Übersicht gebrauchte 125er-Motorräder
Diese Leichtkrafträder bietet der Gebrauchtmarkt

Noch nie in der Geschichte der Achtelliter-Klasse war die Gebrauchtmaschinen-Auswahl so groß wie heute. Von der puristischen Nackten bis zum Hightech-Sportler ist alles vertreten. Wir geben euch einen Überblick, was der Markt an gebrauchten 125er-Bikes so bietet.

Gebrauchte 125er-Bikes Leichtkrafträder Überblick
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Schau dir den Vorbesitzer genauer an, dann weißt du, was beim Secondhand-Objekt auf dich zukommen wird. Ein Ratschlag, der beim Kauf einer gebrauchten 125er ganz besonders beherzigt werden sollte; denn in keiner anderen Motorradkategorie sind die Fahr- und Pflegegewohnheiten unterschiedlicher. Was damit zu tun hat, dass hier drei sehr unterschiedliche Verkäufer-Charaktere vertreten sind. Erstens: der "Schon-ganz-lange-125er-Besitzer". Also der Ü-60-jährige Graubart, der von der 1996 eingeführten 125er-Regelung (Führerschein Klasse 3 vor dem 1.4.1980 erteilt) profitiert hat und jetzt feststellt, dass der damals gekaufte Softchopper doch so langsam einem Rollator oder zumindest Smart weichen sollte. Vorteil für Kaufinteressenten: Oldies haben im Normalfall eine ausgeprägte Pflegementalität und sind keine Heizer.

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Verkäufercharakter zwei: Der B196-Autofahrer, der seit 2020 125er fahren darf, mittlerweile auf den Motorrad-Geschmack gekommen ist, etwas Größeres anschaffen will und daher verkauft. Vorteil: Er ist auch schon etwas älter (Ü 25) und meist sehr werkstatttreu. Seine 125er kennt Kundendienste und wurde selten gequält. Verkäufer-Typ drei: der vormals 16-Jährige, jetzt 18 Jahre alt und endlich Autofahrer. Sportler, Supermoto, Enduro? Stammen fast immer vom besagten Typ. Heizen? Gern! Tuning? Durchaus! Pflege? Kann, muss aber nicht.

Aprilia RS 125

Gebrauchte 125er-Bikes Leichtkrafträder Aprilia RS 125
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Aprilia RS 125 (Bj. 1996–2012): ab 1.900 Euro.

Der ab 1992 gebaute, in Deutschland ab 1996 offiziell verkaufte Zweitakt-Racer leistet in der ungedrosselten Version bis zu 30 PS. Was verdeutlicht, was auch der 15-PS-Kunde erwarten darf: jede Menge Hightech. Der von Rotax aus Österreich zugelieferte Motor ist mit einer elektronischen Auslasssteuerung bestückt und natürlich flüssigkeitsgekühlt. Upside-down-Gabel und Alu-Bananenschwinge sowie riesige Bremsscheiben zeigen auch fahrwerkstechnisch, wohin die Reise geht. Kein Wunder also, dass Grand-Prix-Legende Valentino Rossi 1997 den ersten seiner neun WM-Titel auf einer 125er-Aprilia errang, die der Straßen-RS zumindest im Grundaufbau gar nicht so unähnlich war. Gebrauchtkauf-Interessenten sollte bewusst sein, dass eine materialschonende Fahrweise nicht unbedingt zu den Grundtugenden der meist jugendlichen RS-Vorbesitzer gehörte. Gepflegtere Exemplare kosten noch locker über 3.000 Euro.

Aprilia SX 125

Gebrauchte 125er-Bikes Leichtkrafträder Aprilia SX 125
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Aprilia SX 125 (Bj. 2018–heute) mit ABS: ab 2.800 Euro.

Etwas spät, aber immer noch zeitig genug stellte Aprilia fest, dass das Jungvolk Supermotos liebt. So fand der auch von anderen Konfektionären verbaute Vierventil-Viertakter von Zongshen aus China in einen Brückenrahmen aus Stahl. Kurze Übersetzung, straffes Fahrwerk, Einkanal-ABS vorne, agiles Handling, wenig Masse – ein puristisches Spaßgerät, immer gut für einen Spitzenplatz in der Zulassungs-Hitparade.

Aprilia Tuono 125

Gebrauchte 125er-Bikes Leichtkrafträder Aprilia Tuono 125
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Aprilia Tuono 125 (Bj. 2017–heute) mit ABS: ab 3.000 Euro.

Die Tuono ist im Aprilia-Programm immer die leicht entblätterte und mit höherem Lenker und menschenfreundlicherer Sitzposition deutlich komfortablere Schwester eine Supersportlers. Egal ob als 1000er oder 125er. Die aktuelle Tuono 125 basiert also auf der RS 125. Im gezeigten Fall aber nicht auf dem Zweitakter von 2003, sondern viertaktend und mit dem etwas durchzugsschwachen Zongshen-Vierventiler bestückt.

Brixton BX 125 R/X

Gebrauchte 125er-Bikes Leichtkrafträder Brixton BX 125 R und X
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Brixton BX 125 R und X (Bj. 2017–heute) optional mit ABS: ab 2.000 Euro.

Das britisch klingende Fabrikat ist die Eigenmarke des österreichischen Vielmarken-Importeurs KSR. Das wertig verarbeitete Motorrad wird in China montiert, der luftgekühlte Single hat solide Suzuki-Gene. Mit Neupreisen ab rund 2.500 Euro sind die in diversen Ausführungen lieferbaren Retro-Nackten attraktive Angebote, gebraucht aber noch eher selten zu finden. Seit 2020 ist für 200 Euro Aufpreis ein ABS verfügbar, zuvor mussten die Brixton-Modelle mit der Kombibremse CBS auskommen. Die 125 X unterscheidet sich vom Basismodell durch fehlenden Crom, matten Lack und Stollenreifen. Die R-Version gibt den Café Racer im Brixton-Programm. Den Unterschied machen der niedrigere Lenker, die Lenkerenden-Spiegel sowie der abnehmbare Sitzbankhöcker. Brixton-Interessenten sollten sich beim Onlinesurfen nicht irritieren lassen: In Sachen Modellbezeichnungen ist Brixton sehr kreativ, die technische Basis ist aber immer gleich.

Daelim Daystar 125 FI

Gebrauchte 125er-Bikes Leichtkrafträder Daelim Daystar125 FI
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Daelim Daystar 125 FI (Bj. 2008–2020) optional mit CBS: ab 2.200 Euro.

Eine der großen Konstanten im 125er-Markt ist der "Tagesstern". Außer marginalen Änderungen – zum Beispiel Drahtspeichen- statt Scheibenräder oder mal mehr oder weniger Chrom – blieb sich die Koreanerin immer treu: Vierventil-Viertakter, Einspritzung (dafür steht das FI wie "Fuel Injection") und vor allem die wichtige, unbedarfte Nachbarn beeindruckende "Harley-Optik" sprechen für den sehr komfortablen Cruiser.

F.B Mondial HPS 125i/Sport Classic

Gebrauchte 125er-Bikes Leichtkrafträder FB Mondial HPS 125i und Sport Classic
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F.B Mondial HPS 125i/Sport Classic (Bj. 2017–heute) optional mit ABS.

Das F.B im Markennamen steht für "Fratelli Boselli" (Gebrüder Boselli). Ein Boselli-Nachfahre ist es auch, der die einstmals stolze italienische Marke Mondial wiederbelebte. Nun aber mit chinesischem Herz: dem gleichen drehzahlhungrigen Zongshen-Vierventiler mit zwei obenliegenden Nockenwellen, der unter anderem Aprilias, Riejus und Zündapps motorisiert. Mit MSA in Weiden agiert ein erfahrener Importeur, was für Gebrauchtkäufer in Sachen Ersatzteilversorgung nur gut sein kann. Neben der erfreulich frischen und für 125er-Verhältnisse ungewöhnlichen Verpackung hat die Mondial auch handfeste Praxis-Vorteile zu bieten. Unter anderem eine sehr gut dosierbare CBS-Bremse (ABS ab 2021), ein stabiles Fahrwerk und eine durchaus bequeme Sitzposition. Im Modelljahr 2020 gesellte sich zum Basismodell eine verschalte, technisch unveränderte Sportversion, für die als Neufahrzeug 500 Euro Aufpreis fällig waren.

Honda CB 125 R

Gebrauchte 125er-Bikes Leichtkrafträder Honda CB 125 R
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Honda CB 125 R (Bj. 2018–2020) mit ABS: ab 3.100 Euro.

Nicht von der Papierform irritieren lassen: Der flüssigkeitsgekühlte Zweiventiler – eine in der 125er-Klasse eher ungewöhnliche Kombination – reizt die erlaubten 15 PS zwar nicht ganz aus (die gibt es mit einem komplett neuen Vierventiler erst ab Modelljahr 2021), ist dafür aber in Sachen Leistungsabgabe und Durchzugsvermögen ein Musterknabe, der die nominell stärkere Konkurrenz oft ziemlich alt aussehen lässt, was ein MOTORRAD-Testsieg klar belegte. Und um die Sache richtig rund zu machen, steckt dieser tolle Motor in einem Fahrwerk, das auch in der 31 PS starken CB 300 R Dienst tut. Diese bei aller Solidität angenehm leichte Kombination erfreut zudem mit gediegener Verarbeitung. Das moderne, aber nicht zwanghaft modische "Neo Sports Café"-Design (O-Ton Honda) begeistert 16-jährige Novizen und gestandene B196-Erwachsene gleichermaßen – ein in der 125er-Klasse eher ungewöhnlicher Umstand.

Honda CB F 125

Gebrauchte 125er-Bikes Leichtkrafträder Honda CB F 125
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Honda CB F 125 (Bj. 2009–2014) mit ABS: ab 1.300 Euro.

Ein unspektakulärer und gerade deshalb so reizvoller Tourensportler. Kein Chichi, dafür aber ein extrem sparsamer und zuverlässiger Motor und ein großer Tank – macht zusammen über 500 Kilometer Reichweite, die sich durchaus nonstop abreißen lassen. Die breite und bequeme Doppelsitzbank mit geringer Sitzhöhe, der eine aufrechte Sitzposition erlaubende Lenker und die schützende Halbschale machen es möglich.

Honda CBR 125 R

Gebrauchte 125er-Bikes Leichtkrafträder Honda CBR 125 R
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Honda CBR 125 R (Bj. 2011–2017): ab 1.800 Euro.

Viel Sportler für vergleichsweise wenig Geld – das war schon immer die Devise der CBR, die in ihrer Erstauflage bereits ab 2004 für Spitzenplätze in der Verkaufshitparade gut war. Doch die Konkurrenz schlief nicht, insbesondere KTM und Yamaha machten der in Thailand gebauten Honda das Leben zunehmend schwerer. Mit der hier gezeigten 2011er-Zweitauflage legte die CBR zumindest in Sachen Outfit nach: Breitere Reifen, üppigere Verkleidung, neues Cockpit, größerer Tank, gedrungener Auspufftopf – das sah deutlich erwachsener aus als zuvor. Der bewährte Einspritzmotor blieb weitgehend unverändert. Er protzt zwar nicht mit Leistung, aber durch die recht kurze Übersetzung geht es auch mit weniger als 14 PS munter voran. Ein Manko blieb allerdings bis zum Produktionsende: Die CBR war nie mit ABS zu bekommen. Und das zu einer Zeit, als die meisten Hauptkonkurrenten locker liefern konnten, zum Teil sogar serienmäßig.

Honda VT 125 Shadow

Gebrauchte 125er-Bikes Leichtkrafträder Honda VT 125 Shadow
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Honda VT 125 Shadow (Bj. 1999–2006): ab 3.000 Euro.

Stilechter V-Zweizylindermotor mit echten 15 PS, megabreiter Lenker, wuchtiger Tank, ellenlanger Radstand – das wirkt alles sehr erwachsen und machte die VT zu ihrer Neumaschinenzeit (die in Form von Lagerbeständen bis 2008 anhielt) zur ersten Wahl für Cruiser-Fans, die auch selbst ein ausgewachsenes Format zu bieten hatten. Gebrauchte VT sind immer noch begehrt und Preise von über 4.000 Euro keine Seltenheit.

Honda Varadero 125

Gebrauchte 125er-Bikes Leichtkrafträder Honda Varadero 125
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Honda Varadero 125 (Bj. 2001–2012): ab 2.200 Euro.

Eine Reiseenduro in der 125er-Klasse? Für Honda kein Widerspruch, aber ziemlich allein auf weiter Flur. Was sie besonders beliebt bei größeren Achtelliter-Fahrern macht, denn auch mit 1,90 Meter Körperlänge sitzt man auf der Varadero sehr bequem. Und das auch gern nonstop für viele Stunden, denn mit knapp 17 Litern Tankinhalt sind über 400 Kilometer am Stück machbar. Ab Modelljahr 2007 mit Einspritzung.

Husqvarna TE 125

Gebrauchte 125er-Bikes Leichtkrafträder Husqvarna TE 125
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Husqvarna TE 125 (Bj. 2011–2013): ab 2.800 Euro.

Wer, wenn nicht die ursprünglich schwedische, dann italienische, kurz deutsche und mittlerweile österreichische Marke ist prädestiniert, waschechte Enduros auf grobstollige Reifen zu stellen? Im Falle der hochbeinigen TE gelang das allerdings motormäßig nur mit japanischer Amtshilfe: Der bewährte Vierventiler stammt von Yamaha. Lange Federwege und eine sehr luftige Sitzhöhe machen den Einsatzzweck deutlich.

Hyosung RT 125 Karion

Gebrauchte 125er-Bikes Leichtkrafträder Hyosung RT 125 Karion
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Hyosung RT 125 Karion (Bj. 2006–2016): ab 1.400 Euro.

Wer öfter mal ein "Die ist aber niedlich!" hören möchte, kauft mit der Ballonreifen-bestückten Koreanerin richtig. Das knuffige Funbike zitiert gekonnt die legendären Suzuki RV-Modelle der 1970er-Jahre, die wiederum mit der Suzuki Van Van 125 eine hauseigene Nachfolgerin fanden. Im Vergleich mit der Van Van ist die Karion aber technisch etwas anspruchsvoller, u. a. mit ihrem Vierventil-Zylinderkopf und größeren Bremsen.

Kawasaki KLX 125

Gebrauchte 125er-Bikes Leichtkrafträder Kawasaki KLX 125
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Kawasaki KLX 125 (Bj. 2010–2016): ab 1.900 Euro.

Wenn es als Gegenpol zur Spezies der Hard-Enduros auch "Soft-Enduros" geben würde, wäre das Kawasaki-Leichtgewicht eine würdige Vertreterin. Für engagiertes Im-Dreck-Wühlen ist ihr einfach aufgebauter Viertakt-Single nämlich doch etwas schwach auf der Brust, und die einfachen Federelemente machen die Sache nicht wirklich geländetauglicher. Als wieselflinkes Kurzstrecken-Mobil ist die Grüne aber top.

Kreidler 125 Supermoto

Gebrauchte 125er-Bikes Leichtkrafträder Kreidler 125 Supermoto
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Kreidler 125 Supermoto (Bj. 2007–2014) optional mit CBS: ab 1.200 Euro.

B196-Profiteure aufgepasst: Nein, mit dieser 125er holen Sie die Florett-Zeiten nicht zurück; denn mit der 1982 in Konkurs gegangenen deutschen Traditionsmarke hat diese Kreidler außer dem Namen nichts gemein. Die nicht gerade übertrieben üppig motorisierte Supermoto stammt aus chinesischer Produktion. Ein paar vermeintlich deutsche Tugenden hat sie aber zu bieten: solide Qualität und gute Ausstattung.

KTM 125 Duke

Gebrauchte 125er-Bikes Leichtkrafträder KTM 125 Duke
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KTM 125 Duke (Bj. 2011–heute) mit ABS: ab 2.000 Euro.

Sie war die erste 125er mit ABS, und sie ist immer noch die Königin der Neuzulassungs-Hitparade. Ihr hochmoderner wassergekühlter Vierventiler steckt in einem Gitterrohrrahmen, der über ein feines WP-Fahrwerk Kontakt zur Fahrbahn hält. Die bei Bajaj in Indien produzierte Duke bekam 2017 ein etwas schärferes Design spendiert, aber auch die oben zu sehende Erstauf-lage ist immer noch ein guter Gebraucht-Tipp.

KTM RC 125

Gebrauchte 125er-Bikes Leichtkrafträder KTM RC 125
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KTM RC 125 (Bj. 2014–heute) mit ABS: ab 2.500 Euro.

War ja klar, dass dem Bestseller Duke 125 ein noch sportlicheres Schwestermodell folgen würde. Sportlicher im Sinne von "sportlichere Unterbringung", denn Antriebs- und Fahrwerksttechnik inklusive serienmäßigem ABS sind mit den bei der Duke verbauten Komponenten identisch. So ganz an den Verkaufserfolg der nackten Schwester kam die Vollverschalte aber bislang nicht heran. Zuletzt war nur jede sechste neu verkaufte Achtelliter-KTM eine RC 125. Hauptgrund dafür ist auch ein externer Faktor namens Yamaha YZF-R 125 – die Konkurrenz in der 125er-Sportler-Liga ist einfach extrem stark. Was nichts daran ändert, dass der famose Motor, das superstabile Fahrwerk mit den kräftig zupackenden Bremsen und das feine Finish auch für die RC gute (Gebraucht-)Kaufgründe sind. Interessenten sollten sich nur klar darüber sein, dass die Duke im urbanen Umfeld im Zweifelsfall die deutlich alltagstauglichere, weil bequemere Wahl ist.

Kymco Visar 125

Gebrauchte 125er-Bikes Leichtkrafträder Kymco Visar 125
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Kymco Visar 125 (Bj. 2014–2020) mit CBS: ab 1.700 Euro.

Der taiwanesische Allrounder ist unter drei Namen anzutreffen: 2014 als "Street Bike 125" angekündigt, dann als "CK1" im Handel und ab 2017 als "Visar 125" vermarktet. In jedem Fall bekommt man eine technisch unspektakuläre, aber mit hoher Alltagstauglichkeit und üppiger Reichweite antretende 125er. Größte technische Änderung: 2017 die Euro-4-Version mit CBS und Scheiben- statt Trommelbremse im Hinterrad.

Kymco Zing II 125

Gebrauchte 125er-Bikes Leichtkrafträder Kymco Zing II 125
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Kymco Zing II 125 (Bj. 2008–2014): ab 2.000 Euro.

Die erste und noch ziemlich barocke Zing mischte bereits ab 1996 beim ersten 125er-Boom kräftig mit. Der Chopper/Cruiser-Mix wurde zum Liebling schon etwas gesetzterer Herren. 2008 präsentierten die Taiwanesen eine schmucke Neuauflage, ebenfalls mit einem eher simplen, aber grundsoliden Viertakt-Single aus gutem Hause. Stichwort "gutes Haus": Kymco ist u. a. Motorenlieferant für BMW und Kawasaki.

Mash Black Seven 125

Gebrauchte 125er-Bikes Leichtkrafträder Mash Black Seven 125
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Mash Black Seven 125 (Bj. 2017–heute) mit CBS: ab 2.100 Euro.

Wenn eine französische Motorradmarke in China Motorräder produzieren lässt, die zumindest aus etwas weiterer Entfernung nach britischen Klassikern aussehen, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass auf dem Tank "Mash" steht. So auch in diesem Fall. Sehr, sehr ähnliche Modelle buhlen auch mit Modellbezeichnungen wie "Seventy", "Seventy Five" oder "Café Racer" um retrowillige Kundschaft. Alle französischen Chinesen eint, dass die Technik eher einfach und übersichtlich ausfällt (z. B. CBS statt ABS) und die ebenfalls fernöstliche Erstbereifung bei Nässe sehr mit Vorsicht zu genießen ist. Was übrigens in der 125er-Klasse leider nicht ungewöhnlich ist. Den Mash-Machern hoch anzurechnen ist, dass sie den momentan immer noch schwer angesagten Nostalgietrend ziemlich stilsicher in die 125er-Klasse überführt haben und Modelle anbieten, auf denen auch durchaus erwachsenere Erwachsene überhaupt nicht peinlich aussehen.

Rieju Tango 125

Gebrauchte 125er-Bikes Leichtkrafträder Rieju Tango 125
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Rieju Tango 125 (Bj. 2007–heute) optional mit CBS: ab 1.800 Euro.

Von der traditionsreichen spanischen Motorradindustrie ist Rieju einer der letzten Überlebenden. Die Katalanen fertigen seit 1952 Motorräder, meist als Konfektionär mit zugelieferten Motoren. Die Tango – auch mit Drahtspeichenrädern und tief liegendem Vorderradschutzblech zu finden – wird gern von Wohnmobilisten gekauft. Das geringe Gewicht und die moderate Sitzhöhe machen sie zum beliebten Mitnahme-Artikel.

Skyteam ST 125 Skymax

Gebrauchte 125er-Bikes Leichtkrafträder Skyteam ST 125 Skymax
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Skyteam ST 125 Skymax (Bj. 1999–heute) optional mit CBS: ab 1.000 Euro.

Als Honda Dax wurde der Kleinradler zwischen 1969 und 1999 weltweit zum Millionenseller. Seit der Produktionseinstellung des Originals kümmern sich diverse chinesische Anbieter mit Nachbauten um die Minibike-Kundschaft. Skyteam ist dabei sehr rührig und schaffte 2017 mit der Umstellung auf Einspritzung die Euro-4-Hürde. Gebrauchtkäufer greifen aber lieber zu den Vergaser-Vorgängern. Oder kaufen ab Bj. 2019.

Suzuki DR 125 Supermoto

Gebrauchte 125er-Bikes Leichtkrafträder Suzuki DR 125 Supermoto
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Suzuki DR 125 Supermoto (Bj. 2008–2012): ab 1.400 Euro.

Die in Thailand gefertigte Supermoto gab für ein paar Jahre den tapferen Suzuki-Einzelkämpfer im 125er-Feld. Mit dem auch in der knuffigen Van Van 125 verbauten Zweiventiler sorgt ein schon vor über zehn Jahren recht betagter Motor für überschaubaren Vortrieb. Extreme Dynamik ist daher nicht so sehr das Suzi-Ding, aber dafür geht es sparsam, sehr zuverlässig und vor allem komfortabel voran. Gemütlichkeit zählt.

Suzuki GSX-R 125

Gebrauchte 125er-Bikes Leichtkrafträder Suzuki GSX-R 125
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Suzuki GSX-R 125 (Bj. 2017–heute) mit ABS: ab 3.200 Euro.

Das Modellkürzel GSX-R steht bei Suzuki seit jeher für ganz viel Sport. Die kleinste "Gixxer" macht da keine Ausnahme. Die erlaubten 15 PS reizt sie voll aus und gestattet mit relativ wenig Masse, ausgeprägter Handlichkeit und üppiger Schräglagenfreiheit eine ziemlich freche Gangart. Für den städtischen Alltag ist sie fast schon zu sportlich. Jedenfalls dann, wenn man nicht (mehr) so ganz über die Beweglichkeit eines 16- bis 18-Jährigen verfügt. Das Platzangebot ist dabei durchaus ordentlich, selbst etwas längere Piloten finden ausreichend Stauraum für ihre Gliedmaßen – nur eben alles etwas stärker gefaltet. Wer kräftig am Gasgriff dreht, bringt den dohc-Single locker auf Drehzahlen bis 12.000/min und damit deutlich über die Nenndrehzahl hinaus. Kein Problem, eine Ausgleichswelle hält Unbill fern. Als ob es mit den Tugenden nicht schon genug wäre, überzeugt die Suzi auch noch mit geringem Verbrauch und Zuverlässigkeit.

Suzuki Intruder VL 125 LC

Gebrauchte 125er-Bikes Leichtkrafträder Suzuki Intruder VL 125 LC
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Suzuki Intruder VL 125 LC (Bj. 1999–2007): ab 2.800 Euro.

V-Zweizylinder sind in der 125er-Klasse mittlerweile Exoten, entsprechend hoch werden gut erhaltene Gebrauchte gehandelt – Tendenz steigend. Die nicht nur in Sachen Zylinderzahl sehr erwachsene 125er-Intruder macht da keine Ausnahme. Zum üppigen Platzangebot gesellt sich eine nach deutlich mehr Hubraum aussehende Verpackung. Der offiziell nur 12,2 PS leistende Twin ist erstaunlich munter und zudem sparsam.

Suzuki RV 125 VanVan

Gebrauchte 125er-Bikes Leichtkrafträder Suzuki RV 125 VanVan
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Suzuki RV 125 VanVan (Bj. 2002–2016): ab 2.200 Euro.

Mit der skurrilen VanVan machte Suzuki schon früh auf retro und zitierte dabei clever die eigene Historie. Formale Vorbilder sind die RV-Modelle (RV 50/90/125), die Ende der 1970er-Jahre die Klasse der Funbikes begründeten. Anstelle eines lärmenden und stinkenden Zweitaktmotors tut in der VanVan aber ein deutlich umweltverträglicherer Viertakter mit Einspritzung Dienst. Die Räder sehen immer noch sehr knuffig aus, sind tatsächlich aber größer und sorgen dafür, dass das Fahrverhalten deutlich berechenbarer als bei den Oldies ist. Modernere Bremsen und bessere Verarbeitungsqualität sind weitere Vorteile der Neuzeit. Beim Neukauf einiger VanVans spielten sicher mehr nostalgische als rein pragmatische Gründe eine Rolle, was für Gebrauchtkauf-Interessenten den Vorteil hat, dass immer noch Liebhaberstücke im überdurchschnittlich guten Pflegezustand mit unterdurchschnittlicher Laufleistung zu finden sind.

SWM SM 125 R

Gebrauchte 125er-Bikes Leichtkrafträder SWM SM 125 R
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SWM SM 125 R (Bj. 2016–heute) mit CBS: ab 3.000 Euro.

Sehr viel mehr Supermoto geht in der 125er-Klasse eigentlich nicht. Kein Wunder, der familiäre Hintergrund ist ausgesprochen sportlich: Von 1971 bis 1984 existierte die italienische Marke als Enduro- und Motocross-Spezialist. Der Neustart 2014 erfolgte als chinesisch-italienisches Joint Venture im ehemaligen Husqvarna-Werk im norditalienischen Varese. Einziger unsportlicher Störfaktor: die Kombi-Bremse CBS.

Yamaha MT-125

Gebrauchte 125er-Bikes Leichtkrafträder Yamaha MT-125
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Yamaha MT-125 (Bj. 2015–heute) mit ABS: ab 2.500 Euro.

Die härteste Konkurrentin der KTM Duke um den Spitzenplatz der Neuzulassungs-Hitparade bietet ein ähnlich attraktives Paket: moderner Motor, hochwertige Komponenten, handliches Fahrwerk, ABS serienmäßig – und das alles sehr gefällig verpackt. Dabei ist die MT nichts anderes als die nackte Schwester YZF-R 125, nur eben ohne Verkleidung und mit bequemerem Lenker. Eine umfangreiche Modellpflege gab es 2020.

Yamaha WR 125 X

Gebrauchte 125er-Bikes Leichtkrafträder Yamaha WR 125 X
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Yamaha WR 125 X (Bj. 2009–2016): ab 1.800 Euro.

Das Baukasten-Prinzip ist bei Yamaha bewährtes Tagesgeschäft: Man nehme den volle 15 PS leistenden Vierventil-Motor des Straßensportlers YZF-R 125 und verpflanze ihn in ein kerniges Enduro-Modell namens WR 125 R. Nun nehme man die Enduro, kürze die Federwege leicht und montiere 17-Zöller mit Straßengummis sowie vorn eine größere Bremsscheibe – fertig ist die Supermoto WR 125 X. Die Rezeptur war höchst erfolgreich und brachte seinerzeit einen souveränen Sieg im Supermoto-Vergleichstest von MOTORRAD und richtig viele Neuverkäufe. Zusammen mit der nicht nur für 125er-Verhältnisse recht langen Bauzeit sorgt das heute für ein großes Gebraucht-angebot. Das man sich ganz besonders gut anschauen sollte, denn der typische Supermoto-Fahrer ist nicht unbedingt der am Gasgriff zurückhaltende Graubart. Im Gegenteil. Also immer schön auf Sturzspuren, Umbauten und die Service-Historie achten.

Yamaha YS 125

Gebrauchte 125er-Bikes Leichtkrafträder Yamaha YS 125
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Yamaha YS 125 (Bj. 2017–heute) mit CBS: ab 2.100 Euro.

Als Nachfolgerin des weltweit erfolgreichen Arbeitsmulis YBR 125 ist die YS 125 der aktuelle Pendler-Untersatz von Yamaha für alle Pragmatiker, denen Komfort, Wartungsarmut, Zuverlässigkeit und Sparsamkeit wichtiger sind als Hightech für Motor und Fahrwerk. Sehr viel einfacher und praktischer als die YS kann eine halbwegs moderne 125er eigentlich gar nicht gebaut sein. Reichweite? Locker 450 Kilometer und mehr.

Yamaha YZF-R 125

Gebrauchte 125er-Bikes Leichtkrafträder Yamaha YZF-R 125
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Yamaha YZF-R 125 (Bj. 2008–heute) mit ABS: ab 2.000 Euro.

Wer in der 125er-Klasse supersportlich etwas reißen will, muss an der YZF-R 125 vorbei. Was verdammt schwierig ist, denn der Yamaha-Racer machte von Beginn an nahezu alles richtig: reichlich Leistung, tolles Fahrwerk, geringer Verbrauch, hohe Zuverlässigkeit – das muss man erst mal hinbekommen. Dank der guten Ergonomie finden auch lange Menschen auf der YZF-R ausreichend Platz. Top Bremsen hatte die Yamaha schon immer, ab Modelljahr 2015 gab es den Sportler optional mit ABS. In Sachen Modellpflege gab sich Yamaha ohnehin überdurchschnittlich viel Mühe, technisch und optisch blieb die YZF-R 125 immer topaktuell. Die umfangreichste Modellpflege stand für das Modelljahr 2014 an: Verkleidung, Fahrwerk (u. a. USD-Gabel), Bremsen, Motorsteuerung und Auspuff erfuhren umfangreiche Updates. Für 2019 erfolgte weiterer technischer und optischer Feinschliff. Aber auch für ältere YZF-R 125 gilt: eine gute Wahl!

Die aktuelle Ausgabe
MOTORRAD 12 / 2023

Erscheinungsdatum 26.05.2023