Obwohl die Helmpflicht auch in Griechenland längst gilt, halten viele Zweiradfahrer sich immer noch nicht daran. Kopfverletzungen zählen daher zu den häufigsten und schwersten Unfallfolgen im Straßenverkehr des südeuropäischen Landes. Eine neue Regelung soll Teil eines überarbeiteten griechischen Straßenverkehrsgesetzes werden, das derzeit im Parlament diskutiert wird.
Kein Sprit mehr für Motorradfahrer ohne Helm
Die Idee: Tankstellen sollen künftig keinen Kraftstoff mehr an Motorradfahrer verkaufen dürfen, die keinen Helm tragen. Diese Initiative wurde von Gesundheitsminister Adonis Georgiadis vorgeschlagen, angeblich selbst begeisterter Motorradfahrer.
Kritik von Tankstellenbetreibern
Dieser Vorschlag stößt verständlicherweise auf Widerstand bei den Tankstellenbetreibern. Sie argumentieren, dass die Verantwortung für die Durchsetzung der Helmpflicht nicht bei privaten Unternehmen liegen sollte. Zusätzlich kritisieren sie die Androhung möglicher Strafen für Tankstellenbetreiber, die Motorradfahrer ohne Helm weiterhin bedienen. Einige Kritiker bemängeln zudem, dass diese Regelung komplett wirkungslos bliebe bei Elektroroller-Fahrern ohne Helm.
Motorradfahrer in Griechenland oft ohne Helm unterwegs
Griechenland hat offiziell eine gesetzliche Helmpflicht, allerdings ist die Einhaltung vor allem in Städten oft mangelhaft. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gehören Kopfverletzungen zu den Hauptursachen für Verkehrstote im Land. Takis Theodorikakos, Minister für Entwicklung, betonte in einer Parlamentssitzung, dass kulturelle und psychologische Barrieren eine Rolle spielen: "Motorradfahrer sind in der Regel junge Menschen, in einem Alter, in dem sie sich unverwundbar fühlen."
Ob die geplante Regelung tatsächlich verabschiedet wird und wie sie im Alltag umgesetzt werden könnte, bleibt abzuwarten. Kritiker befürchten, dass die Maßnahme vor allem Symbolcharakter haben könnte, ohne die eigentlichen Probleme bei der Verkehrssicherheit nachhaltig zu lösen.