Yamaha MT-09-Upgrade für Euro 5
Mehr Hubraum und mehr Leistung

Im Zuge der Anpassung an die Euro 5-Norm spendiert Yamaha der MT-09 einen kleinen Hubraum-Nachschlag. Auch die Leistung steigt geringfügig an.

Yamaha MT-09 2021
Foto: Yamaha

Zum 1. Januar 2021 greift die neue Euro 5-Norm, entsprechend müssen alle Motorradhersteller ihre Modelle darauf anpassen. Bei Yamaha ist dies unter anderem die MT-09.

Komplett neuer Dreizylinder

Yamaha MT-09 2021
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Das Hyper-Naked-Bike der Japaner leidet aber nicht unter der Euro 5, sondern profitiert sogar davon. Der CP3-Dreizylinder legt im Hubraum von 847 auf 889 cm³ zu. Er wurde aber nicht einfach aufgebohrt, praktisch jede wichtige Komponente ist neu, einschließlich Kolben, Pleuel, Nockenwellen und Kurbelgehäuse. Komplett überarbeitet wurde auch die Einspritzanlage. Die Leistung steigt dabei um vier auf nun 119 PS bei 10.000/min. Das maximale Drehmoment legt von 88 auf 93 Nm zu und liegt zudem noch 1.500 Touren früher – schon bei 7.000/min – an. Trotz des größeren Hubraums und der höheren Leistung sinkt das Antriebsgewicht (Motor plus Auspuff) um 1,7 Kilogramm. Steigen dürfte die Fahrfreude auch wegen des Quickshifters zum Hoch- und Runterschalten. Zudem sind die Gänge eins und zwei länger übersetzt, neue Schaltgabel und neue Kupplungsbeläge optimieren die Gangwechsel.

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Yamaha MT-09 2021
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Angesteuert wird der Dreizylinder jetzt von einer elektronischen Drosselklappensteuerung und einem neuen Ride-by-Wire-System, das dem der Yamaha R1 ähnelt. Auf Basis einer Sechs-Achsen-IMU bietet die neue MT-09 eine schräglagensensitive Traktionskontrolle (TCS), ein Slide Control System (SCS), LIFT Control System (LIF) am Vorderrad und ein Brake Control System (BC). Die Traktionskontrolle ist in drei Stufen regelbar – auch eine individuelle Einstellung ist möglich.

Die Abgase entweichen über eine neue Auspuffanlage mit neuen Krümmern und nun zwei seitlichen Auslässen – je Seite einer. Der Bananenschwung der Hinterradschwinge zeigt sich entsprechend entschärft.

Auch Rahmen und Schwinge sind neu

Gänzlich neu präsentiert sich nicht nur der Dreizylinder, sondern auch der Rahmen, der ihn trägt. Die 2021er MT-09 erhält einen völlig neuen, leichtgewichtigen CF-Aluminiumdruckguss-Deltabox-Rahmen. Ebenfalls neu sind die nun innen im Rahmen angelenkte Schwinge und der nun aus Aluminium gefertigte Heckrahmen. Das Gesamtpaket spart 2,3 Kilogramm Gewicht und ist 50 Prozent verwindungssteifer. 700 Gramm sparen die neuen Zehn-Speichen-Leichtmetallräder. Mehr Vorderradorientierung bringen eine gekürzte, voll einstellbare 41er-KYB-USD-Gabel und ein 30 Millimeter abgesenkter Lenker. Angepasst an die neuen Rahmenbedingungen zeigt sich das einstellbare hintere KYB-Federbein. Die vordere Bremsanlage samt Radialbremspumpe leiht sich die neue MT-09 von der Yamaha R1.

Geändertes Design, höherer Preis

Natürlich blieb auch das Design nicht unangetastet. Scheinwerfer, Tank, Sitz und Auspuff rücken noch näher an den Motor. Seitenverkleidungen entfallen komplett. Das Kennzeichen sitzt wieder an einem langen Ausleger am Heck. Die neuen 3,5 Zoll TFT-Instrumente verfügen über ein Vollfarbdisplay. Die Drehzahl wird mit einem sich in der Farbe ändernden Balken anzeigt. Die Anzeige umfasst neben der Geschwindigkeit auch Ganganzeige, Kühlmittel- und Umgebungstemperatur und vieles mehr.

Yamaha MT-09 leaked
leaked

Der neue Hauptscheinwerfer setzt auf LED-Technik, zwei LED-Tagfahrlichtstreifen flankieren ihn. Neu gezeichnet wurde auch die LED-Rückleuchte in Y-Form.

Die neue MT-09 kommt in drei Farben: Storm Fluo, Icon Blue und Tech Black. Zu den Händlern rollt sie ab März 2021. Als Grundpreis ruft Yamaha 9.399 Euro auf. Hinzu kommen noch 400 Euro Nebenkosten. Damit wird die neue MT-09 rund 400 Euro teurer.

Fazit

Den Weg über mehr Hubraum zur Euro-5-Anpassung sind auch schon andere Hersteller gegangen. Dem eh schon leckeren Dreizylinder von Yamaha werden mehr Hubraum und mehr PS bestimmt nicht schaden.

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Erscheinungsdatum 26.05.2023