Continental und KTM rufen in den USA zurück
Reifenrückruf wächst weiter: TKC 80 und KTM betroffen

Nach Continental muss in den USA KTM einen großen Rückruf wegen beschädigter Reifen starten. Gut 28.000 Motorräder und 68.000 Reifen sind betroffen.

Continental TKC 80
In diesem Artikel:
  • KTM zieht nach
  • Gilt nur für die USA
  • Fazit

Es begann im Winter. Im Februar 2022 startete Continental in den USA und in Kanada einen Rückruf für den Conti Go!. Der Grund waren Rissbildungen in der Lauffläche, die nach dortigen Regularien den Verlust der Zulassung des Reifens nach sich ziehen. Im Mai erweiterte Continental diesen reinen US-Rückruf auf die Modelle K62, LB und den TKC 80. Allen gemein: Continental hat in Prüfungen eine Rissbildung in der Lauffläche festgestellt, die ab 4,8 Millimetern Länge zu lang sind. In Summe musste Conti 68.000 Reifen in den USA und in Kanada zurückrufen und im Falle einer Rissbildung tauschen. Ebenfalls allen gemein: Die Reifen wurden alle im Werk in Südkorea (Werkscode H6) hergestellt, zwischen Januar 2019 und April 2022.

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KTM zieht nach

Im August 2022 startete KTM einen Rückruf für den amerikanischen Markt, in dem die Modelle mit dem TKC 80 als Erstbereifung in die Werkstätten müssen, um den Reifen auf eine vermehrte Rissbildung zu untersuchen. Sind Risse vorhanden und für den US-Markt zu groß, werden die Reifen getauscht. Laut des NHTSA, der US-amerikanischen Verkehrssicherheitsbehörde, sind 27.399 Motorräder der Modelljahre 2019 bis 2022 betroffen. Folgende KTM-Modelle stehen in den USA im Rückruf:

KTM 1090 Adventure R 2019
KTM 1290 Super Adventure R 2019–2020
KTM 250 EXC-F 2019
KTM 350 EXC-F 2019–2023
KTM 450 EXC-F 2019
KTM 500 EXC-F 2019–2023
KTM 690 Enduro R 2019–2022
KTM 890 Adventure R 2021–2022
KTM 890 Adventure R Rally 2021

Für folgende Husqvarna-Modelle gilt der Rückruf in gleichem Maß:

Husqvarna 701 Enduro 2019–2021
Husqvarna 701 Enduro LR 2020
Husqvarna FE 250 2019
Husqvarna FE 350 2019
Husqvarna FE 350 S 2020–2023
Husqvarna FE 450 2019
Husqvarna FE 501 2019
Husqvarna FE 501 S 2020–2023

Gilt nur für die USA

Laut Continental betrifft dieser Rückruf nur die beiden nordamerikanischen Märkte, da die oberflächigen Risse im Profil die zulässigen Toleranzen der US-Norm FMVSS 119 übersteigen. Dort sind maximal Risse bis zu einer Länge von 3/16 Inch oder gut 4,8 Millimeter zulässig. Bei Continental seien keine Unfälle oder Unregelmäßigkeiten mit betroffenen Reifen bekannt, der Rückruf wird als reine Vorsichtsmaßnahme bezeichnet. In Deutschland sind oberflächige Risse in der StVZO nicht geregelt.

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Ist zwar ärgerlich, letztendlich profitiere ich als Kunde aber davon.
Verunsichert mich und ich verliere das Vertrauen in die Technik/den Hersteller.

Fazit

Im Februar 2022 musste Continental in den USA und Kanada gut 68.000 Reifen unterschiedlicher Modelle zurückrufen, im August zog KTM North America nach und ruft alle Offroad-Modelle zurück, die ab Werk mit dem Continental TKC 80 ausgestattet sind. Grund ist jeweils, dass in Tests Risse in der Lauffläche entstanden, die die in den USA zugelassene Länge überschritten. Unfälle oder Vorfälle mit den betroffenen Reifen sind in den USA nicht bekannt. In Europa gilt weder der Rückruf von Continental noch von KTM.

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Erscheinungsdatum 15.09.2023