Die österreichische Motorradfahrer-Initiative "Bikers' Voice" hat mit einer eigenen Geräuschmessung demonstriert, wie unsinnig die aktuellen Lärmfahrverbote in Tirol geregelt sind.
Die österreichische Motorradfahrer-Initiative "Bikers' Voice" hat mit einer eigenen Geräuschmessung demonstriert, wie unsinnig die aktuellen Lärmfahrverbote in Tirol geregelt sind.
In Tirol gelten auf verschiedenen Strecken Fahrverbote für Motorräder mit einem Standgeräusch von 95 dB oder mehr. "Die gewählte Methode, EU-genehmigte Motorräder mit einer Standgeräusch-Eintragung von mehr als 95 dB im Zulassungsschein vom Verkehrsbetrieb auszuschließen, bedeutet ein schwerwiegendes Beschneiden der Grundrechte von Eigentümern legaler Fahrzeuge ebenso wie angeschlossener Wirtschaftstreibender aus Handel und Tourismus", erklärt Regina Stiller, Obfrau des Vereins "Bikers‘ Voice".
Die jetzt gültigen Lärmfahrverbote bringen auch den Anrainer keine Entlastung, da sie aus technischer Sicht schlicht falsch und daher unwirksam ist. Um diese These zu untermauern, hatte Bikers' Voice Gäste aus Politik und Medien zu einem Soundcheck an den Red Bull-Ring geladen. Dabei wurden verschiedenen Serienmotorräder im Stillstand und in typischen Fahrsituationen innerorts und unter Beschleunigung am Ortsende unter Aufsicht eines beeideten Gutachters und Messtechnikers gemessen.
Dabei war klar zu erkennen, dass Motorräder mit hoher Standgeräusch-Eintragung im realen Fahrbetrieb deutlich unter dem Grenzwert von 95 dB blieben. Als von Motorradgegnern besonders laut oder aggressiv angeprangerte Motorräder wie Ducatis oder Suzukis 300 km/h-Hayabusa unterschritten den 95 dB Standgeräusch-Grenzwert bei der Messung zum Teil beträchtlich und erwiesen sich im Fahrbetrieb als kaum lauter, teils sogar leiser als einfache in Tirol erlaubte Tourenmaschinen mit geringer Motorleistung. Triumphs Hubraumgigant Rocket III mit nicht weniger als 2.500 cm³ blieb der Star der Bikers‘ Voice-Messdemonstration.
Regina Stiller: "Am Typenschild der Triumph steht ein Standgeräuschvermerk von 99 dB, im Zulassungsschein stehen 98 dB. Also ist der Betrieb der meist niedertourig bewegten Triumph in den Tiroler Sperrzonen verboten. Messen konnten wir allerdings nicht mehr als 93,5 dB. Deutlich unter der Verbotsgrenze von 95 dB in Tirol. Nur nützt das dem Eigentümer nichts. Er darf nicht fahren."
Das Resümee der Veranstaltung fiel eindeutig aus: "Den politischen Entscheidungsträgern mangelt es offensichtlich an politischem Willen, nachhaltige Entscheidungen zu treffen, um den Anrainern und den Nutzern von einspurigen Fahrzeugen ein "miteinander" zu ermöglichen. Diesen Vorwurf können wir der Tiroler Verordnung nicht ersparen. Und wir glauben, dass Anrainer und Motorradfahrer gemeinsam schneller zu sinnvolleren Lösungen finden."
Die österreichische Motorradfahrer-Initiative "Bikers' Voice" hat mit ihrem Soundcheck nochmals eindeutig gezeigt, wie willkürlich und unsinnig das 95 dB-Fahrverbot gewählt wurde.