PS-Leser Daniel Schramm möchte gerne wissen, wie man Schmutz, Gummiabrieb und Insektenleichen am besten entfernt und wie effektiv ein Kühlerschutzgitter eigentlich ist. PS hat die Antwort auf die Frage zur Reinigung des Kühlers.
PS-Leser Daniel Schramm möchte gerne wissen, wie man Schmutz, Gummiabrieb und Insektenleichen am besten entfernt und wie effektiv ein Kühlerschutzgitter eigentlich ist. PS hat die Antwort auf die Frage zur Reinigung des Kühlers.
PS-Antwort: Für die äußerliche Reinigung von Kühlern empfiehlt der Tuner-Guru Kurt Stückle (www.kurt-stueckle.de) einen Dampfreiniger, bei dem der über 100 Grad heiße Dampfstrahl nicht nur den festgebackenen Staub, sondern auch die Gummireste aus den Lamellen löst. Natürlich kann man sich auch mit heißem Wasser, versetzt mit Spülmittel und einer weichen Bürste ans Werk machen. Dabei ist aber unbedingt darauf zu achten, dass man die filigranen und weichen Alulamellen nicht beschädigt.
Dasselbe gilt bei Arbeiten am Motor oder den Auspuffkrümmern, weshalb man die Kühlerlamellen dann mit einem aus Pappe zurechtgeschnittenen „Protektor“ schützt. Die Lamellen sind für eine effiziente Kühlung sehr wichtig und müssen bei Beschädigung mit einer Spitzzange oder einem kleinen Schraubdreher ausgerichtet werden, damit die Luftdurchströmung um die wasserführenden Kanäle funktioniert. Ein Schutzgitter kann mechanische Beschädigungen sicherlich abschwächen, doch je enger das Schutzgitter ist, desto schlechter wird auch die Anströmung des Kühlernetzes.
Eine schlechte Kühlung und die damit verminderte Motorleistung rührt oftmals auch daher, dass nicht nur der Kühler, sondern auch der Motor, speziell an den thermisch hochbelasteten Stellen (im Bereich der Auslassventile und rund um den Brennraum), mit Kalkablagerungen überzogen ist. Diese Schicht verschlechtert die Wärmeableitung und sollte entfernt werden. Dazu muss der komplette Kühlkreislauf mit einer kalklösenden Mixtur ausgespült werden. So geht‘s: Spezielle Kalklöser aus dem Autohandel, Zitronen- oder Essig-Essenz nach Vorgabe mit normalem Leitungswasser verdünnen und einen Tag im Motor belassen. Danach den Motor kurz starten, die Mixtur ablassen und gründlich mit klarem Wasser nachspülen. Dabei ist es zu empfehlen, das Thermostat-Gehäuse zu öffnen, da sich hier größere Kalkpartikel ablagern, die erst bei betriebswarmem Motor ausgespült werden.
Als Kühlmittel für die Straße empfiehlt sich in jedem Fall eine Mischung aus destilliertem Wasser und Frostschutzmittel, denn damit ist auch der Korrosionsschutz und eine gewisse Schmierung (Wasserpumpen-Simmerringe) gewährleistet. Im Rennbetrieb aus Sicherheitsgründen (Rutschgefahr) verboten, muss dort mit reinem Wasser gefahren werden. Was natürlich die Korrosion von unbeschichteten Alu- und Stahlbauteilen massiv fördert. Bei längerer Standzeit sollte deshalb das Wasser durch Kühlmittel ersetzt werden. Denn generell sind die Aluminiumbauteile im Motor und Kühlsystem sehr korrosionsanfällig. Wobei dem destillierten Wasser eine Verstärkung der Korrosion nachgesagt wird. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann deshalb eine 50/50-Prozentmischung aus Leitungswasser und destilliertem Wasser einfüllen, die den Kalkanteil dann halbiert.
Doch Tuner Kurt Stückle kennt noch einen Grund für eine übermäßig starke Korrosion im Kühlkreislauf: Dies kann auch Zeichen für eine undichte Zylinderkopfdichtung sein, durch die aggressive Gase in das Kühlwasser gelangen und dort regelrecht empfindliche Alubauteile zerfressen.
Für den Rennstreckenbetrieb sollte auch ein Kühlerdeckel mit dem Aufdruck 1,6 oder 1,8 anstatt des serienmäßigen 1,0-Deckels montiert werden. Durch den höheren Abblasdruck kocht das Kühlwasser später und drückt bei Überhitzung, etwa bei Verzögerungen am Start, weniger Kühlwasser in den Ausgleichsbehälter.