Sherco Sportenduros 2021
In vielen Details verbessert

Für Offroad-Freaks, die nicht auf einer Enduro aus Mattighofen sitzen möchten, bietet Sherco eine Alternative. Die französischen Bikes überzeugen mit einem eigenständigen technischen Auftritt – auch mit den 2021er-Modellen.

Sherco Sportenduro 2021
Foto: Peter Teichmann

Im Jahr eins nach dem 20-jährigen Firmenjubiläum der südfranzösischen Offroad-Schmiede lag der Fokus der Entwickler auf der Detailarbeit. Nach wie vor kann zwischen dem Standard-Modell, der "Racing", und dem mit zusätzlichen Teilen sowie Fahrwerkskomponenten von Kayaba statt WP Suspension aufgewerteten "Factory"-Modell gewählt werden.

Detailarbeit für verbesserte Haltbarkeit

Sherco Sportenduro 2021
Peter Teichmann

Für den Modelljahrgang 2021 wurden die Viertakter lediglich in Details optimiert. Im kleinen Viertakt-Triebwerk mit 250 und 300 cm³ Hubraum soll die Haltbarkeit des Pleuellagers der Kurbelwelle verbessert werden, indem das bisherige Wälzlager gegen ein Gleitlager getauscht wurde. Damit einher ging eine leichte Überarbeitung des Motorgehäuses, um eine verbesserte Ölzirkulation und damit auch eine niedrigere Betriebstemperatur zu erreichen. Die Gefahr, bei niedrigen Drehzahlen den Motor unabsichtlich abzuwürgen, soll dadurch ebenfalls reduziert werden. Durchaus beabsichtigt dagegen ist die Abschaltung des Motors in Kopflage, die von einem Neigungssensor erzwungen wird. Eine optimierte Brennkammer führt zu weniger Kompression, womit der Motor weicher zu fahren ist. Auch neue Nockenwellen sollen die Performance des Motors verbessern. An den Factory-Viertakt-Modellen fällt die neue Titan-Auspuffanlage von Akrapovič nicht nur optisch auf, sondern sie soll auch mehr Leistung bei hohen Drehzahlen produzieren.

Motorrad-Neuheiten

Die Modifikationen am 450-cm³-Viertaktmotor beschränken sich lediglich auf neue Zahnräder der Ölpumpe, des Anlassers und der Ausgleichswelle, wodurch rund 500 Gramm Gewicht eingespart wurden.

Auf Amateure zugeschnitten

Auf der Strecke konnten die neuen Shercos durch eine leichte Fahrbarkeit überzeugen. Besonders die Kayaba-Federelemente der Factory-Modelle vermitteln viel Vertrauen. Die relativ weiche Abstimmung ist dem Gros der Amateur-Piloten auf den Leib geschneidert. Gut so, auch wenn ambitionierte Fahrer für mehr Durchschlagssicherheit und größere Reserven die Abstimmung beim Federungsspezialisten wohl modifizieren lassen müssen.

Aus den vier Hubraumvarianten sticht die 300er-Version eindeutig als die Eier legende Wollmilchsau hervor. Sie überzeugt mit sehr agilem Handling und einem kräftigen, aber beherrschbaren und leicht zu fahrenden Motor. Die 450er-Variante sucht – genauso wie die mächtige 500er-Schwester – eher die weitläufigen und schnellen Gelände als Einsatzzweck. sw

Das ist neu am Modelljahrgang 2021

250/300 SEF-R

  • Pleuellager als Gleitlager statt Rollenlager ausgeführt
  • Neigungssensor zur Abschaltung des Motors nach einem Sturz
  • Kurbelgehäuse neu
  • Ausgleichswelle mit geringerem Durchmesser
  • 300 SEF-R: Kompression verringert
  • 300 SEF-R: Steuerzeiten geändert für höhere Leistung bei hohen Drehzahlen

450/500 SEF-R

  • Antriebsritzel der Ausgleichswelle leichter
  • Elektrostarter leichter
  • Ölpumpe leichter
  • Gewichtsersparnis insgesamt: 500 Gramm

Aufwertung "Factory"-Modelle

  • Gabel und Federbein von Kayaba
  • Titan-Auspuffanlage von Akrapovič
  • Felgen in Schwarz
  • Motorschutz serienmäßig
  • Bremsscheibe vorn leichter (minus 70 Gramm)
  • Dekor

Preise für den neuen Modelljahrgang

  • 250 SEF-R 9260 Euro (Factory: 10.420 Euro)
  • 300 SEF-R 9357 Euro (Factory: 10.616 Euro)
  • 450 SEF-R 9357 Euro (Factory: 10.829 Euro)
  • 500 SEF-R 9455 Euro (Factory: 10.916 Euro)
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MOTORRAD 12 / 2023

Erscheinungsdatum 26.05.2023