Tracktest Super-Nakeds gegen Superbikes

Aprilia RSV4 R, Tuono V4 R, BMW HP4, S 1000 R, KTM RC8 R, 1290 Super Duke R im Test Super-Nakeds gegen Superbikes

Aprilia Tuono V4 R, BMW S 1000 R, KTM 1290 Super Duke R - wie viel vom Potenzial ihrer Gen-Spender steckt wirklich in ihnen – und welche ist die Schnellste? Das wird der Vergleich mit Aprilia RSV4 R, BMW HP4 und KTM RC8 R auf der Rennstrecke zeigen.

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Super-Nakeds gegen Superbikes

Es rumort im Reich der Sportlmotorräder. Nicht nur, weil die Verkaufszahlen insgesamt zurückgehen. Nun rücken ihnen auf der Landstraße auch schon unverkleidete Ableger auf die Pelle. Waren es bislang vornehmlich japanische Eisen mit abgelegten Motoren letztjähriger Superbikes, die in eher komfortabel ausgelegten Fahrwerken steckten, treten die Aufrechten nun mit renntauglichen Fahrwerken und kompletten Elektronik-Paketen an, kombiniert mit den aktuellsten Motoren-Generationen, locken dazu mit entspannter Sitzposition. Und dann goss KTM mit Berichten von knallharter Rennstreckenper­formance und sagenhaften Rundenzeiten der KTM 1290 Super Duke R beim Goodwood Festival of Speed Öl ins Feuer der Diskussion, ob Nakeds den Stummellenkern wirklich das Wasser reichen können.

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Aprilia RSV4 R, Tuono V4 R, BMW HP4, S 1000 R, KTM RC8 R, 1290 Super Duke R im Test Super-Nakeds gegen Superbikes
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Ist denen denn gar nichts mehr heilig? Was die Nackten auf der Landstraße können, haben sie ja bereits in MOTORRAD 9/2014bewiesen. Aber fällt nun auch die letzte Bastion der Sportler, die Rennstrecke? Sind Leistungsnachteil und schlechtere Aerodynamik zu große Hypotheken? Oder zählen hier entspannte Sitzposition und lockeres Handling dank breiter Lenkstangen? Da gibt’s nur eines: Ausprobieren, ab auf die Rennstrecke!

Einheitliche Bereifung

In diesem Fall ins spanische Alcarrás. Mit von der Partie: drei hochbrisante Paarungen. Aprilia Tuono V4 R und Aprilia RSV4 APRC, BMW HP4 und BMW S 1000 R, beide mit teilaktivem Fahrwerk. Und aus Österreich treten KTM RC8 R und KTM 1290 Super Duke R gegeneinander an.

Einheitlich besohlt mit feinsten Pirelli-Renngummis, soll Ex-Supersport-WM-Pilot Christian „Kelle“ Kellner alle sechs um den Kurs peitschen. Hier und jetzt geht es nur um eines: die Run­denzeiten und die Performance auf der Rennstrecke. Was die neueste Generation der Auf­rechten im Alltag kann, haben wir schließlich bereits ausführlich beleuchtet (Heft 9/2014), jetzt heißt’s: Brause auf!

Aprilia-Duo

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Aprilia RSV4 R gegen Aprilia Tuono V4 R.

Den Anfang macht das Aprilia-Duo. Zuerst röhrt das Superbike Aprilia RSV4 R auf die Strecke. Im Gegensatz zum edleren Factory-Modell besitzt es keine variablen Motor- und Schwingenaufnahmen, federt und dämpft mit Sachs statt Öhlins und rollt auf Guss- statt Schmiederädern. Doch besitzt auch die RSV4 den knurrigen V4 mit variablen Ansaugtrichtern, dessen Abstimmung für dieses Jahr nochmals verfeinert wurde. Ebenso leichte Brembo-M50-Monoblock-Zangen und vor allem dieses Sahne-Chassis. Christian fliegt förmlich um den Kurs, biegt am Ende seines Turns in die Boxengasse ab und scheint nicht hundertprozentig von der Performance überzeugt. Sein erster spontaner Kommentar: „Das hat sich jetzt nicht soo schnell angefühlt.“ Tja Kelle, so kann man sich täuschen.

Die Stoppuhren blieben bei sauschnellen 1.41,52 min stehen. Mithin lediglich 0,7 Sekunden langsamer als die wesentlich teurere, Öhlins- und schmiederadbewehrte „Factory“-Variante ein Jahr zuvor (MOTORRAD 12/2013). Respekt! Und dann sprudelt es auch aus ihm heraus: „Herrlich, wie ich da in den Kurven mit der Linie spielen, variieren kann.“ In der Tat brilliert die Aprilia RSV4 R durch spielerische Wendigkeit und Präzision. Am Kurvenausgang sind knackenge Linien und damit frühes Beschleunigen möglich. Die Traktionskontrolle regelt supersanft. Die prickelnde Drehfreude und die kernigen 182 PS lassen sich wohldosiert einsetzen, die Gasannahme am Kurvenscheitel gelingt gut. „Man hat alles im Griff, fühlt sich pudelwohl“, strahlt Christian. Die kompakte Sitzposition und das hervorragende Feedback vermitteln das Gefühl, auf einem waschechten GP-Renner zu sitzen. „Sound, Feeling, der Spaßfaktor auf dem Ding ist enorm“, freut sich Kelle. Und bügelt, davon angefeuert, derart schräg die lange, steil abfallende Bergab-Links hinunter, dass der Seitenständer zart über den Asphalt kratzt. Exzellent auch die Darbietung der vorderen Bremse.

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MOTORRAD-Markt: Gebrauchte Aprilia RSV4 Factory APRC

Aprilia Tuono V4 R mit softerer Dämpfung

Damit liegt die Messlatte schon mal ganz schön hoch für die Aprilia Tuono V4 R. Die derweil von ihren Reifenwärmern befreit wird. Das Fahrwerk ist weitgehend mit jenem des Superbikes identisch. Federraten und hintere Umlenkung gleich, nur die Dämpfung ist softer. Dazu der Lenkkopfwinkel ein Grad flacher, der Nachlauf mit 108 drei Millimeter länger, der Radstand deren 25. Für ein Naked Bike ist ihre Sitzposition mächtig sportlich. Flache Lenkstange, minimal niedrigere Rasten als bei der Aprilia RSV4 R. Doch auch wenn ihre Handlichkeit eigentlich untadelig ist: Wie bereits tags zuvor beim Fotofahren auf Serienreifen zackt die Tuono auch auf Rennreifen nicht ganz so flott durch die Schikane wie die RSV4, fährt am Kurvenausgang weitere Linien, kann deswegen nicht so früh und hart beschleunigt werden.

Da muss mehr gehen, auch wenn der aufrecht sitzende Fahrer auf der Aprilia Tuono V4 R weniger Druck aufs Vorderrad bringt als auf der RSV4. Also kurzer Boxenstopp, Schraubendreher ausgepackt. Hinten Druckstufe bis auf eine halbe Umdrehung geschlossen, dazu die Gabel um vier Millimeter weiter durchgesteckt.

So zackt die Aprilia Tuono V4 R gleich williger um die Ecken, hält am Kurvenausgang präziser die Linie, auch wenn den Berg hinunter der Ständer ordentlich schleift. „Ohne den Ständer ginge mehr“, schnauft Kelle. Auch ist ihm das Fahrwerk für die ultimative Zeitenjagd zu weich, wenngleich die softe Auslegung im fiesen, welligen Bergabstück kein Nachteil ist.

Die ersten drei Gänge sind kürzer ausgelegt

Sie besitzt die gleichen elektronischen Fahrhilfen wie die RSV4 nebst Schaltautomat. Muss aber ohne variable Ansaugtrichter auskommen, dreht mit 12.000/min gut 1000/min niedriger als ihre Rennschwester und ist mit gemessenen 165 PS gut 17 PS schwächer. Doch ordentliche Gasannahme und die kürzer ausgelegten ersten drei Gänge machen das zumindest am Kurvenausgang zum Teil wieder wett.

Nur auf der Zielgeraden rührt sie spürbar mit dem Lenker. Auf einer saftigen Bodenwelle findet der Fahrer kaum Halt an der Sitzbankstufe. Dennoch bleibt der Topspeed-Nachteil am Bremspunkt mit 8 km/h in engen Grenzen. Federn lässt sie in der Anbremszone. Gegenüber den Highend-Bremsen der RSV4 verlangt ihr Bremsencocktail aus konventioneller Bremspumpe und geschraubten Sätteln nach deutlich mehr Handkraft, ohne denselben Biss zu entwickeln. Und auch durch die Schikane hindurch kann sie sich keinen Vorteil erarbeiten. Die aufrechte Sitzposition kostet ein Quäntchen Kontakt zum Vorderrad. Trifft die Tuono präzise die Linie in der Schikane, trifft sie die straffer abgestimmte RSV4 noch präziser und holt alleine hier drei Zehntel Vorsprung. Entspannter ist die Zeitenjagd auf der Tuono allemal, eine echte Gaudi dazu. So gesehen bleibt trotz Leistungsnachteils am Ende der Rückstand auf das waschechte Superbike mit 2,6 Sekunden ­erstaunlich gering.

Naked Bike
Naked Bike
Naked Bike

BMW-Duo

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BMW S 1000 R gegen BMW HP4.

Mal sehen, ob im Hause BMW die Nackte der Verkleideten dichter auf die Pelle rücken kann. Da die BMW S 1000 R mit semiaktivem Fahrwerk antritt, musste es als Gegner schon die BMW HP4 sein. Und die legt los wie die Feuerwehr. Die brutale Kraft der HP4 ist ja nun hinlänglich beschrieben, und doch verblüfft sie einen immer wieder. „Ist das ein Tier“, schnauft Christian am Ende seiner Runden. Das Ding hört nicht auf zu schieben. Gang für Gang. Die per Wippschalter feinjustierbare Traktionskontrolle hat die Power sicher im Griff, wenngleich man stets ein wenig mehr als bei der Aprilia das Gefühl hat, eingebremst zu werden. Dennoch arbeitet sie souverän. Die Bremsen sind schlicht der Hammer, und das Handling für diesen Boliden frappierend. Wie sie durch die Schikane zackt und anschließend hinausfeuert, ist eine Schau.

„Dazu ist die HP4 enorm zielgenau“, gibt Kelle zu Protokoll. Und nicht einmal unbotmäßig hart. Das semiaktive Fahrwerk schluckt die reichlich vorhandenen Bodenwellen souverän. „Fühlt sich gegenüber der Aprilia RSV4 fast wie ein Sofa an“, grübelt Christian, „das scheint auf den ersten Blick gar nicht zur brutalen Leistung zu passen und funktioniert doch perfekt.“ So gut, dass die BMW HP4 um wenige Hundertstel Sekunden an der RSV4 vorbeizieht. Und damit die BMW S 1000 R gehörig unter Druck setzt.

Die hatte bei den Abstimmungsfahrten tags zuvor bereits mächtig zu kämpfen. Für die Zeitenjagd kam aus dem üppigen Abstimmungsarsenal für Motor und Fahrwerk, das die aufpreispflichtigen Pakete „Sport“ und „Dynamic“ (zusammen 1700 Euro) bieten, der Modus „Dynamic Pro“ infrage. Das heißt: maximale Power, Wheelie-Erkennung und Hinterrad-ABS ausgeschaltet, Vorderrad-ABS auf maximale Verzögerung geeicht. Dazu die Fahrwerksabstimmung „Hard“ gewählt. Damit lag die BMW S 1000 R ausgesprochen satt. Nur nicht in dieser furchteinflößend schnellen, steil bergab fallenden Linkskurve. Ihre Wellen und Kompressionen brachten die Serienreifen mit der harten Fahrwerksabstimmung offenbar an die Grenzen. Mit heftig zuckendem, bockendem Lenker stürzte sich die S 1000 R das neunprozentige Gefälle hinab.

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BMW S 1000 R mit größtem Leistungsnachteil

Eine weichere Abstimmung brachte zwar Besserung, raubte der BMW S 1000 R dafür auf den anderen Streckenabschnitten die nötige Straffheit. Erst die Rennreifen erwiesen sich dank besserer Eigendämpfung auf diesem sicherlich ex­tremen Streckenteil als adäquate Partner für die harte Fahrwerksabstimmung und brachten Ruhe. Und Kelle konnte dort endlich beherzt durchladen.

Doch blieb ja noch immer der Leistungsnachteil von 32 PS, den der Prüfstand ausgespuckt hatte. Der größte bei den drei Paarungen. Ist damit das Duell bereits entschieden, bevor die R auf die Piste rollt? Christian stürmt mit der BMW S 1000 R über die Zielgerade. Obwohl mit 0,6 Grad flacherem Lenkkopfwinkel, 16 mm mehr Radstand und aufgrund drei Millimeter niedrigerer Schwingenachse flacher stehender Schwinge mehr auf Geradeauslaufstabilität getrimmt, liegt sie auf den Bodenwellen nicht so erzstabil wie das Superbike BMW HP4, rührt wie die Aprilia Tuono leicht mit dem Lenker.

Wie die Italienerin knallt sie mit 237 km/h in die Bremszone. Die BMW HP4 ist beim Griff zur Bremse satte 19 km/h schneller. Brutal, wie die Radial-Brembos zubeißen, dennoch liegt die R beim Ankern wie ein Brett. Die Rückmeldung von der Fahrbahn beim Einbiegen auf der Bremse ist tadellos. Doch ­liefert die R diese Transparenz nur mit ordentlich Druck auf dem Vorderrad. Fehlt er, schwindet die Rückmeldung. In dieser Hinsicht reicht sie nicht an die Aprilia Tuono heran, die zudem noch flinker durch die Schikane zackt als die ohnehin schon handliche BMW S 1000 R. Dafür liegt die Weiß-Blaue beim zackigen Schräglagenwechsel ruhiger als die unverkleidete Italienerin.

Naked Bike
Naked Bike
Naked Bike

Gegen die BMW HP4 ist kein Kraut gewachsen

Das semi-aktive Fahrwerk unterbindet beim schnellen Umlegen effektiv zu heftiges Ein- und Ausfedern. Doch tendiert die BMW S 1000 R am Ausgang der Schikane ein wenig zur weiten Linie. Und dennoch durcheilt sie die Schikane nur eine Zehntelsekunde langsamer als das Superbike HP4. Und gar eine Zehntel schneller als die Tuono. Dazu spurtet die S 1000 R dank der drehmomentorientierten Motorabstimmung deutlich energischer aus den engen Ecken als BMW HP4 oder Aprilia Tuono.

Am Ende aber ist gegen die übermächtige Power der BMW HP4 kein Kraut gewachsen. Bei 1.45,13 min bleibt die Stoppuhr für die BMW S 1000 R stehen. Starker Auftritt, starke Zeit. Auch wenn es nicht ganz gereicht hat, um die gleich starke Aprilia zu knacken. Christian ficht das nicht an, er hat nach der Zeitenjagd ein breites Grinsen im Gesicht. „Das ist einfach ein herrlich geiler Spaß, so aufrecht durch die Kurven zu bügeln.“

KTM-Duo

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KTM 1190 RC8 R gegen KTM 1290 Super Duke R.

Geht es um die reine Motorleistung, dürfte der KTM 1290 Super Duke R vor dem Vergleich mit der KTM 1190 RC8 R sicher nicht bange sein. Im Gegenteil, da müssten eher dem Superbike die Hosen schlottern. Denn die Super Duke R zieht auf dem Prüfstand mit 172 zu 174 PS praktisch mit der RC8 R gleich. Bietet aber dank Hubraumvorteils die wesentlich fettere Drehmomentkurve, dazu Traktionskontrolle und ABS. Wer ist hier Jäger, wer Gejagter?

Christian schickt sich zunächst mit der KTM 1190 RC8 R an, diese Frage zu klären. Mit kehligem Röhren biegt sie auf die Zielgerade. Ihre bessere Aerodynamik und geringfügig höhere Leistung kann sie am Bremspunkt gegenüber den unverkleideten Aprilias und BMWs aber kaum in einen höheren Topspeed ummünzen. 238 km/h vermeldet das Data-Recording am Bremspunkt. An dem die RC8 R ihre Trümpfe ausspielt: erstklassige Bremsen, viel Gefühl fürs Vorderrad und ausgezeichnete Zielgenauigkeit. Zudem ist die Tendenz, ab mittleren Schräglagen in die Kurve hineinzuklappen, die sie auf Serienreifen zeigte, mit den Renngummis praktisch verschwunden. Wie an der Schnur gezogen biegt der Donnerbolzen haarscharf an den Curbs ab und schmettert aus der Kurve heraus. „Aber es fehlt halt an Leistung“, rapportiert Christian Kellner anschließend. Der 72-Grad-Twin dreht zwar temperamentvoll in die Höhe und wird ab 8500/min richtig zornig. Liefert aber auch reichlich Vibrationen.

Ausgezeichnete "Arsch-to-Grip-Connection"

Wuchtig schnalzt er aus den Ecken, und dass er keine Traktionskontrolle besitzt, ist nur halb so wild. Denn die KTM 1190 RC8 R bietet reichlich Grip am Hinterrad. Das Gefühl für dasselbe, die „Arsch-to-Grip-Connection“, wie Christian sie scherzhaft nennt: ausgezeichnet. Ebenso das Handling.

Mehr schon stört ihn die wenig rennmäßige Sitzposition. Der offene Kniewinkel ist zwar entspannt, doch streifen in den ­Bodenwellen des Bergab-Stücks Stiefelspitze und Rasten zeitig auf dem Boden. Dazu ist das Getriebe der KTM 1190 RC8 R nicht rennmäßig eng gestuft, die einzelnen Gänge rasch ausgedreht. Häufiges Schalten im etwas harten Getriebe ist erforderlich. Einen Schaltautomaten wie ihn die Aprilias und BMWs mitbringen, besitzt sie aber nicht. So bleiben die Stoppuhren letztlich bei 1.43,12 min stehen.

Wird sie nun zur Beute für „The Beast“, wie KTM die 1290 Super Duke R düster getauft hat? Sie nimmt in diesem Vergleich eine Sonderstellung ein. Während sich bei Aprilia und BMW die Nackten der Fahrwerks- und Motorenbasis der Sportler bedienen, nur auf den Straßeneinsatz zurechtgetrimmt, besitzt die KTM 1290 Super Duke R ein komplett anderes Chassis als die RC8 R. Nutzt zwar die gleiche Motoren-Basis, aber mit mehr Hubraum. Und steigt mit Traktionskontrolle und ABS in den Ring.

Zwei schnelle Runden dauert der Angriff der KTM 1290 Super Duke R, dann steht Kelle ­wieder an der Box. Zu wenig Schräglagenfreiheit, zu wenig Präzision. Eine Federbeinumlenkung mit Exzenter zur Einstellung der Heckhöhe wie die RC8 R besitzt sie nicht. Da hilft nur, hinten die Federvorspannung kräftig zu erhöhen.

KTM 1290 Super Duke R regelt zu früh

Der Einstellring am Federbein ist bei ihr aus schnödem Plastik, wo die RC8 R auf Aluminium vertraut. Und weitere nützliche Details bietet, etwa einstellbare Fußrasten, Sitzhöhe und Federvorspannung an der Gabel. Dinge, die sich die KTM 1290 Super Duke R verkneift, was die Frage aufwirft, wo ihr höherer Preis herrührt. Doch das Ergebnis zählt. Und mit stärker vorgespannter Feder hinten sind auf­setzende Teile kein Thema mehr. Kelle kann daher herzhaft abwinkeln.

Wie eine Abrissbirne langt der 1,3-Liter-Vau-Zwo am Kurvenausgang zu, katapultiert die KTM 1290 Super Duke R hinaus auf die nächste Gerade, hängt dazu piekfein am Gas. Die Traktionskontrolle hat alle Hände voll zu tun, regelt aber etwas früh. Einstellen lässt sie sich nicht. Doch sollte man sie angesichts der Drehmomentflut besser nicht abschalten. So sehr Christian die nackte KTM scheucht, mehr als 1.45,8 min. sind nicht drin. „Zu inaktiv die Sitzposition, ich be­komme nicht genug Druck aufs Vorderrad“, schnauft er am Ende. Am Motor liegt’s nicht, der hat gewaltig Druck, macht bärig Spaß. Doch trifft Kelle nicht so exakt in die Kurven wie gewünscht: „Ich komme einfach nicht dahin, wohin ich will.“ Zudem ist stets etwas mehr Bewegung in der KTM als bei den beiden anderen Nakeds. Vor allem auf der Zielgeraden, wo das Rühren deutlich stärker ausfällt. Die Bremsen packen dagegen beherzt und klasse dosierbar zu, doch dürfte das ABS ruhig etwas später regeln. Zudem fehlt der Super Duke R ein Schaltautomat, um die knochigen Gangwechsel schneller und reibungsloser zu erledigen.

So wehrt auch bei der dritten Paarung das Sportbike den Angriff der Unverkleideten ab. Doch sind die auf der Rennstrecke dichter dran als gedacht. Schlagkräftigere Nakeds von der Stange gab es jedenfalls noch nie.

Naked Bike

Zahlen, Daten, Fakten

MRD
Die Rundenzeiten des Tracktests.

Bodenwellen, Kompressionen, hängende Bergab-Kurven und eine endlos lange Kurve mit anschließender Schikane: Alcarrás in der Nähe von Lleida ist ein richtig kniffliger Kurs. Wie gemacht, um Fahrwerken auf den Zahn zu fühlen.

Betrachtet man die Data-Recording-Aufzeichnungen der drei Paarungen, fällt zuallererst auf, wie deutlich die Superbikes ihren Leistungsvorteil auf den längeren Geraden in höheren Topspeed ummünzen. Doch bei genauerer Betrachtung sieht man, dass die Nackten nicht ganz mit heruntergelassenen Hosen dastehen. So durcheilt die Aprilia Tuono V4 R vor allem im ersten Streckendrittel einige Kurven schneller als die Aprilia RSV4 R.

Doch ist Alcarrás eine Strecke, auf der besonders eines wichtig ist: viel Gefühl fürs und Vertrauen ins Vorderrad. Bei aller Wendigkeit der Nack­ten aufgrund ihrer relaxten Sitzposition und des größeren Hebelarmes ihrer breiten Lenker, sind
die Sportler wegen ihrer strafferen Fahrwerke im Vorteil. Zudem bringen die nach vorne gebeugten Fahrer wesentlich mehr Druck aufs Vorderrad als ihre aufrechten Kollegen. Das ergibt eine intensivere Rückmeldung vom Vorderrad und Vertrauen für große Schräglagen. Besonders deutlich wird das in der selektiven, schnellen Bergab-Links (Vmax in Senke 3).

MRD
Geschwindigkeit und Wegstrecke des Tracktests.

Ohne kristallklares Feedback vom Vorderrad und vom Grip geht dort nichts. Und weil dort zusätzlich Schräglagenfreiheit gefragt ist, nehmen vor allem Aprilia RSV4 R und KTM 1190 RC8 R ihren unverkleideten Genossen hier einige Meter ab.

Prinzipiell gute Karten haben die Naked Bikes in der Schikane (rot eingefärbter Bereich). Die aufrechte Sitzposition und breite Lenker unterstützen das flinke Um­legen. Doch behaupten dort die Sportler ihren Vorsprung, weil sie am Kurvenausgang tendenziell noch engere Linien fahren. Lediglich die BMW S 1000 R meistert dank des teilaktiven Fahrwerks diese Passage ähnlich schnell wie die BMW HP4.

Leistungsmessung

MRD
Leistungsmessung

Klar erkennbar: die straßenorientierte Abstimmung der Nakeds und die leistungsorientierte der Sportler, die bei hohen Drehzahlen nochmals ein paar Briketts nachlegen. Respektheischend thront die Drehmomentkurve der KTM 1290 Super Duke R über allen anderen. Und so geht es am Kurvenausgang auch zur Sache. Sie liefert über das gesamte Drehzahlband mehr Leistung als die RC8 R.

Auch die BMW S 1000 R zeigt dem Superbike in Sachen Dreh­moment, was eine Harke ist. Sie hat bis 10.000/min, dem auf der Landstraße relevanten Bereich, die Nase klar vor der HP4.

Im Hause Aprilia kann sich die RSV4 R auch dank variabler Ansaugtrichter erst ab 9500/min von der Tuono V4 R absetzen, deren Leistungskurve 500/min vor dem sanft einsetzenden Begrenzer schon wieder abfällt, während die RSV4 recht unvermittelt in den Begrenzer rennt.

Setup

  Aprilia
RSV4 R
 
Aprilia
Tuono V4 R
 
BMW  
HP4
BMW
S 1000 R
 
KTM
RC8 R
 
KTM
1290 Super
Duke R
Gabel*
Zugstufe 6 K 5 K semiaktives
Fahrwerk,
Einstellung
„Slick“
semiaktives
Fahrwerk,
Einstellung
„Hard“
10 K 10 K
Druckstufe 2 K 4 K 10 K 2 K
Federbasis 5 U 5 U 2,5 U -
Federbein*
Zugstufe 8 K 8 K semiaktives
Fahrwerk,
Einstellung „Slick“, 
Dämpfung + 4
semiaktives 
Fahrwerk,
Einstellung
„Hard“
12 K 10 K
Druckstufe Low 0,5 U 0,5 U 12 K 3 K
Druckstufe High - - 1,5 U 1 U
Stat. Negativfederweg  5 mm 5 mm 15 mm 12 mm 15 mm 12 mm
*K = Klicks; U = Umdrehungen, jeweils von geschlossenem Zustand aus gezählt;
bei Federbasis: U = Umdrehungen, von geöffnetem Zustand aus gezählt

Aprilia RSV4 R

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Für eine 1000er ist die Aprilia RSV4 R unglaublich kompakt geraten.

Motor

Bauart
Vierzylinder-Viertakt-
65-Grad-V-Motor
Einspritzung 4 x Ø 48 mm
Kupplung

Mehrscheiben-
Ölbadkupplung
(Anti-Hopping)
Bohrung x Hub  78,0 x 52,3 mm
Hubraum 1000 cm³
Verdichtung 13,0:1
Leistung
135,3 kW (184 PS)
bei 12.500/min
Drehmoment 114 Nm bei 10.000/min

Fahrwerk

Rahmen Brückenrahmen aus Aluminium
Gabel Upside-down-Gabel,
Ø 43 mm
Lenkungsdämpfer hydraulisch
Bremsen vorne/hinten  Ø 320/220 mm
Assistenzsysteme ABS, Traktionskontrolle
Räder 3.50 x 17; 6.00 x 17
Reifen
120/70 ZR 17;
200/55 ZR 17
Bereifung
Pirelli
Diablo Supercorsa SC2

Maße und Gewichte

Radstand 1420 mm
Lenkkopfwinkel 65,5 Grad
Nachlauf 105 mm
Federweg vorne/hinten  120/130 mm
Sitzhöhe* 840 mm
Gewicht vollgetankt* 209 kg
Zuladung* 197 kg
Tankinhalt/Reserve 18,5/4,0 Liter
Service-Intervalle 10.000 km
Preis 17.703 Euro
Preis Testmotorrad 17.703 Euro
Nebenkosten 287 Euro
*MOTORRAD-Messungen

MOTORRAD-Messwerte

Höchstgeschwindigkeit* 290 km/h
Beschleunigung
0–100 km/h
0–140 km/h
0–200 km/h

3,2 sek
4,5 sek
7,5 sek
Durchzug
60–100 km/h
100–140 km/h
140–180 km/h

3,7 sek
3,5 sek
3,4 sek
Verbrauch Landstraße/100 km  6,1 Liter
Reichweite Landstraße 303 km
*Herstellerangabe

Aprilia Tuono V4 R

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Für ein Na­ked Bike ist die Sitzposition auf der Aprilia Tuono V4 R mächtig sportlich. Flache Lenkstange, minimal niedrigere Rasten als bei der RSV4.

Motor

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Sie besitzt eine etwas gemäßigtere Geometrie als die RSV4 R, deshalb wurde die Gabel für noch agileres Handling und mehr Lenkpräzision einen Ring weiter durchgeschoben.

Bauart

Vierzylinder-Viertakt-
65-Grad-V-Motor
Einspritzung
4 x Ø 48 mm
Kupplung


Mehrscheiben-
Ölbadkupplung
(Anti-Hopping)
Bohrung x Hub 
78,0 x 52,3 mm
Hubraum
1000 cm³
Verdichtung
13,0:1
Leistung

125,0 kW (170 PS)
bei 11.500/min
Drehmoment
112 Nm bei 9500/min

Fahrwerk

Rahmen
Brückenrahmen aus Aluminium
Gabel

Upside-down-Gabel,
Ø 43 mm
Lenkungsdämpfer
hydraulisch
Bremsen vorne/hinten 
Ø 320/220 mm
Assistenzsysteme
ABS, Traktionskontrolle
Räder
3.50 x 17; 6.00 x 17
Reifen

120/70 ZR 17;
190/55 ZR 17
Bereifung

Pirelli
Diablo Supercorsa SC2

Maße und Gewichte

Radstand
1445 mm
Lenkkopfwinkel
63,0 Grad
Nachlauf
107 mm
Federweg vorne/hinten 
120/130 mm
Sitzhöhe*
840 mm
Gewicht vollgetankt*
216 kg
Zuladung*
185 kg
Tankinhalt/Reserve
18,5/4,0 Liter
Service-Intervalle
10.000 km
Preis
15.213 Euro
Preis Testmotorrad
15.213 Euro
Nebenkosten
287 Euro
*MOTORRAD-Messungen

MOTORRAD-Messwerte

Höchstgeschwindigkeit*
270 km/h
Beschleunigung
0–100 km/h
0–140 km/h
0–200 km/h

3,2 sek
4,9 sek
8,7 sek
Durchzug
60–100 km/h
100–140 km/h
140–180 km/h

3,8 sek
3,7 sek
3,8 sek
Verbrauch Landstraße/100 km 
6,7 Liter
Reichweite Landstraße
276 km
*Herstellerangabe

BMW HP4

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Entspannt schnell fahren, die BMW HP4 macht’s möglich.

Motor

Bauart

Vierzylinder-Viertakt-
Reihenmotor
Einspritzung
4 x Ø 48 mm
Kupplung


Mehrscheiben-
Ölbadkupplung
(Anti-Hopping)
Bohrung x Hub 
80,0 x 49,7 mm
Hubraum
999 cm³
Verdichtung
13,0:1
Leistung

142,0 kW (193 PS)
bei 13.000/min
Drehmoment
112 Nm bei 9750/min

Fahrwerk

Rahmen
Brückenrahmen aus Aluminium
Gabel

Upside-down-Gabel,
Ø 46 mm
Lenkungsdämpfer
hydraulisch
Bremsen vorne/hinten 
Ø 320/220 mm
Assistenzsysteme
ABS, Traktionskontrolle
Räder
3.50 x 17; 6.00 x 17
Reifen

120/70 ZR 17;
200/55 ZR 17
Bereifung

Pirelli
Diablo Supercorsa SC2

Maße und Gewichte

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Über Einsätze veränderbarer Schwingendrehpunkt, werksseitig steht die Schwinge mit 8,5 Grad (voll ausge­federt) 1,4 Grad steiler als bei der R.

Radstand
1423 mm
Lenkkopfwinkel
66,0 Grad
Nachlauf
99 mm
Federweg vorne/hinten 
120/130 mm
Sitzhöhe*
810 mm
Gewicht vollgetankt*
203 kg
Zuladung*
205 kg
Tankinhalt/Reserve
17,5/4,0 Liter
Service-Intervalle
10.000 km
Preis
20.800 Euro
Preis Testmotorrad
24.500 Euro²
Nebenkosten
269 Euro
*MOTORRAD-Messungen; ²inkl. Competition-Paket (3500 Euro),
bestehend aus: HP-Brems- und Kupplungshebel, HP-Fußrastenanlage,
Sponsoren-Stickersatz und Schmiederädern in Racing Blue; Heizgriffe (200 Euro)

MOTORRAD-Messwerte

Höchstgeschwindigkeit*
299 km/h
Beschleunigung
0–100 km/h
0–140 km/h
0–200 km/h

3,2 sek
4,6 sek
7,2 sek
Durchzug
60–100 km/h
100–140 km/h
140–180 km/h

3,3 sek
2,9 sek
2,8 sek
Verbrauch Landstraße/100 km 
5,6 Liter
Reichweite Landstraße
313 km
*Herstellerangabe

BMW S 1000 R

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Der Motor der BMW S 1000 R ist ein echter Spaß­bringer, aber kein Leisetreter.

Motor

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Der Schwingendrehpunkt ist im R-Rahmen fest vorgegeben und liegt drei Millimeter tiefer als bei der HP4.

Bauart

Vierzylinder-Viertakt-
Reihenmotor
Einspritzung
4 x Ø 48 mm
Kupplung


Mehrscheiben-
Ölbadkupplung
(Anti-Hopping)
Bohrung x Hub 
80,0 x 49,7 mm
Hubraum
999 cm³
Verdichtung
12,0:1
Leistung

118,0 kW (161 PS)
bei 11.000/min
Drehmoment
112 Nm bei 9250/min

Fahrwerk

Rahmen Brückenrahmen aus Aluminium
Gabel
Upside-down-Gabel,
Ø 46 mm
Lenkungsdämpfer hydraulisch
Bremsen vorne/hinten  Ø 320/220 mm
Assistenzsysteme ABS, Traktionskontrolle
Räder 3.50 x 17; 6.00 x 17
Reifen

120/70 ZR 17;
190/55 ZR 17
Bereifung

Pirelli
Diablo Supercorsa SC2

Maße und Gewichte

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Ihrem Einsatzzweck entsprechend kann die Traktionskontrolle der HP4 vom Lenker aus noch in mehreren Stufen feinjustiert werden, die der S 1000 R nicht.

Radstand
1439 mm
Lenkkopfwinkel
65,4 Grad
Nachlauf
99 mm
Federweg vorne/hinten 
120/120 mm
Sitzhöhe*
820 mm
Gewicht vollgetankt*
207 kg
Zuladung*
200 kg
Tankinhalt/Reserve
17,5/4,0 Liter
Service-Intervalle
10.000 km
Preis
12.800 Euro
Preis Testmotorrad
14.500 Euro³
Nebenkosten
390 Euro
*MOTORRAD-Messungen; ³inkl. Sport-Paket (790 Euro),
bestehend aus: Schaltassistent, DTC, Temporegelung und
Fahrmodi Pro; Dynamik-Paket (910 Euro), bestehend aus:
DDC, Heizgriffen, Motorspoiler und LED-Blinkern

MOTORRAD-Messwerte

Höchstgeschwindigkeit*
258 km/h
Beschleunigung
0–100 km/h
0–140 km/h
0–200 km/h

3,3 sek
4,9 sek
8,1 sek
Durchzug
60–100 km/h
100–140 km/h
140–180 km/h


2,8 sek
2,9 sek
2,8 sek

Verbrauch Landstraße/100 km 
5,9 Liter
Reichweite Landstraße
297 km
*Herstellerangabe

KTM 1190 RC8 R

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Mit ihrem kantigen Äußeren eröffnete die KTM 1190 RC8 R eine neue Design-Ära bei KTM.

Motor

Bauart

Zweizylinder-Viertakt-
75-Grad-V-Motor
Einspritzung
2 x Ø 52 mm
Kupplung


Mehrscheiben-
Ölbadkupplung
(Anti-Hopping)
Bohrung x Hub 
105,0 x 69,0 mm
Hubraum
1195 cm³
Verdichtung
13,5:1
Leistung

129,0 kW (175 PS)
bei 10 250/min
Drehmoment
127 Nm bei 8000/min

Fahrwerk

Rahmen Gitterrohrrahmen aus Stahl
Gabel

Upside-down-Gabel,
Ø 43 mm
Lenkungsdämpfer hydraulisch
Bremsen vorne/hinten  Ø 320/220 mm
Assistenzsysteme -
Räder 3.50 x 17; 6.00 x 17
Reifen

120/70 ZR 17;
190/55 ZR 17
Bereifung

Pirelli
Diablo Supercorsa SC2

Maße und Gewicht

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Die Federung der KTM RC8 R.

Radstand
1425 mm
Lenkkopfwinkel
66,7 Grad
Nachlauf
97 mm
Federweg vorne/hinten 
120/120 mm
Sitzhöhe*
805–825 mm
Gewicht vollgetankt*
205 kg
Zuladung*
175 kg
Tankinhalt/Reserve
16,5/3,5 Liter
Service-Intervalle
10.000 km
Preis
16.545 Euro
Preis Testmotorrad
16.545 Euro
Nebenkosten
200 Euro
*MOTORRAD-Messungen

MOTORRAD-Messwerte

Höchstgeschwindigkeit*
287 km/h
Beschleunigung
0–100 km/h
0–140 km/h
0–200 km/h

3,2 sek
4,8 sek
8,2 sek
Durchzug
60–100 km/h
100–140 km/h
140–180 km/h

3,1 sek
3,2 sek
3,3 sek
Verbrauch Landstraße/100 km 
5,6 Liter
Reichweite Landstraße
295 km
*Herstellerangabe

KTM 1290 Super Duke R

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Eine Federbeinumlenkung mit Exzenter zur Einstellung der Heckhöhe wie die RC8 R besitzt die KTM 1290 Super Duke R nicht.

Motor

Bauart

Zweizylinder-Viertakt-
75-Grad-V-Motor
Einspritzung
2 x Ø 56 mm
Kupplung


Mehrscheiben-
Ölbadkupplung
(Anti-Hopping)
Bohrung x Hub 
108,0 x 71,0 mm
Hubraum
1301 cm³
Verdichtung
13,2:1
Leistung

127,0 kW (173 PS)
bei 8870/min
Drehmoment
144 Nm bei 6500/min

Fahrwerk

Rahmen Gitterrohrrahmen aus Stahl
Gabel

Upside-down-Gabel,
Ø 48 mm
Lenkungsdämpfer hydraulisch
Bremsen vorne/hinten  Ø 320/240 mm
Assistenzsysteme ABS, Traktionskontrolle
Räder 3.50 x 17; 6.00 x 17
Reifen

120/70 ZR 17;
190/55 ZR 17
Bereifung

Pirelli
Diablo Supercorsa SC2

Maße und Gewichte

Radstand
1482 mm
Lenkkopfwinkel
65,1 Grad
Nachlauf
107 mm
Federweg vorne/hinten 
125/156 mm
Sitzhöhe*
830 mm
Gewicht vollgetankt*
213 kg
Zuladung*
193 kg
Tankinhalt/Reserve
18,0/3,5 Liter
Service-Intervalle
15.000 km
Preis
15.495 Euro
Preis Testmotorrad
15.495 Euro
Nebenkosten
200 Euro
*MOTORRAD-Messungen

MOTORRAD-Messwerte

Höchstgeschwindigkeit*
290 km/h
Beschleunigung
0–100 km/h
0–140 km/h
0–200 km/h

3,3 sek
4,9 sek
8,8 sek
Durchzug
60–100 km/h
100–140 km/h
140–180 km/h

3,4 sek
3,4 sek
3,8 sek
Verbrauch Landstraße/100 km 
6,0 Liter
Reichweite Landstraße
300 km
*Herstellerangabe

Fazit

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65 Bilder

Die Naked-Bikes

Auch wenn reduzierte Leistung und auf den Straßenbetrieb abgestimm­te Fahrwerke Sekunden kosten: Ihr Rundenzeiten- und Spaß-Potenzial ist enorm. Am deutlichsten merkt man der Aprilia Tuono V4 R die Abstammung vom Superbike an, nicht nur auf der Uhr. Die BMW S 1000 R ist dicht dran. Die KTM ­1290 Super Duke R besitzt einen Hammer-Motor. Doch ist die komfortable Sitzposition hier zu inaktiv. Dazu fehlen Schaltautomat und Schräglagenfreiheit.

Die Superbikes

Geht es um den innigen Kontakt zum Motorrad, das für die Suche nach den letzten Zehnteln unerlässliche Gefühl fürs Vorderrad, sind die Racer eindeutig im Vorteil. Die KTM 1190 RC8 R schlägt sich trotz des Leistungsnachteils dank tollem Fahrwerk beachtlich, hat aber den Anschluss verloren. Die Aprilia RSV4 R ist auch in der Basisversion für die BMW HP4 ein Gegner auf Augenhöhe.

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