Moto Guzzi arbeitet an weiteren Neuheiten. Die V 850 X ist nun homologiert worden und MOTORRAD liegen alle Daten vor.
Moto Guzzi arbeitet an weiteren Neuheiten. Die V 850 X ist nun homologiert worden und MOTORRAD liegen alle Daten vor.
In der jüngsten Evolutionsstufe hatte Moto Guzzi die V7-Modellfamilie zum Modelljahr 2021 mit dem 850er aus der Enduro ausgerüstet. Aus Versehen deutete Moto Guzzi eine weitere Modellvariante auf dieser Basis an: die V 850 X. Das Design stammt von Miguel Galluzzi, soll unkonventionell, frech und innovativ werden und nichts mehr mit dem klassischen Look der V7 gemein haben. Das versprachen die Italiener auf einer für dieses Modell extra eingerichteten Microsite, deren Inhalt kurze Zeit später schon wieder gelöscht wurde. Zuvor hatten sich die Italiener den Modellnamen V850 X bereits beim italienischen Patentamt schützen lassen.
Entwickelt wird die Moto Guzzi V 850 X laut den Informationen auf eben dieser Microsite im US-Designcenter von Piaggio. Entsprechend wird sie optisch amerikanisch inspiriert sein. Im Klartext heißt das: sie mischt Scrambler- und Flattrack-Elemente. Guzzi bestätigte ebenfalls auf dieser Microsite schon Michelin Anakee II-Reifen, neue Kayaba-Federelement, eine leichte Offroadtauglichkeit sowie ein Gewicht fahrfertig von 213 Kilogramm. Der Lenkkopfbereich des Rahmens soll weiter verstärkt sein und eine breitere Schwinge Platz für einen fetteren Hinterreifen bieten. Selbst die Farben für die neue V850 X hatte Guzzi bereits benannt: Sie soll in Sunshine Yellow und Twilight Grey zu haben sein. Für Fahranfänger wurde auch eine A2-Variante angekündigt.
Bereits im November wurde in Italien ein Erlkönig gesichtet – an den Bildern haben wir leider keine Rechte – der ein neues Modell rund um den luftgekühlten V2-Motor zeigt, das mit seinen geschwungenen Seitenverkleidungen an ältere Le Mans-Modelle aus den späten 1980er Jahren erinnert.
So ziehen sich die Seitenteile nahtlos vom Tank in einem Bogen bis ins hochliegende Heck. Darüber sitzt eine gestufte, einteilige Sitzbank. Vor der konventionellen Gabel fährt der Prototyp einen eckigen LED-Scheinwerfer spazieren, der von Deflektoren über den Gabelholmen flankiert wird. Insgesamt würde sich für die V7 so eine viel modernere Linienführung ergeben, und ein Brückenschlag in die eigene Vergangenheit wäre Guzzi auch gelungen. Der V2 ist eindeutig als 850er zu identifizieren. Die Abgasanlage setzt allerdings auf deutlich voluminösere, schwarz gehaltene Endschalldämpfer. Klassisch muten die verbauten Speichenräder an.
Moto Guzzi selbst lässt uns allerdings wissen: Die Informationen auf der Moto Guzzi-Homepage zur V 850 X sind versehentlich online gegangen und wurden inzwischen entfernt. Bei dem Motorrad handelt es sich um eine Studie, es wird mit 98-prozentiger Sicherheit nicht gebaut. Allerdings: Im Juni 2022 sind die Homologationsdaten der 850 X beim KBA hinterlegt worden. Demnach wiegen die 2 Prozent Wahrscheinlichkeit, die Guzzi bisher offenließ, doch sehr schwer. Sprich: Die Moto Guzzi 850 X wird kommen.
Und zwar in zwei Versionen: Zum einen mit der bekannten Leistung von 49 Kilowatt und zum anderen als A2-taugliche Version mit 35 Kilowatt. Im Oktober 2022 – kurz vor der EICMA liegen MOTORRAD alle technischen Daten der neuen V850 X vor. Keine Überraschung ist der Einsatz des bekannten V-Twins mit 853 Kubik. Er leistet in der V 850 X 40 Kilowatt bei 6.700 Touren und 75 Nm bei 4.900 /min und unterstreicht eine Variante der gleich starken V7 zu sein – sie hat die gleiche Leistung – und nicht der V85 TT, die 7 kW mehr leistet und höher dreht.
Bisher wurde die V 850 X als Scrambler angesehen. Doch die technischen Daten lassen eher auf eine leichte Touren-Variante oder Crossover schließen. Zwei Punkte deuten daraufhin: Erstens kommt ab Werk die V 850 X mit einem Windschild. Zweitens sind ab Werk wahlweise Koffer und Topcase möglich. Interessant: Mit 198 Kilo fahrfertigem Gewicht ist die X 10 Kilo leichter als die V7, darf mit 140 Kilogramm etwas mehr laden, was auf einen geänderten Heckrahmen hinweist. Das Heck im Allgemeinen scheint kürzer zu bauen, da die Gesamtlänge mit 2.140 Millimeter kürzer ist als die der V7 (2.165 Millimeter) und das bei gleichem Radstand von 1.450 Millimetern.
Guzzi bringt rund um die 850er-Architektur der V7-Modelle eine weitere, moderner gezeichnete Variante. Das zeigen zumindest zahlreiche durchgesickerte Informationen und nun homologierte Abgaswerte. Die V 850 X mixt Scrambler- und Flattrack-Elemente. Guzzi selbst bestreitet, dass so ein Modell kommen wird.