Elektrische Fireblade patentiert: Elektro-Honda mit Mugen-Technik

Honda-Patent für elektrische Fireblade
E-Blade mit Mugen-Technik

Veröffentlicht am 14.07.2025

Honda schläft in Sachen Elektromobilität keinesfalls. Insgesamt plant der Hersteller 30 neue Elektro-Modelle bis 2030, darunter ein Retro-Elektromotorrad und Elektroroller wie den CUV e. Kürzlich reichte Honda ein Patent für ein Elektro-Superbike ein, das der Fireblade ähnelt.

E-Bikes dominieren weiterhin nicht den Markt, doch ihr Potenzial könnte mit leichten, schnell ladenden und energiedichten Batterien wie Feststoff- oder Natrium-Ionen-Akkus wachsen. Honda bereitet sich mit verschiedenen Strategien und Konzepten auf diesen Wandel vor.

Ungewöhnliche Motor- und Rahmenanordnung

Auffällig: Motor und Getriebe liegen weit hinten im Chassis, tief in der Schwinge, das Antriebsritzel sitzt exzentrisch im Motor, was auf ein Reduktionsgetriebe hinweist. Im Grunde stimmt dieses Layout mit dem der Mugen Shinden überein. Vorteil: mehr Platz im Hauptchassis für Akku und Elektronik, längere Schwinge und kürzerer Radstand.

Mugen Shinden für Elektro-TT Isle of Man

Honda sammelte mit dem Mugen Shinden Projekt Erfahrung, das von 2012 bis zur Einstellung des TT Zero 2019 lief. Zwischen 2014 und 2019 gewann das Team sechs Mal in Folge, zuletzt 2019 mit Michael Rutter und John McGuinness. Die neuen Honda-Skizzen ähneln stark der letzten Version des Mugen-Racers.

Hondas Erfahrung im E-RennsportDas Mugen Shinden, ein rein elektrisches Rennmotorrad für das TT Zero-Rennen auf der Isle of Man, wurde von Mugen entwickelt, einem unabhängigen Unternehmen, das 1973 von Hirotoshi Honda gegründet wurde. Seit 2012 dominierte Mugen diese Klasse mit leichter Bauweise aus kohlefaserverstärktem Material und maximalem Batterieeinsatz. Bei der Isle of Man TT steigerte sich die Elektromotorrad-Performance jährlich, selbst im Vergleich zu traditionellen Bikes.

Baukastensystem für Antriebsstrang und Hinterrad

Das Honda-Patent zeigt eine weiterentwickelte Lösung: Motor, Schwinge und Hinterradfederung bilden eine Einheit, die modular an verschiedene Chassis-Designs angeschraubt werden kann. Ein umgelenktes, horizontal oberhalb des Motors untergebrachtes Federbein ist mittig in die Schwinge integriert, die strukturell mit dem Hauptrahmen verbunden ist.

Motor, Schwingenachse und Federbeinansatz sitzen auf einem Aluminium-Gussblock, der über drei große Bolzen an der Rückseite des Hauptrahmens befestigt wird. Auch die Hochvolt-Verkabelung endet im Montageblock.

Laut Patent bleibt die Belastung auf den Hauptrahmen gleich, auch bei einem stärkeren Motor – dank der stabilen Einheit aus Antrieb und Schwinge.

Zukunftsaussichten trotz zögerlichem Markt

Die Patent-Anmeldung bedeutet nicht automatisch eine Serienproduktion. Doch die Zeichnungen deuten auf ein ernsthaftes Projekt hin – vermutlich existiert bereits ein Prototyp. Mitte 2025 erscheint der Markt für E-Supersportler allerdings noch abwegig.