Honda bedient nicht nur die Sportfreaks, sondern kümmert sich auch um die motorradinteressierte Basis. Und zwar volles Programm: vom Vier- bis zum Einzylinder.
Honda bedient nicht nur die Sportfreaks, sondern kümmert sich auch um die motorradinteressierte Basis. Und zwar volles Programm: vom Vier- bis zum Einzylinder.
Wenn man die Sache auf den Punkt genau betrachtet, wird ganz klar: Zum Glück auf zwei Rädern braucht es weder 150 PS noch zwei Liter Hubraum. Alle, für die das Zweiradleben neu und aufregend ist, brauchen jedoch eines ganz dringend: Vertrauen in sich und in ihr Motorrad. Genau dieses Vertrauen will Honda schaffen, und zwar mit zwei Modellen, die in ihrer Basis bekannt sind, aber mit modernem Design und
pfiffigen Bedienkonzepten aufwarten.
Die neue CBF 600 wird es sowohl in einer nackten als auch einer halbverkleideten Variante geben. Beiden gemeinsam: die motorische sowie fahrwerkstech-
nische Grundlage, nämlich der Reihenvierzylinder der Hornet 600 und deren Mono-Blackbone-Rahmen mit einem zentralen Vierkantrohr. Die Gemischaufbe-
reitung übernehmen nach wie vor 34er-Gleichdruckvergaser (mittels SLS und
U-Kat wird Euro 2 erfüllt), die Spitzenleistung wurde jedoch auf 78 PS gekappt. Dafür soll dank überarbeiteter Kanäle und zahmerer Steuerzeiten das Drehmoment im unteren und mittleren Drehzahlbereich deutlich zugelegt haben, eine kürzere
Sekundärübersetzung sorgt zusätzlich für Agilität. Zudem wird es natürlich eine einsteigerkonforme 34-PS-Version geben.
Das ist schön, aber als Muster wohl bekannt. Der Clou der CBF 600 liegt in den variablen ergonomischen Verhältnissen. So lässt sich die Sitzbank in drei
Stufen vertikal (30 Millimeter) und gleichzeitig horizontal (10 Millimeter) verstellen, die Lenkerhalterungen können um 180 Grad gedreht werden und ermöglichen
so einen Spielraum von zehn Millimetern. Dazu gesellt sich bei der halbverkleideten Version eine in zwei Stufen justierbare Verkleidungsscheibe. Außerdem wird für beide Modelle optional ein Antiblockiersystem angeboten. 600 Euro kostet
dieses Plus an Sicherheit. Damit liegt
die CBF 600 (unverkleidet 6190 Euro, halbverkleidet 6490 Euro) immer noch unter dem bisherigen Hornet-Preis, und liefert dem Neu- oder Wiedereinsteiger ein weiteres Argument, es mit zwei
Rädern zu versuchen.
Für alle, denen selbst dieser Preis zu hoch ist, hat Honda ein weiteres Eisen im Feuer. CBF 500 das bedeutet den Abschied vom alten, hausbackenen Styling der CB 500 hin zu einer erfrischend
erwachsenen Anmutung. Wer nicht genau hinschaut, wird den Unterschied zur nackten CBF 600 kaum bemerken. Weil es bis auf den Motor keinen großen gibt. Der kleine Zweizylinder der CB 500 verfügt nun über U-Kat und Sekundär-
luftsystem, büßte in der offenen Version (54 PS) aber drei PS ein.
Auf die ergonomischen Variationsmöglichkeiten der großen Schwester CBF 600 muss die CBF 500 verzichten. Genauso auf die Doppelscheibenbremse und eine optionale Halbschale. ABS hingegen gibts auch bei ihr. Wie viel die 500er
kosten wird, steht noch nicht fest.
Sollte sich Honda bei der Preisgestaltung an die Linie halten, die sie mit den beiden weiteren Neuheiten der Shadow 750 und der CBR 125 R einschlägt, dürfte das einer echten Kampfansage gleichkommen. Mit 6990 Euro liegt der neue, deutlich überarbeitete und jetzt
kardangetriebene 750er-Cruiser beachtliche 900 Euro unter dem Preis der Black
Widow, während der Viertaktsportler CBR 125 R mit 2690 Euro die zweitaktende Vorgängerin NSR 125 R gleich um 1750 Euro unterbietet. Und das, obgleich ein neuer, wassergekühlter Motor 14 statt der bisherigen elf PS des alten, luftgekühlten Viertakt-Aggregats der XR 125 L liefert und die Neue satte 19 Kilogramm leichter sein soll als die NSR.
Und noch eine gute Nachricht, diesmal besonders für gestandene Fahrensmänner oder -frauen. Auch an die für die vergangene Saison so erfolgreich über-
arbeitete Varadero hat Honda nochmals Hand angelegt. Auf Wunsch ist 2004
ein ABS erhältlich. Ein Angebot, das ohne Zweifel genauso auf den Punkt trifft wie Hondas Nachwuchs-Offensive.