Die Yamaha XSR 700 Legacy wird als Scrambler positioniert. Sie ist damit eine neue, zusätzliche Retro-Modellvariante auf Basis der MT-07.
Die Yamaha XSR 700 Legacy wird als Scrambler positioniert. Sie ist damit eine neue, zusätzliche Retro-Modellvariante auf Basis der MT-07.
Auf der EICMA 2018 präsentierte Yamaha die XSR 700 XTribute mit Anspielungen auf die Ur-XT, die XT 500 aus den 1970er- und 1980er-Jahren. Doch da die XSR 700 eine Retro-Variante der MT-07 ist, ganz ohne Enduro-DNA, wirkt die XTribute etwas bemüht. Auf der EICMA 2022 folgte die XSR 700 Legacy für 2023, die mit der XSR 700 XTribute bis auf wenige Details identisch ist.
Beim genauen Vergleich unterscheidet sich die XSR 700 Legacy nur an wenigen Stellen von der seit 2019 erhältlichen XSR 700 XTribute. Am 14-Liter-Benzintank für die Legacy-Variante verzichtet Yamaha auf die Dekor-Elemente, die auf den Enduro-Klassiker XT 500 anspielen. Ohne die roten Akzente auf der Aluminium-Abdeckung des darunterliegenden Kunststofftanks heißt die Farbvariante einfach "Speedblock Silver". Außerdem bekommt der runde LED-Scheinwerfer an der Legacy drei Querstreben verpasst.
Echte Schutzfunktion hat hingegen das Gitter vor dem Wasserkühler. Ebenso die Gummi-Faltenbälge an der Telegabel. Weitere Scrambler-Details mit echter Funktion sind die gezackten Fußrasten für besseren Halt mit dreckigen Stiefeln sowie der breite Lenker mit Mittelstrebe und die klassisch geformte Sitzbank. Und die etwas gröber profilierten Reifen: MT 60 RS von Pirelli in den Formaten 120/70 ZR 17 vorn, 180/55 ZR 17 hinten. Diese Details fanden sich zwar bereits alle genau so an der XTribute, doch in der Kategorie Scrambler passen sie künftig noch besser als in der Kategorie Enduro.
An Motor und Fahrwerk der technischen Basis XSR 700 beziehungsweise MT-07 gibt es für die Variante Legacy keinerlei Änderungen. Es bleibt also beim bewährten Referenz-Triebwerk, dem Yamaha-Reihenzweizylindermotor mit 689 Kubik, 73,4 PS (54 kW) bei 8.750/min sowie 67 Nm bei 6.500/min. Und beim Brückenrahmen aus Stahlrohren mit Telegabel vorn und Stahlprofil-Zweiarmschwinge mit Zentralfederbein hinten. Jeweils 130 Millimeter Federweg vorn und hinten sind immerhin ein bisschen überdurchschnittlich, was umso besser zum Scrambler-Konzept passt. 190 Kilogramm mit vollem 14-Liter-Tank machen die Legacy obendrein zu einem anfängerfreundlichen Scrambler, und die Sitzhöhe ist mit 855 Millimetern nicht allzu hoch.
Bei den Retro-Modellen fällt es nicht so sehr ins Gewicht, dass Yamaha sich mit moderner Ausstattung etwas zurückhält. Zwar sind die insgesamt drei Scheibenbremsen vorschriftsmäßig ABS-geregelt, doch eine Schlupfregelung ist nicht an Bord. Und die Anzeigen im Cockpit sind zwar digital, aber noch mit LCD-Darstellung.
Voraussichtlich ab Februar 2023 soll die XSR 700 Legacy ausgeliefert werden. Preis: 9.674 Euro. Damit wird die Legacy genau 400 Euro teurer als zuletzt die XTribute, die Ende 2022 für 9.274 Euro in der Preisliste stand. So nähert sich die ursprünglich betont preisgünstige MT-07-Basis der 10.000-Euro-Marke, was etwas nachdenklich macht, zumal angesichts der bescheidenen Ausstattung.
Mit der XSR 700 Legacy, die weitgehend mit der XSR 700 XTribute identisch ist, löst Yamaha dieses Retro-Konzept auf MT-07-Basis von der Ur-Enduro-XT 500. Als Legacy wird die XSR 700 in der Kategorie Scrambler einsortiert, und das ist auf jeden Fall stimmiger. Allerdings wird die Legacy 400 Euro teurer als zuletzt die XTribute: 9.674 Euro soll sie ab Februar 2023 kosten.