein, das passende 1,2 kW-Ladegerät ist im Heck integriert. Der Akku, so scheint es, lässt sich ohne großen Aufwand aus dem Rahmen ziehen, von einem Tauschsystem ist aber nicht die Rede.
Das nur 122 Kilogramm schwere Elektromotorrad, darf 150 Kilogramm zuladen und kommt auf eine Länge von 2 Metern, eine Breite von 0,79 Meter sowie eine Höhe von 1,10 Meter. Als Sitzhöhe nennen die Chinesen 80 Zentimeter, als Radstand 1.410 mm. Die ER 10 setzt auf 17-Zoll-Räder mit Reifen von CST der Größe 110/70 vorn und 140/60 hinten sowie Einscheibenbremsen vorne und hinten – mit Zweikanal-ABS. Der C-förmige Rahmen hat ein freitragendes Heck. Die Seitenverkleidungen ziehen sich fast bis zum Kiel. Der LED-Hauptscheinwerfer bettet sich in eine kleine Lampenmaske vor einem hohen Rohrlenker. Vorne verbauen die Chinesen eine USD-Gabel, die Leichtmetall-Hinterradschwinge stützt sich auf ein Zentralfederbein. Mit an Bord sind ABS, ein Keyless-Go-System, ein digitales Cockpit und eine USB-Steckdose. Ein Demi-Jet-Helm findet in der Tankattrappe Platz, deren Deckel des Gepäckfachs entriegelt mittels Fernbedienung.
Die neuen ER-10 von Voge ist derzeit in Italien für 6.590 Euro erhältlich. Die einzige Farbe wird Sparkling Black heißen. Vom deutschen Importeur von Voge, MSA im oberpfälzischen Weiden, ist zu hören, dass die ER-10 derzeit noch nicht in Deutschland angeboten wird.
Mit der Voge ER 10 erhöht sich die Zahl der Hersteller mit Verbrennern und Elektromotorrädern im Sortiment auf drei – aber nur in Italien. Voge reiht sich damit ein zwischen Harley mit der LiveWire und KTM mit dem E-Crosser Freeride ein. Technisch überrascht Voge nicht, der Preis liegt mit 6.590 Euro über 1.000 Euro über dem der 500er-Verbrennerin und wirkt ambitioniert.