Der US-Bundesstaat Kalifornien hat ein Verbrenner-Verbot ab dem Jahr 2035 erlassen. Das Verbot nennt zwar explizit nur Pkw, eine Fußnote der Verordnung trifft aber auch Offroad-Motorradfahrer.
Der US-Bundesstaat Kalifornien hat ein Verbrenner-Verbot ab dem Jahr 2035 erlassen. Das Verbot nennt zwar explizit nur Pkw, eine Fußnote der Verordnung trifft aber auch Offroad-Motorradfahrer.
Der größte Automarkt der USA reagiert auf den Klimawandel und erlässt ein Verbrennerverbot für Pkw ab dem Jahr 2035. Zehn Jahre später sollen auch alle großen Trucks auf emissionsfreie Antriebe umgestellt werden. Sprich am Elektroantrieb führt für Neuwagen kein Weg mehr vorbei.
Eine Fußnote der von Gouverneur Gavin Newsom verkündeten Verordnung erklärt aber auch, dass ab 2035 alle Offroad-Fahrzeuge emissionsfrei unterwegs sein müssen. Das trifft dann Käufer von in Kalifornien extrem beliebten Enduros, Crossern, ATVs und Side-by-Side-Vehikeln. Da Motorräder im gesamten Verbrennerverbot nicht gelistet werden, dürfte das Verbot für Offroader nur Fahrzeuge betreffen, die ohne Zulassung betrieben werden (und davon gibt es in Kalifornien jede Menge). Offroad-Zweiräder mit Verbrenner und Zulassung dürfen also nach aktueller Faktenlage auch ab 2035 verkauft und bewegt werden. Zudem enthält die Verordnung auch einen klaren Bestandsschutz.
Was sie ebenfalls enthält, ist ein klarer Auftrag an die Umweltschutzbehörde CARB, bei der Umsetzung der Verordnung "konsequent auf die technologische Machbarkeit und Kosteneffizienz zu achten". Fahrzeugherstellern eröffnet dieser Passus theoretisch die Möglichkeit gegen das Verbrenner-Verbot vorzugehen. Da die Vorlaufzeit allerdings bei 15 Jahren liegt und schon verschiedene Hersteller – Zweirad und Vierrad – gezeigt haben, dass Elektrofahrzeuge machbar sind, dürften Widersprüche nur einen schwachen Stand haben.
Neben der Vorlaufzeit bis 2035 gab es auch eine Gnadenfrist für Crosser. Hier geht es noch nicht um Verbrenner oder Elektro, sondern um rote oder grüne Plakette. Für die Crosser sollte eine Übergangsfrist gelten, in der sie mit einer roten Plakette noch auf öffentlichem Grund unterwegs sein durften. Die Umweltschutzbehörde CARB rechnete damit, dass immer mehr Hersteller und Händler auf Fahrzeuge umsatteln würden, die die Emissionsvorschriften für die grüne Plakette erfüllen. Doch das Gegenteil trat ein. Dem Weg des geringsten Widerstands folgend, produzierten die Hersteller mehr und mehr Bikes, die nur die rote Plakette bekamen, da die Nachfrage hoch war und es teurer wäre, Modelle mit grüner Plakette zu produzieren und zu zertifizieren.
Fahrzeuge ab Modelljahr 2022 mit roter Plakette sind aber nun künftig nur noch für den Wettbewerbseinsatz bestimmt, können nicht registriert werden und sind nicht für Freizeitfahrten auf öffentlichem Grund in Kalifornien zugelassen. Sie dürfen nur noch auf privatem Land oder in privaten MX-Parks gefahren werden. Das trifft vor allem die Händler und Hersteller, die nun mit dem 2022er-Jahrgang nur sehr wenige Modelle anbieten können, die nicht rein dem Wettbewerb vorbehalten sind.
Honda hat bereits reagiert und bietet zum Modelljahr 2022 die Modelle CRF50F, CRF110F, CRF125F und CRF250F sowie die CRF450RL und die CRF450X in Kalifornien mit dem sogenannten "Green Sticker" an.
Kalifornien leidet, gerade aktuell mit den Waldbränden, extrem unter den Folgen des Klimawandels. Jetzt setzt der US-Bundesstaat mit dem Verbrennerverbot ein Zeichen.