An Brücken hängen manchmal diese rot-weißen Säcke. Sie zeigen Richtung, Stärke und Geschwindigkeit des Winds an. MOTORRAD klärt auf: über Windsäcke.
An Brücken hängen manchmal diese rot-weißen Säcke. Sie zeigen Richtung, Stärke und Geschwindigkeit des Winds an. MOTORRAD klärt auf: über Windsäcke.
Der Windsack warnt vor Seitenwind. Und auch ohne jede physikalische Grundbildung kann jeder die Windrichtung ablesen. Wie stark der Wind weht, verrät außerdem der Winkel des rot-weißen Nylons. Wem diese Informationen für ein ruhiges Leben reichen, könnte nun weiterklicken, sollte es aber lassen, denn: an einem Windsack lässt sich sogar die Windgeschwindigkeit ablesen – man muss nur wissen, wie. Und mit diesem Wissen wird die nächste Stammtischrunde beherrscht.
Die farbigen Segmente des Windsacks sind in Durchmesser und Länge derart gestaltet, dass sie die Windgeschwindigkeit anzeigen. Jedes Segment steht dabei für 3 Knoten oder 5,5 km/h. Bei 3 roten und 2 weißen Segmenten ergibt sich so eine angezeigte Höchstgeschwindigkeit von bis zu 28 km/h. Also bis zur Windstärke 4 der Beaufort-Skala, was als mäßige Brise gilt, als Seitenwind nicht unterschätzt werden darf. Tatsächlich kann der Windsack sogar bis zu Windstärke 5 anzeigen und die liegt an, wenn die Spitze leicht nach oben zeigt. Dann spricht man von einem starken Wind mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 38 km/h.
Per Definition ist der Windsack ein meteorologisches Messgerät, das die Windrichtung anzeigt und die ungefähre Windstärke abbildet. Er ist an beiden Enden offen, wobei der Durchmesser spitz zuläuft. So dreht sich der Windsack immer auf die Lee-Seite, also die windabgewandte. Während der Windsack die Windrichtung recht exakt anzeigt, kann er für die Geschwindigkeit nur als Anhaltspunkt dienen und das auch nur bis ungefähr zur Windstärke 7.
Im Straßenverkehr steht der Windsack vor allem dort, wo unerwartet Seitenwind aufkommen kann, also an Brücken oder Waldschneisen. Er markiert aber auch nahe der Straße liegende Landebahnen von kleinen Flughäfen und dient den Piloten als Indikator. Grundsätzlich steht der Windsack immer dort, wo Windverhältnisse einen unmittelbaren Einfluss auf die Verkehrssicherheit haben können.
Oft wird der Windsack mit dem Gefahrenzeichen Nr. 117 "Seitenwind" kombiniert. Sack und Schild sind grundsätzlich einzeln gültig. Das Zeichen allein lässt allerdings keinen Schluss zu über Windrichtung und Geschwindigkeit, sondern warnt einzig vor möglichem Seitenwind.
Der Windsack an Brücken oder Schneisen zeigt nicht nur die Windrichtung an, sondern durch die Anzahl der vom Wind geblähten Segmente die ungefähre Geschwindigkeit. Voll aufgebläht liegen bis zu 38 km/h Windgeschwindigkeit an.