Norton V4CR ab 2023: Café Racer mit V4, 1.200 Kubik und 185 PS

Klar war, dass mit dem neuen indischen Eigentümer TVS nicht nur frisches Kapital, sondern auch frischer Wind durch die Hallen der britischen Traditionsmarke Norton wehen wird. Zunächst galt es, die unter der Führung des Vorbesitzers Stuart Garner entstandenen Schäden an der Marke zu reparieren sowie Qualität und Zuverlässigkeit hochzuschrauben. Der nächste Schritt war die Neuauflage des Supersport-Modells V4SV. Anschließend, im Dezember 2021, kündigte Norton einen Café Racer auf Basis des Superbikes an.

Norton V4CR ab Mai 2023 für fast 50.000 Euro

"Die V4CR ist der nächste Schritt im strategischen Wachstumsplan für Norton auf dem Weg zum weltweit führenden Hersteller handgefertigter Luxusmotorräder", sagte Dr. Robert Hentschel, der aus Deutschland stammende Geschäftsführer bei Norton Motorcycle, anlässlich der Präsentation des Café Racer-Modells im Dezember 2021. Seit Mai 2023 kann die V4CR bestellt werden. Preis: 41.999 Britische Pfund, umgerechnet fast 50.000 Euro.

200 handgefertigte Exemplare ohne EU-Zulassung

Geplant sind 200 Exemplare der V4CR, die bei Norton Motorcycle in Solihull, Birmingham, weitestgehend in Handarbeit aufgebaut werden sollen. Eine Euro-5-konforme europäische Straßenzulassung liegt jedoch nicht vor. Somit zielt Norton mit der V4CR – jedenfalls zunächst – in erster Linie auf den britischen Heimatmarkt sowie auf andere englischsprachige Länder.

V4-Motor mit 1.200 Kubik und 185 PS

Der wassergekühlte V4, mit 72 Grad Zylinderbankwinkel, jeweils 82 Millimeter Bohrung sowie 56,8 Millimeter Hub und genau 1.200 Kubik, soll 185 PS bei 12.000/min leisten. Das maximale Drehmoment wird mit 125 Nm bei 9.000/min angegeben. Dafür kommen Einlassventile aus Titan zum Einsatz, und das Verdichtungsverhältnis fällt mit 13,6:1 extrem aus. Dazu passend ist das 6-Gang-Getriebe mit Slipper-Kupplung und Quickshifter gerüstet.

Aluminium-Chassis mit Öhlins und Brembo

Rohrrahmen und Einarmschwinge der Norton V4CR werden aus Aluminium gefertigt, Federbein und Upside-down-Telegabel von Öhlins (TTX und NIX) sind voll einstellbar. Den einstellbaren Lenkungsdämpfer liefert ebenfalls Öhlins zu. Sinnvollerweise, denn der Radstand ist mit 1.435 Millimeter sehr kurz und der Lenkkopfwinkel mit 66,5 Grad sehr steil. An den beiden 330er-Bremsscheiben vorn kommen Monoblock-Vierkolbenzangen von Brembo zum Einsatz, auch die 245er-Scheibenbremse hinten sowie die Bremszylinder stammen von Brembo.

Geschmiedete Alu-Räder von OZ oder Carbonräder von BST

Wahlweise wird die Norton V4CR mit geschmiedeten Aluminiumrädern von OZ oder mit Carbonrädern von BST ausgeliefert. Grundsätzlich aus Carbon gefertigt werden die Verkleidungsteile und der mit Kevlarfasern verstärkte, unter dem Solo-Sitz versteckte 15-Liter-Benzintank. Mit vollem Tank wiegt die V4CR laut Norton 204 Kilogramm.

Norton V4CR mit moderner Ausstattung

Die gehobene Standardausstattung der Norton V4CR umfasst neben 3 Fahrmodi ("Wet", "Road" und "Sport"), LED-Leuchten und dem Quickshifter die schräglagenoptimierten Assistenzsysteme ABS und Schlupfregelung. Zudem ein großes TFT-Farbdisplay (6 Zoll Diagonale) sowie ein Funkschlüsselsystem. Ob auf die Limited Edition für 41.999 Britische Pfund eine womöglich etwas preisgünstigere und EU-konforme Ausführung der V4CR folgen wird, ist unklar.

Auf den im Dezember 2021 präsentierten Prototyp der Norton V4CR folgte im Mai 2023 die Serienversion. Sie kostet 41.999 Britische Pfund, umgerechnet fast 50.000 Euro. 200 Exemplare sind geplant, zunächst ohne europäische Zulassung. Eckdaten der Norton V4CR: V4-Motor mit 1.200 Kubik und 185 PS im Aluminium-Chassis samt Einarmschwinge. 204 Kilogramm mit 15 Liter Sprit im Carbontank unterm Solo-Sitz. Teure Komponenten von Öhlins, Brembo, OZ oder BST. Ob eine weitere Version der V4CR folgt, EU-konform und/oder etwas preisgünstiger, ist unklar.

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