Trotz Corona-Krise entwickelt sich das Jahr 2020 zum Rekordjahr für den Zweiradmarkt. Bereits mit dem September ist das komplette Vorjahresergebnis mehr als egalisiert.
Trotz Corona-Krise entwickelt sich das Jahr 2020 zum Rekordjahr für den Zweiradmarkt. Bereits mit dem September ist das komplette Vorjahresergebnis mehr als egalisiert.
Im Jahr 2019 summierten sich die gesamten Zweiradneuzulassungen in Deutschland auf 165.442 Fahrzeuge. In 2020 vermeldet die Statistik mit Ende September bereits 182.123 Neuzulassungen. Der verspätete Saisonstart durch die Corona-Krise ist damit mehr als ausgeglichen. Treibende Kraft könnten auch vorgezogene Käufe sein, da die Euro 5-Umstellung zum Jahresende das Modellprogramm vieler Hersteller bereinigen wird.
Bei den Motorrädern sorgen 110.802 neu zugelassene Bikes in 2020 für einen Zuwachs um 7,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Zum echten Boom-Segment entwickeln sich die Leichtkrafträder. 28.255 Neuzulassungen bedeuten ein Plus von sagenhaften 63,5 Prozent gegenüber 2019. Hier dürften sich viele Auto-Umsteiger wiederfinden, die mit dem neuen B196-Schein Zweirad-Spirit genießen wollen. Gegen den Trend entwickeln sich die großen Roller. Mit 14.531 Neuzulassungen liegt dieses Segment 3,1 Prozent unter dem Vorjahr. Leichtkraftroller dagegen legen um 93,3 Prozent zu und erreichen 23.815 Neuzulassungen in 2020.
Absolut dominant auf dem deutschen Markt bleibt BMW. Die Bayern erreichen im bisherigen Jahresverlauf mit 23.189 Neuzulassungen einen Marktanteil von 20,9 Prozent. Rang zwei belegt Kawasaki mit 13.433 Neuzulassungen und einem Marktanteil von 12,1 Prozent. Hauchdünn dahinter folgt bereits KTM mit 12 Prozent vom Kuchen und 13.263 Neuzulassungen. Die Österreicher liegen aber bis auf eine Neuzulassung gleichauf mit Honda (13.262/12 %). Der fünfte Platz geht an Yamaha mit 11.158 Neuzulassungen und 10,1 Prozent. Harley-Davidson (9.235/8,3 %) hält sich vor Suzuki (5.287/4,8 %) und Triumph (5.138/4,6 %). Auf den weiteren Rängen folgen Ducati, Husqvarna, Royal Enfield, Indian, Moto Guzzi und Aprilia.
Die Bestseller im September beherrscht wie gewohnt BMW mit der GS. Insgesamt finden sich sogar fünf Modelle der Bayern in den Top 20. KTM kann vier Modelle platzieren, Suzuki und Honda drei, Yamaha zwei. Hinter der GS konnte sich aber neu die KTM 390 platzieren. Die Kawasaki Z 650 wurde auf Rang drei hochgespült, die Suzuki SV 650 steht gar auf Platz 5, ihre Enduro-Schwester V-Strom 650 auf Rang 14. Neu platziert in den Top 20 sind die BMW-Modelle S 1000 XR und R 18. Die XR allerdings mit einem extrem hohen Anteil angewerblichen zulassungen. Für die R 18 liegen solche Zahlen noch nicht vor. Man darf aber davon ausgehen, dass die die meisten Neuzulassungen ebenfalls auf Vorführer entfallen.
Rang | Modell | Neuzulassungen September 2020 |
---|---|---|
1. | BMW R 1250 GS | 702 |
2. | KTM 390 Duke | 317 |
3. | Kawasaki Z 650 | 295 |
4. | Yamaha MT-07 | 256 |
5. | Suzuki SV 650 | 245 |
6. | Suzuki GSX-S 750 | 240 |
7. | KTM 690 SMC | 220 |
8. | Honda CRF 1100 Africa Twin | 211 |
9. | BMW F 900 R | 208 |
10. | Yamaha Tenere 700 | 202 |
11. | KTM 790 Duke | 201 |
12. | Honda CMX 500 Rebel | 177 |
13. | BMW F 900 XR | 158 |
14. | Suzuki V-Strom 650 | 145 |
15. | Kawasaki Z 900 | 141 |
16. | BMW S 1000 XR | 140 |
17. | BMW R 18 | 138 |
18. | KTM 790 Adventure | 131 |
19. | Harley-Davidson XL 1200 X | 128 |
20. | Honda NC 750 X | 124 |
Quelle: KBA / mps-Berechnungen
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