Prologium als selbsternannter Marktführer von Lithium-Keramik-Akkus setzt seine Technik beim Marktführer für Akkutauschsystems Gogoro ein.
Prologium als selbsternannter Marktführer von Lithium-Keramik-Akkus setzt seine Technik beim Marktführer für Akkutauschsystems Gogoro ein.
Ein Plus von 40 Prozent Kapazität verspricht sich Gogoro vom Einsatz der Feststoffakkus von Prologium. Von 1,7 kWh auf 2,5 soll die Kapazität eines Batteriemoduls steigen, wenn statt des üblichen Lithium-Ionen-Akkus die Lithium-Keramik-Feststoff-Variante verwendet wird. Übrigens: Prologium arbeitet in Deutschland mit dem Autohersteller Mercedes zusammen, der 2028 erste Autos mit den Keramik-Akku präsentieren will.
Der große Vorteil von Feststoffakkus ist primär die Sicherheit vor Kurzschlüssen durch die Dendriten, die das Lithium in einem flüssigen Elektrolyt bildet. Bildlich gesprochen wachsen in herkömmlichen Akkus nadelartige Strukturen, die irgendwann die Trennschicht durchstoßen. Dabei entstehen Kurzschlüsse, das flüssige Elektrolyt wird heiß und irgendwann platzt die Batterie. Aufgeblähte Handy-Akkus sind unter Umständen das Ergebnis dieses Phänomens. Ein fester Elektrolyt, wie Keramik verhindert das Wachsen von Dendriten. Dadurch kann deutlich mehr Lithium, womöglich sogar reines Lithium als Anode genutzt werden und auf Graphit als "Lagermaterial" für die Anode verzichtet werden. Das steigert die Energiedichte des Akkus enorm und kann das Gewicht senken. Das möchte sich Gogoro zu Nutze machen, selbst wenn Feststoffbatterien im Verdacht stehen, langsamer geladen und entladen werden zu können.
Ab wann das Gogoro-System mit den Feststoffakkus läuft, ist nicht bekannt, jedoch ist das das perfekte Anwendungsfeld für diese Art Batterien. Mit hoher Energiedichte müssen die Roller nur noch halb so oft "getankt" werden und die Akkus können theoretisch sogar leichter sein. Keine schlechte Idee für ein System, dass nach Angaben von Gogoro täglich 344.000-mal genutzt wird und seit Gründung 2011 über 260 Millionen getauschte Akku registriert hat. Heute können in Asien an gut 10.000 Stationen Gogoro-Akkus getauscht werden.