Sie war die allererste Ninja von Kawasaki, auch wenn sie bei uns nur GPZ 900 R hieß. In Japan wird die Ur-Ninja immer noch verehrt – und veredelt.
Sie war die allererste Ninja von Kawasaki, auch wenn sie bei uns nur GPZ 900 R hieß. In Japan wird die Ur-Ninja immer noch verehrt – und veredelt.
Mitte der 1980er Jahre legte Kawasaki das Fundament für die sportlichen Ninja-Modelle. Mit erfolgreicher Vorstellung auf der Isle of Man und – international weitaus bekannter – dem Product Placement im Kultfilm Top Gun startete die erste Ninja. Hierzulande hieß sie ganz trocken GPZ 900 R, wurde eher als Sport-Tourer eingeordnet und nach 1993 nicht mehr offiziell als Neufahrzeug angeboten.
In ihrem Heimatland Japan hingegen bekam sie noch zehn Jahre länger liebevolle Modellpflege. Dementsprechend groß ist dort der Freundeskreis rund um die Classic Ninja. Regelmäßig tauchen Restomods auf, also besonders schön hergerichtete Exemplare mit technischen Updates und Upgrades. Wie die GPZ 900 R von Shabon Dama, die wir hier zeigen.
Seit 1992 gibt es Shabon Dama, die Spezialisten für Motorradzubehör und Custombikes in der japanischen Präfektur Aichi bei Nagoya. Werkstatt-Chef Kumaki hat dieser GPZ besonders viel Zeit gewidmet. Er hat hier das volle Programm reingepackt, nur vom Feinsten. Nebenbei sollte die GPZ 900 R auch leichter werden. Original wog sie rund 230 Kilogramm mit vollem Tank. Hier ist der Tank aus Aluminium nachgefertigt, die Verkleidungsteile weitgehend aus Carbon. Trotzdem hat Kumaki zusätzliche Rahmenverstärkungen montiert, beidseitig und S-förmig. Damit nähert die Steifigkeit des Achtziger-Jahre-Chassis sich moderneren Konstruktionen an.
Dieses Ziel und diesen Effekt hat auch die Umrüstung der Aluminiumräder auf mehrspeichige Ausführungen im 17-Zoll-Format, Typ Magtan von JB-Power, bereift mit aktuellen Sportgummis. Das Hinterrad läuft in einer verbreiterten und polierten Aluminiumschwinge samt voll einstellbarem Federbein von Öhlins, das Vorderrad in einer voll einstellbaren Upside-down-Telegabel, ebenfalls von Öhlins. Dazu passen die radial montierten Vierkolben-Bremszangen von Brembo.
Umso wertvoller erscheinen die Upgrades an Fahrwerk und Bremsen, weil auch der Reihenvierzylinder-Motor aufgebohrt und aufgerüstet worden ist. Kolben mit 75 statt 72,5 Millimetern Durchmesser erweitern den Hubraum von 908 auf 972 Kubik. Spezialist TG Nakagawa unterstützte mit Tuningteilen und bei der Abstimmung. Dazu gehören auch 36er-Flachschiebervergaser von Yoshimura, ein verstärkter Ölkreislauf, ein größerer Wasserkühler plus Ölkühler und die komplett aus leichtem Titan angefertigte Vier-in-eins-Abgasanlage.
Mit DOHC-Vierventiltechnik und 115 PS Nennleistung startete der Kawasaki-Vierzylinder schon damals, Mitte der 1980er Jahre. Shabon Dama hat noch keine genauen Leistungsdaten genannt, doch wir schätzen diese getunte Classic Ninja auf rund 140, vielleicht sogar knapp 150 PS. Nicht ganz auf dem irren Level heutiger Ninjas, aber für einen Oldtimer erstaunlich nahe dran.
Als gepflegtes Original ist die Kawasaki GPZ 900 R eh schon ein begehrtes Kult-Bike. Diese Classic Ninja von Shabon Dama aus Japan ist umso attraktiveres Fan-Material. Deutlich leichter und stärker, dazu mit edlen Details sowie funktionalen Upgrades und Updates.