Paul Brauchart und Philipp Rabl sind die beiden Köpfe – und Schrauber –, die sich hinter Vagabund verbergen. Als Basis für die Vagabund V13 diente eine Honda NX 650 Dominator aus dem Jahre 1991. "Es war unser eigenes internes Projekt, stand aber über zwei Jahre lang in der Ecke, weil wir nicht die Zeit hatten, es zu bauen", erklärt Paul. Einerseits stehen die beiden auf Offroad-Moppeds, andererseits mögen sie es klar und sauber. Bei der Vagabund V13 verfolgten sie den Ansatz, beides in einem Motorrad zu vereinen. Und für eine Straßenzulassung soll es auch noch gereicht haben. Da sind Kompromisse gefragt, die an der Vagabund V13 aber erfreulich unsichtbar sind.
Bauteile aus dem 3D-Drucker
Der Tank kommt aus dem 3D-Drucker. Als Druckmaterial wurde Nylon PA12 verwendet: hohe Zugfestigkeit sowie eine gute Schlag- und Ermüdungsfestigkeit sollen das Material auszeichnen. Neben dem Tank bestehen auch das Heck der Luftfilterdeckel, verschiedene Halterungen sowie das Schaltgehäuse aus diesem Material.

Der 644er-Einzylinder der Dominator bekam eine 2-in-1-Auspuffanlage mit modifiziertem Akrapovic-Schalldämpfer aus Edelstahl, der Ölkühler kommt von der deutschen Marke Off The Road. Um die Reichweite zu erhöhen, sind seitlich am neuen Heckrahmen zwei Kraftstoffkanister angebracht. Die Pro-Link-Aufhängung wurde mit einem neuen Wilbers-Stoßdämpfer versehen
Winzige Scheinwerfer und Blinker
Die Räder der Vagabund V13 durften sich einer Pulverschicht-Behandlung unterziehen. Sie wurden mit rostfreien Speichen versehen und mit frischen Bridgestone Battlax-Gummis bezogen. Die 265-mm-Serienbremsscheibe wurde vorne auf eine 320-mm-Scheibe aufgerüstet. Direkt darüber befindet sich der Frontkotflügel einer Husqvarna TC 85 und darüber wiederum ein maßgefertigter Gepäckträger, der mehrere Funktionen bietet: An ihm sind ein Paar winzige Kellermann Atto-Blinker befestigt, die Highsider-Scheinwerfer und ein Schnellbefestigungssystem für eine wetterfeste Aufbewahrungstasche.

Auch das Cockpit ist neu und mit einem speziell angefertigten Oberbügel, Lenkern sowie neuen Bedienelementen und Hebeln ausgestattet. Die Elektrik ist an einem neuen Kabelbaum angeschlossen, der in einer Kellermann Dreh- und Bremslicht-Kombination endet. Diese ist in einen speziell angefertigten Kennzeichenhalter eingebaut.
Falls nun Begehrlichkeiten geweckt wurden: Die Vagabund V13 ist bereits verkauft. Umbauten nach ähnlichem Prinzip sollen aber folgen. Womöglich ist in naher Zukunft auch ein Vagabund-Umbau-Kit aus dem 3D-Drucker denkbar?