Mitsamt Fotos hat Honda in Japan einen neuen Café Racer angemeldet, das Modell-Konzept und das Design. Mit luftgekühltem Einzylinder-Motor – und anscheinend nahezu serienreif.
Neues Honda-Modell als Prototyp
Bemerkenswert ist die amtliche Anmeldung des neuen Honda Café Racer mit Fotos vom real existierenden Prototyp anstatt, wie sonst üblich, nur mit virtuellen Abbildungen. Das lässt Rückschlüsse auf einen bereits weit fortgeschrittenen Entwicklungsstand dieses neuen Modells zu.
Café Racer im Retro-Stil
Mit ansatzweise sportlichen Lenkstummeln, lang gezogenem Benzintank, kurzer Solo-Sitzbank und typischem Heckbürzel ist dieses neue Honda-Modell eindeutig als Café Racer im Retro-Stil einzuordnen. Tank und Karosserieteile des Prototyps sehen auf den ersten Fotos nach Aluminium "natur" aus, doch in der zu erwartenden Hubraum- und Preisklasse ist das eigentlich kaum darstellbar.
Klassisches Design mit modernen Details
Konsequent klassisch sind die Drahtspeichenräder des neuen Honda Café Racer. Im Kontrast dazu steht die Upside-down-Gabel mitsamt Doppelscheibenbremse vorn sowie das versteckte Zentralfederbein hinten. LED-Scheinwerfer und Digital-Display fallen mit runden Gehäusen nicht aus dem klassischen Rahmen. Und die Lenkerenden-Rückspiegel an den komfortabel hochgelegten Stummeln soll es wohl direkt ab Werk geben.
Gewicht um 150 Kilo
Wer im aktuellen internationalen Honda-Angebot nach der technischen Basis für den neuen Café Racer sucht, findet in Indonesien die Honda CB 300 F und in Brasilien die Honda CB 300 F Twister. Mit diesen modern gestalteten Naked Bikes ist der neue Honda Café Racer zwar äußerlich gar nicht verwandt, aber technisch. Bei Lenker, Gabel, Rädern und Bremsen sind signifikante Unterschiede festzustellen, doch der Rückgrat-Rahmen und die zweiarmige Hinterradschwinge, jeweils aus Stahl, scheinen ähnlich oder gar identisch zu sein. Fahrzeug-Gesamtgewicht: um 150 Kilogramm.
Luftgekühlter Einzylinder-Motor mit rund 300 Kubik und 25 PS
Beim Antrieb des neuen Honda Café Racer handelt es sich offenbar um den gleichen Typ wie bei Honda CB 300 F (Indonesien) oder Honda CB 300 F Twister (Brasilien): Viertakt-Einzylinder, luftgekühlt, mit einer obenliegenden Nockenwelle (ohc) und 4 Ventilen. Aus 77 Millimeter Bohrung und 63 Millimeter Hub ergeben sich 294 Kubik, von Honda guten Gewissens aufgerundet auf "300". Sowohl in Indonesien als auch in Brasilien nennt Honda dazu 24,5 PS (18 kW) Spitzenleistung bei 7.500/min sowie 25,5 Nm maximales Drehmoment bei 5.500/min. Mit dem 6-Gang-Getriebe beschleunigt die 300er auf bis zu circa 140 km/h.
Honda Café Racer 300 ab 2026 mit Euro 5+?
Auf den Prototyp-Fotos vom neuen Honda Café Racer sind weitere Details in der Motor-Peripherie zu erkennen: vorn ein Ölkühler, hinten ein kurzer Schalldämpfer mit Spannfedern und schrägem Auslass. Ob das wirklich so in Serie geht? Euro-5+-konform sieht die Abgasanlage so jedenfalls nicht aus. Davon abgesehen würde das leichte Einzylinder-Modell in die europäische Stufenführerscheinklasse A2 passen. Wann und in welchen Ländern der Café Racer in den Handel kommen soll, ist jedoch bislang nicht bekannt.
Weitere Retro-Modelle von Honda
Ähnliche Retro-Konzepte mit luftgekühlten Einzylinder-Motoren gibt es bei Honda bereits. Sogar eine sehr ähnliche Modell-Variante im Café-Racer-Stil, von der 2024 vorgestellten Honda CGX 150. Die Honda GB 350 S ist seit 2025 sogar in Europa und in Deutschland erhältlich, und die Honda GB 500 soll wohl folgen.
