Wie Kawasaki Deutschland auf Anfrage mitteilt, sind vom Rückruf Modelle vom Typ Ninja H2 SX, Ninja H2 SX SE und Ninja H2 SX SE+ betroffen. Die betroffenen Fahrzeuge stammen aus dem Bauzeitraum November 2017 bis Dezember 2019. In Europa muss Kawasaki 3.280 Motorräder zurückrufen, davon entfallen rund 540 auf Deutschland. In den USA sind 799 Maschinen vom Rückruf betroffen.
Drehzahldifferenz kann Zahnräder beschädigen
Wenn bei einem Schaltvorgang die Fahrstufe nicht richtig einrastet, kann die Motorsteuerung das plötzliche Hochdrehen des Motors nicht verhindern. Findet die Zahnradpaarung dann doch noch zueinander, kann es durch den Drehzahlunterschied zu Schäden an den Getriebezahnrädern kommen. In Folge kann der Antrieb blockieren und ein Sturz drohen. Betroffen sind überwiegend Gangwechsel im vierten und fünften Gang.
Erste Probleme mit dem Getriebe wurden von Kawasaki Europa bereits im Mai 2018 dokumentiert. In Folge wurden die gemeldeten Vorfälle eingehend untersucht. Im Oktober 2020 fiel dann die Entscheidung für den Rückruf.
Kawasaki will das Problem mit einer neuen Software für die Motorsteuerung korrigieren. Alle Kunden werden angeschrieben und mit ihrem Bike in die Werkstätten gebeten. Der Werkstattaufenhalt wird auf etwa 20 Minuten beziffert. Die Rückrufaktion unter der Kennung DAJ43 läuft noch im November 2020 an. Umgerüstete Maschinen werden mit einer weißen Farbmarkierung auf dem Sitzbankhalter unter der Sitzbank gekennzeichnet.