Glasklar: Eine Motorradmarke, die sich als so sportlich versteht wie Ducati, kann nur auf der Rennstrecke feiern. Zum zehnten Mal organisierte der Hersteller aus Bologna das größte Ducati-Treffen der Welt auf dem Misano World Circuit "Marco Simoncelli" – auf der Piste, im Fahrerlager und entlang der italienischen Adria, von Rimini bis Riccione.
Über 90.000 Fans

Und es wurde ein gelungenes Fest, zumal in diesem Jahr besonders viele Fans dem Ruf der Roten folgten: 91.596 Besucher verzeichnete die Veranstaltung in den drei Tagen vom 20. bis 22. Juli, 13 Prozent mehr als beim letzten WDW vor zwei Jahren und ein neuer Rekord.
Unter dem Motto „Sound of Passion“ bot Ducati ein mitreißendes Programm – zum Zuschauen, aber auch zum Mitmachen, vom Basketball-Turnier über den Monster-Garage Contest bis zur aufwühlenden Runde auf der Rennstrecke als Beifahrer auf einem der beiden zweisitzigen Desmosedici GP-Renner, pilotiert von Randy Mamola und Franco Battaini. Als besonderes Geschenk an alle angereisten Ducatisti gab es auch diesmal einen hermetisch abgeschirmten Closed Room, in dem die Besucher exklusiv einen Blick auf ein brandneues Motorrad des nächsten Modelljahrgangs werfen konnten.
Schlagabtausch der Ducati-Rennprofis

Den ersten Höhepunkt setzte am Freitagabend der für alle offene Motorradkorso von Misano ins 20 Kilometer entfernte Rimini, bei der die Polizei für freie Straßen und überaus zügiges Fortkommen sorgte. Für das unvergleichliche italienische Flair sorgten die vielen Zuschauer am Straßenrand, die die bunte und geräuschvolle Karawane beklatschen und begeistert feierten. Am Samstag stieg das „Race of Champions“, für das Ducati zwölf MotoGP- und Superbike-Piloten auf die Strecke schickte, von den GP-Stars Andrea Dovizioso und Jorge Lorenzo bis zum besonders umjubelten ehemaligen Superbike-Champion Troy Bayliss, der sich trotz seiner inzwischen 49 Jahre mächtig ins Zeug legte. Nach einem Ausritt ins Kiesbett kam er zwar nur als Letzter ins Ziel – der Sieg ging an Testfahrer Michele Pirro –, führt aber in anderer Hinsicht: Die speziell lackierten Panigale V4 S-Maschinen, auf denen das Rennen ausgetragen wurde, stehen noch bis zum nächsten Wochenende bei eBay zur Versteigerung, und dort gehen die mit Abstand höchsten Gebote bislang für Bayliss’ Maschine mit der Startnummer „2+1“ ein. Mehr hätte wohl nur eine Maschine von Ex-GP-Weltmeister Casey Stoner erzielt, doch der war zwar beim WDW präsent, trat aber nicht beim Rennen an, weil er sich nach einer Operation an der Schulter noch in der Rekonvaleszenz befindet. Das „Race of the Champions“ wurde allein auf Facebook von mehr als einer halben Millionen Menschen live verfolgt, wie Ducati-Boss Claudio Domenicali in der Pressekonferenz mitteilte.
Dank an Fans und Kollegen

Emotionale Momente gab es auch am Samstagabend, als Ducati neben all diesen Champions zudem die alten Recken auf einer riesigen Bühne am Strand von Riccione präsentierte, von Pier Francesco Chili bis Carlos Checa. Der Franzose Regis Laconi, Vize-Superbike-Weltmeister 2004, zeigte sich derart überwältigt vom Jubel der Ducatisti, dass er in Tränen ausbrach und von seinen Ex-Kollegen getröstet werden musste. Ducati-Boss Claudio Domenicali dankte abschließend nicht nur den angereisten Fans der Marke, sondern auch all seinen Mitarbeitern: Die WDW wird von Ducati selbst organisiert, 250 Angestellte waren in Misano aktiv im Einsatz.
WDW in Zahlen
- 91.596 Besucher aus 73 Ländern
- 15 Weltmeister-Titel präsent
- 10.250 gefahrene Runden auf der Rennstrecke
- 43.000 Fotos von den offiziellen Fotografen geschossen
- 72 Stunden Video von der offiziellen Video-Crew
- 147 D.O.C. (Ducati Owners Club) aus 33 Ländern vor Ort
- 30 Minuten dauerte es, bis die Teilnehmer des riesigen Motorradkorso nach Rimini den Startpunkt passierten
- 1.200 Testrides
- 249 unterschiedliche Aktivitäten
- 388 gehisste Ducati- und Scrambler-Fahnen
- 3 Livebands im Fahrerlager
- 1 World Ducati Wedding
- 2 Heiratsanträge