Triumph Street Triple RS Fahrbericht

Triumph Street Triple RS Fahrbericht Gelungen optimierter Straßenfeger

Als moderne Straßenkünstlerin bedient Triumphs überarbeitete Street Triple RS gleich zwei Felder: Landstraße und Rennstrecke. In Südspanien fühlen wir der Streety hier wie dort auf den Zahn.

Triumph Street Triple RS Fahrbericht Triumph
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Triumph Street Triple RS Fahrbericht 10 Bilder

Nach Yamaha (YZF-R1) und Honda (Africa Twin) präsentiert nun auch der britische Hersteller Triumph sein erstes Euro 5-Bike. Die neue Regeln greifen ab dem 1. Januar 2020 und betreffen zunächst nur die Abgaswerte. Für die Hersteller bedeutet das dennoch umfangreiche Eingriffe beim Motor und dessen Peripherie. Entsprechend arbeitete Hinckley bei der Street Triple RS sowohl an der Hard- als auch der Software.

Gleiche Spitzenleistung, mehr Druck in der Mitte

Geänderte Steuerzeiten via neuer Auslassnockenwelle, ein komplett neu gestalteter Auspuff mit nun zwei Katalysatoren und ein angepasstes Motormapping sollen die Einhaltung der Norm sichern. Der Clou: Die Briten wollen bei identischer Spitzenleistung von 123 PS die Power im mittleren Drehzahlbereich um neun Prozent erhöht haben. Ohne direkten Vergleich mit dem Vorgängermodell gestaltet sich eine Überprüfung freilich schwierig. Doch das Mittelklasse-Naked schiebt kräftig an und powert mit Schmackes durchs Drehzahlband. Richtig munter wird der 765er-Drilling dann bei zirka 7.000/min. Ab dieser Marke zündet er den Nachbrenner, was der Fuhre einen extra Leistungs-Kick verschafft. Zusätzliche Dynamik bringt die nun kürzere Übersetzung der ersten beiden Gänge. Ziemlich direkt fällt derweil die Gasannahme aus, sehr sensible Naturen wünschen sich einen etwas sanfteren Übergang vom Schiebe- in den Lastbetrieb.

Schaltautomat kann nun auch blippern

Sehr ordentlich funktioniert der nun serienmäßige Schaltautomat, der mit dem neuen Modelljahr auch kupplungsfreies Runterschalten (blippern) ermöglicht. Allenfalls beim Hochschalten unter Volllast spürt der Pilot durch einen klaren Ruck, dass die Zahnräder ineinandergreifen. Elektronische Feinarbeit leisteten die Briten bei den restlichen Fahrassistenzen. Unauffällig regeln Traktions- und Wheeliekontrolle den Vorwärtsdrang eines zu forsch angreifenden Piloten. Da die Streety nach wie vor keine IMU (Inertial Measurement Unit) besitzt, die mit ihrer Beschleunigungs-Sensorik jedweden Fahrzustand erkennt und analysiert, lassen sich diese beiden Features nicht getrennt voneinander einstellen. Heißt im Klartext: Wer Endless-Wheelies zelebrieren möchte, muss hierfür die TC deaktivieren.

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Für Hardcore-Angreifer auf der Rennstrecke gilt selbiges fürs ABS. Zwar regelt der Blockierverhinderer auf der Position „Track“ sehr viel später als auf „Road“. Auf der Jagd nach den letzten Zehnteln greift das System aber dann doch ein. Dabei verhärtet sich zunächst der Druckpunkt des Bremshebels bei gleichzeitig deutlicher Abnahme der Bremsleistung. Darauf folgt meist ein leichtes Pulsieren am Hebel, das dem Piloten die Eingriffe signalisiert. Da das System in diesem Modus auch ein abhebendes Hinterrad und damit wilde Stoppies zulässt, sollten ihn nur geübte Fahrer wählen.

Fahrwerk unverändert gut

Komplett unverändert bleibt das Fahrwerk inklusive Federelemente und Stopper. Die Briten passten das Setup lediglich etwas an, indem sie beispielsweise die Vorspannung der Gabelfedern etwas verringerten. Nach wie vor bietet die Street Triple einen weiten Einstellbereich von Gabel und Federbein und ermöglicht dadurch ein passendes Setup sowohl für die Landstraße als auch für die Rennstrecke. Quirlig wie eh und je pfeffert das Mittelklasse-Naked in und um die Ecken, Lustwandeln vom Feinsten! Spürbar ist lediglich ein leichtes Aufstellmoment beim Bremsen in Schräglage, das den Kurvenspaß aber nicht im Geringsten mindert.

Trotz neu gestalteter Verkleidungsteile identifiziert der Betrachter den Feger auf den ersten Blick als Street Triple. Das gilt insbesondere auch für die Scheinwerfer. Neuerdings komplett in LED-Technik, blicken sie etwas grimmiger drein und beherbergen zudem auffällig gestylte Positionslichter.

Fazit

Alles in allem ist sich die Britin trotz der Modifikationen treu geblieben. Und behält mit 11.800 Euro ihren bisherigen Preis. Das freut sowohl den Traditionalisten als auch den Modernisten. Streety-Art at it’s best!

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