Kawasaki Ninja H2 SX als ziviles Polizei-Motorrad
Amtliche Kompressor-Ninja für die Jagd auf Raser

Ab Ostern 2023 setzt die North Yorkshire Police eine Kawasaki-grüne Ninja H2 SX mit 200 Kompressor-PS als Video-Motorrad ein. Die starke Aufrüstung wird sich schnell herumsprechen.

In diesem Artikel:
  • Kompressor-Power und 200 PS für die Polizei
  • Starkes Statement für Verkehrssicherheit
  • Honda VFR 1200, BMW S 1000 RR, Kawasaki Ninja H2 SX
  • Kawasaki Ninja H2 SX mit Sonderausstattungen
  • Tempolimit 60 mph, rund 100 km/h, auf den Landstraßen
  • Fazit

Im Norden Englands bewegt sich Erstaunliches: Im März 2023 stellte die North Yorkshire Police ein neues Einsatzfahrzeug vor. Ein Polizei-Motorrad. Diesmal keine RT von BMW – sondern eine Ninja H2 SX von Kawasaki.

Kompressor-Power und 200 PS für die Polizei

Dabei handelt es sich sogar um eine Edel-Ninja mit zusätzlich aufgeblasener Kompressor-Power, nämlich um die H2 SX. Eckdaten des extrem starken Antriebs: Reihenvierzylindermotor mit 998 Kubik, 200 PS bei 11.000/min, 137 Nm bei 8.500/min. Topspeed – Achtung, Raser, aufgepasst – rund 300 km/h.

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Starkes Statement für Verkehrssicherheit

Wie es so weit kommen konnte? North Yorkshire ist eine landschaftlich reizvolle Region im ländlich geprägten Norden Englands und deswegen auch bei Motorradfahrern und Motorradfahrerinnen beliebt – nicht nur bei den einheimischen. Auffällig ist deren weit überproportionale Unfallbeteiligung, laut North Yorkshire Police mit circa 1 Prozent Anteil am gesamten Verkehrsgeschehen und rund ein Viertel Anteil an Kollisionen mit schweren Verletzungen. Vor diesem Hintergrund arbeitet North Yorkshire mit York zusammen, diese Kooperation wird Road Safety Partnership genannt.

Honda VFR 1200, BMW S 1000 RR, Kawasaki Ninja H2 SX

Officer Mark Hutchings ist die treibende Kraft dahinter und selbst seit vielen Jahren als Motorrad-Polizist im Einsatz. Auch zivil, auf Motorrädern mit Videosystemen. Unter anderem waren das bisher eine Honda VFR 1200 und eine BMW S 1000 RR. Für 2023 wählte das bestens trainierte Motorrad-Team gemeinsam ein neues Motorrad aus. Nicht nur, um für alle Fälle gerüstet zu sein, sondern auch um ein starkes Zeichen zu setzen. Um von der Biker-Community unterwegs, an Treffpunkten oder bei Veranstaltungen richtig ernst genommen zu werden. Die Kompressor-Ninja schien ihnen genau die Richtige dafür zu sein. Sogar ein prestigeträchtiger Akrapovic-Schalldämpfer wurde montiert.

Kawasaki Ninja H2 SX mit Sonderausstattungen

Für den Polizeidienst hat diese Kawasaki Ninja H2 SX absichtlich keine Polizei-Lackierung verpasst bekommen, sie wird in zivilem Kawasaki-Grün ins "Rennen" geschickt. Einige behördenspezifische Details hat sie dennoch: Blaulicht, Tatütata und einen kalibrierten, amtlich geeichten Tacho. Und eine spezielle Videoausrüstung: jeweils eine Kamera vorn und hinten samt Aufzeichnung in 4K-Bildqualität. Damit werden die besonders Übermütigen gefilmt, direkt konfrontiert und bestraft.

Tempolimit 60 mph, rund 100 km/h, auf den Landstraßen

60 mph sind auf den schönen, kurvigen Landstraßen in North Yorkshire maximal erlaubt. Das entspricht knapp 100 km/h und damit annähernd dem Tempolimit in Deutschland. Mark Hutchings weiß aus Erfahrung: "Gefahren wird manchmal doppelt so schnell. Oder sogar noch schneller. Das ist nicht nur sehr gefährlich, sondern auch asozial. Wir wollen weiterhin Motorradfahrer und Motorradtouristen bei uns in North Yorkshire haben, ausdrücklich, aber alle sollen anständig fahren." An Ostern geht’s los mit der Kompressor-Ninja. Nicht nur im aktiven Einsatz on the road, sondern auch in Form einer medienwirksamen "Waffe".

Fazit

Mehr als nur ein PR-Gag: Die Polizei in North Yorkshire im Norden Englands setzt ab Ostern 2023 eine Kawasaki Ninja H2 SX mit Kompressor und 200 PS als ziviles Videofahrzeug ein, um damit Jagd auf Raser zu machen. Ein starkes Statement für die Verkehrssicherheit, das bereits wirkt, bevor die Ninja loslegt.

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MOTORRAD 12 / 2023

Erscheinungsdatum 26.05.2023