BMW muss Fahrzeuge der Baureihen G 310 GS, G 310 R sowie C 400 X in die Werkstätten zurückholen. Es gibt möglicherweise ein Problem mit korrodierenden Bremssätteln.
BMW muss Fahrzeuge der Baureihen G 310 GS, G 310 R sowie C 400 X in die Werkstätten zurückholen. Es gibt möglicherweise ein Problem mit korrodierenden Bremssätteln.
Ein Rückruf, der zunächst nur den US-Markt betroffen hat, greift jetzt auch für Europa. Das geht aus einem Dokument der EU-Kommission hervor. Dieses listet die BMW-Modelle G 310 R und G 310 GS sowie die beiden Roller C 400 GT und C 400 X aus dem Bauzeitraum von April 2016 bis August 2019. BMW bestätigt die „Technische Aktion mit Kundenbenachrichtigung“. Insgesamt muss BMW weltweit 32.813 Fahrzeuge zurückrufen, in Deutschland sind von diesem Rückruf 3.795 Bikes betroffen. Alle Besitzer betroffener Modelle werden von BMW angeschrieben. Die Aktion ist bereits Mitte September angelaufen.
Die amerikanische Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA hatte bereits im August 2019 einen Rückruf für die BMW-Modelle G 310 R (Modelljahr 2017 – 2020), G 310 GS (Modelljahr 2018 – 2020) sowie den Roller C 400 X (Modelljahr 2019) bekanntgegeben. In Summe betrifft der Rückruf in den USA 5.938 Fahrzeuge. Alle Halter betroffener Fahrzeuge werden zur Überprüfung der Bremszangen in die Werkstätten gebeten. Bei Bedarf werden die Bremszangen, die vom Brembo stammen und unter dem Label Bybre (steht für: steht für: by Brembo, dem indischen Ableger des italienischen Bremsenherstellers Brembo) vermarktet werden, getauscht. In den USA soll der Rückruf Anfang Oktober 2019 anlaufen. Zugleich haben die Bayern die Auslieferung von Neufahrzeugen in den USA vorübergehend gestoppt.
Grund für den Rückruf ist eine mögliche Korrosion der Bremssättel im Bereich der nicht eloxierten Bohrungen für die Bremskolben. Im schlimmsten Fall können die Bremskolben in den Sätteln stecken bleiben und so die Bremsleistung beeinträchtigen und zu einem Unfall führen. BMW sind bislang vier darauf zurückzuführende Unfälle bekannt. Nach BMW-Angaben kann es unter bestimmten Bedingungen (Winterbetrieb mit viel Salz) zu Oberflächenkorrosion der nicht eloxierten Bremskolbenbohrung in den Bremssätteln kommen. Beim Werkstattaufenthalt werden die Bremssättel an beiden Achsen auf Korrosion geprüft, und die Funktion des Bremskolbens sichergestellt. Falls notwendig, wird der betroffene Bremssattel (vorne und/oder hinten) ersetzt. Der Werkstattaufenhalt wird von BMW auf etwa zwei Stunden beziffert.
Auch die MOTORRAD-Dauertest-BMW G 310 R war an der Hinterradbremse von diesem Problem betroffen. BMW tauschte dabei die komplette hintere Bremsanlage aus. Man überprüfe stichprobenartig die Bremsanlage auch an Maschinen in Europa, erklärte ein BMW-Sprecher noch im August 2019 gegenüber MOTORRAD. Ein Rückruf für den europäischen Markt wurde seinerzeit noch verneint.