Ein junges Start-Up-Unternehmen namens Bodawerk aus Uganda hat sich zum Ziel gesetzt, die Elektromobilität im ostafrikanischen Binnenstaat zu etablieren. Gegründet wurde das Unternehmen unter anderem von einem deutschen Auswanderer.
Ein junges Start-Up-Unternehmen namens Bodawerk aus Uganda hat sich zum Ziel gesetzt, die Elektromobilität im ostafrikanischen Binnenstaat zu etablieren. Gegründet wurde das Unternehmen unter anderem von einem deutschen Auswanderer.
Motorräder sind in Uganda das am häufigsten verwendete, motorisierte Fortbewegungsmittel. Ugander setzen dabei größtenteils auf ein Modell namens Bajaj Boxer 100, das von einem luftgefühlten Einzylindermotor mit weniger als 10 PS angetrieben wird. So sollen alleine in der Hauptstadt Kampala 130.000 Motorräder unterwegs sein – 95 % davon im Geschäftsbetrieb.
Das junge Start-Up-Unternehmen Bodawerk hat sich nun zum Ziel gesetzt, genau dieses Modell umzubauen und in ein Elektromotorrad zu verwandeln. Der Grund dafür ist einfach: das Unternehmen möchte die Unterhaltskosten reduzieren und dabei seinen Teil zum Umweltschutz beitragen. Laut eigenen Angaben soll die tägliche Batteriemiete 10.000 Uganda-Schilling (umgerechnet etwa 2,40 Euro) kosten und damit nur halb soviel wie die vergleichbare Menge an Sprit. Der Umbau wird vom Unternehmen übrigens kostenlos angeboten. Zudem werden neue und bereits umgebaute Bikes vergünstigt angeboten. So sollen neue Verbrennermodelle etwa 4,4 Millionen Uganda-Schilling kosten (ca. 1.030 Euro). Die Elektromotorräder von Bodawerk werden dagegen für knapp 3 Millionen Uganda-Schilling verkauft (ca. 700 Euro). Zusätzlich sparen Kunden dank der geringeren Wartungskosten.
Um das Geschäftsmodell erfolgreich umzusetzen, möchte der deutsche Unternehmer Jakob Hornbach, sein Geschäftspartner Ben Lokeris Koriang und das 20-köpfige Team ein Netzwerk aus Elektro-Tankstellen aufbauen. Momentan befindet sich das Projekt noch in einer relativ frühen Phase. Bisher wurden sechs Prototypen auf die Räder gestellt, mit denen mehr als 1.500 Kilometer zurückgelegt wurden. Zudem laufen derzeit die ersten kommerziellen Tests. In naher Zukunft soll das Material für weitere 100 Umbauten zur Verfügung stehen. Apropos Umbau: Dieser soll lediglich eine Stunde dauern. Vergaser, Motor, Getriebe und der Auspuff werden ausgebaut und gegen den Elektromotor, eine Steuereinheit und einen Akku ersetzt. Bei der Reichweite sollen etwa 70 Kilometer drin sein.
Das junge Unternehmen arbeitet zudem an weiteren Projekten wie einem elektrisch betrieben Rollstuhl, der lediglich ein Viertel des normalen Preises kosten soll. Auch durch Solarenergie betriebene Kühlschränke und ein elektrischer Traktor befinden sich in der Entwicklung. Generell steht nebem dem kommerziellen augenscheinlich auch der soziale Aspekt im Fokus des Unternehmens.
Die Informationen zu diesem Artikel stammen aus einem Interview mit Jakob Hornbach, das in der neuesten Ausgabe der Kollegen von Technology Review erschienen ist.