Neue Bestenliste

Neue Bestenliste
1000 Punkte

Veröffentlicht am 04.01.2005
1000 Punkte

Motorräder sind keine Waschmaschinen. Sie leben zu einem Gutteil von der Faszination ihrer Technik, ihres Designs, ihres Klangs, vom subjektiven Erlebnis. Aber sie müssen auch etwas können. Und um das herauszuarbeiten und aufzuzeigen, was sie können, gibt
es kaum ein besseres Werkzeug als die 1000-Punkte-
Wertung von MOTORRAD. 43 Kriterien von A wie Abgaswerte oder Ansprech-/Lastwechselverhalten bis Z wie Zuladung werden quantitativ oder qualitativ erfasst und entsprechend bewertet.
Dargestellt wird diese Fülle in sechs Kapiteln, nämlich Motor, Fahrwerk, Sicherheit, Alltag, Komfort und
Kosten/Umwelt. Genau diese Kapitel, nach denen
auch folgende Bestenliste untergliedert ist. Dazu gibt
es die wichtigsten technischen Daten, eine kurze
Charakteristik und von jedem Motorrad ein Foto. Also eine kompakte, jedoch umfassende Information über
die Qualitäten eines Motorrads in den einzelnen Be-
reichen. Weil man ja gerne etwas genauer Bescheid
weiß über das, was einen fasziniert.

So testet MOTORRAD (Teil 33) - Garantie und Gewährleistung

Sagenhafte fünf Jahre Garantie gewährte der Autohersteller
Kia bis Ende 2004 den Käufern einiger aktueller Modelle,
und das ohne jegliche Kilometerbegrenzung und sogar mit einer
zusätzlichen Mobilitätsgarantie. In manchen Fällen übernehmen die Koreaner freundlicherweise auch noch fünf Jahresinspektionen. Angebote, von denen Motorradfahrer vorerst nur träumen können.
Obwohl die durchschnittliche Jahresfahrleistung im Vergleich zu den Vierrädern weitaus geringer ist, das Schadensrisiko also dementsprechend geringer sein müsste, scheuen die Hersteller ganz
offensichtlich längerfristige Versprechungen und beschränken ihre Leistungen auf eine allgemein übliche zweijährige Garantie.
Andererseits steht die Zweiradbranche mit einer echten Garantie gar nicht so schlecht da. Seit die gesetzliche Gewähr-
leistung für alle Verbrauchsgüter auf zwei Jahre verlängert wurde
(siehe Reportage ab Seite 58), sichern viele große Autokonzerne statt der früheren Vollgarantie nur noch die vorgeschriebene Gewährleistung zu. Darüber hinausgehende Leistungen sind Kulanzsache, auf die der Kunde keinen rechtlich abgesicherten Anspruch hat. Gewährleistung bedeutet, dass der Händler, nicht
der Hersteller, für das Produkt geradestehen muss und dass die
Beweislast im Schadensfall nach sechs Monaten auf den Kunden übergeht. BMW wendet diese Lösung nicht nur bei Automobilen an, sondern als einziger namhafter Hersteller auch im Motorradbereich. Jeder deutsche Käufer einer bayerischen Neumaschine – übrigens im Gegensatz zum amerikanischen Kunden – muss sich mit dieser zweijährigen Gewährleistung begnügen.
MOTORRAD wird bei der Bewertung ab sofort die Zügel ein bisschen anziehen: Wie bisher gibt es für eine zweijährige Vollgarantie 15 Punkte. Das lässt noch Spielraum nach oben, bis endlich der erste Zweiradhersteller den Mut aufbringt, diese Frist auf drei oder vielleicht gar fünf Jahre auszudehnen. Gewährt eine Marke lediglich die gesetzlich vorgeschriebene Gewährleistung, so muss sie sich in Zukunft mit fünf Punkten begnügen.
Jedoch können durch Zusatzleistungen einige Bonuspunkte verdient werden. BMW bietet etwa von Haus aus eine Mobilitäts-
garantie. Eine schöne Sache: Verweigert die neue Maschine auf der ersten Urlaubstour aufgrund technischer Gebrechen den Dienst, darf der Kunde sich über Leistungen wie Transport zur Werkstatt, Ersatzmaschine oder sogar Übernahme von Hotelkosten freuen. MOTORRAD honoriert das bei zweijähriger Gültigkeit mit fünf Punkten, bei einjähriger Dauer mit zwei Punkten. gt