Die 1971 eingeführte AS-3 markierte den Schlusspunkt der AS-Baureihe und läutete mit sportlich-schnittigem Design und modernen Technik-Komponenten bereits die Ära der RD-Nachfolgemodelle ein: Der 125er-Zweizylinder im Studio.
Die 1971 eingeführte AS-3 markierte den Schlusspunkt der AS-Baureihe und läutete mit sportlich-schnittigem Design und modernen Technik-Komponenten bereits die Ära der RD-Nachfolgemodelle ein: Der 125er-Zweizylinder im Studio.
Was den Großen recht ist, sollte den Kleinen billig sein. Die Technik, die bereits bei den bewährten hubraumstärkeren Yamaha-Zweitaktern zum guten Ton gehörte, führte Yamaha 1967 auch in der kleinen Achtelliterklasse ein: Mit der YAS-1 erblickte ein Zweizylinder-Zweitakter das Licht der Zweiradwelt, während die Konkurrenz von Zündapp, Puch, Maico oder Hercules noch auf den Einzylinder-Zweitaktmotor setzte. Die Erfahrungen aus dem Rennsport, wo man mit den kleinen Zwei- oder gar Vierzylindern erfolgreich war, flossen auch in die Serienmodelle ein – so verfügten zwar die ersten ausgelieferten Typen noch über das Dreikanal-System, doch wartete bereits die 1968er-Version der YAS-1 mit dem neu entwickelten Fünfkanal-System auf.
In seiner Grundkonstruktion basiert der schlitzgesteuerte Zweizylinder auf der bereits 1964 in Japan vorgestellten AT 90 – dort noch langhubig, in der 125er-Variante jedoch mit Werten von jeweils 43 Millimetern für Bohrung und Hub exakt quadratisch ausgelegt. Mit dem ebenso durchdachten wie zeitgemäßen, horizontal teilbaren Motorgehäuse, was die Wartung und Reparatur erleichterte, bewies Yamaha Weitblick und setzte auf fortschrittliche Technik, auch bei der Kraftübertragung per neuem Fünfganggetriebe.
Mit ihren 15 PS bei 8500/min erreichte die YAS-1 bereits 125 km/h Spitze und brachte dank ihres geringen Gewichts von nur 110 Kilogramm (vollgetankt) beachtliche Beschleunigungswerte auf den Asphalt. Die ein Jahr später, also 1969 präsentierte Nachfolgerin AS-2 (das Y in der Bezeichnung entfiel ab sofort) zeigte sich technisch (bis auf die neue Gabel und die Duplex-Trommelbremse vorn) nahezu unverändert, unterschied sich von der Vorgängerin vor allem durch ein moderneres, flotteres Styling, zu dem auch die nun getrennten Instrumente auf der Gabelbrücke anstelle des etwas plumpen Kombi-Instruments gehörten.
Die letzte Ausbaustufe der AS-Baureihe, die Yamaha AS-3, wie die Exportversion der in Japan präsentierten AX 125 bezeichnet wurde, kam schließlich 1971 und brachte technisch wie optisch deutliche Änderungen. Auffällig waren vor allem die neu gestalteten Zylinder und das neue Design der großen 250er- beziehungsweise 350er-Schwestern für Tank und Seitendeckel, die sie schlanker und filigraner erscheinen ließen. Nur bei genauerem Hingucken sind die größere Duplex-Bremse und der von 1200 auf 1240 Millimeter verlängerte Radstand zu erkennen. Die Papier-Luftfilter, zuvor in auffälligen verchromten Gehäusen untergebracht, waren nun dezenter zwischen den Seitendeckeln beherbergt. Der Öleinfüllstutzen des 1,5 Liter fassenden Ölvorrats für die Autolube-Getrenntschmierung wanderte nun unter die Sitzbank. So betrachtet, macht unser gut erhaltenes Fotomodell, eine AS-3 von Yamaha Motor France, die uns für die Aufnahmen zur Verfügung stand, in der leuchtenden Lackierung in Mandarin Orange fast zwangsläufig eine gute Figur. Im Stand kommt die (auf dem Papier) auf 15,8 PS gestiegene Leistung nicht zum Tragen, allerdings schien den im ersten Test in MOTORRAD 1972 gemessenen Fahrleistungen zufolge die Motorpower ohnehin eher untertrieben gewesen zu sein.
Abgelöst wurde die Yamaha AS-3 und damit die gesamte AS-Baureihe dann 1973 von der RD 125, der man dann auch gleich einen Membraneinlass verpasste. Fortan verwendete Yamaha für die neuen Modelle das Kürzel RD (für Race Development) plus Hubraumangabe, um den verwirrenden Buchstaben-Zahlen-Kombinationen ein Ende zu bereiten. Was dem Erfolg der Yamaha-Zweitaktmodelle keineswegs schadete, wie ein Rückblick auf die langjährige RD-Historie heute zeigt.
Motor: Luftgekühlter, schlitzgesteuerter Zweizylinder-Zweitaktmotor, Bohrung 43 mm, Hub 43 mm, 124 cm³, Verdichtung 7:1, 15,8 PS bei 8500/min, zwei 18er-Mikuni-Rundschiebervergaser, Ölbadkupplung, Fünfganggetriebe, Kettenantrieb
Fahrwerk: Stahlrohrrahmen, Telegabel vorn, Zweiarmschwinge hinten, Duplex-/Simplex-Trommelbremse vorn/hinten, Reifen vorn 2.50-18, hinten 2.75-18, Gewicht (vollget.) 110 kg, Tankinhalt 9 l
Höchstgeschwindigkeit:125 km/h
Neupreis (1971): 1979 Mark