Die Vespa GTS 300 Super ist die GS unter den Rollern. Sage und schreibe 6.335 Exemplare wurden dieses Jahr, Stand September, bereits neu in Deutschland zugelassen. Mit riesigem Abstand folgt Platz 2: der Piaggio MP3 300 mit 678 Neuzulassungen. Ja, richtig gelesen, da fehlt keine Ziffer.
Um den Erfolg der Vespa noch besser in Relation setzen zu können, blicken wir auf den Roller-Gesamtmarkt: Von Januar bis September wurden insgesamt 15.650 Roller mit mehr als 125 Kubik Hubraum neu zugelassen. Der Anteil der 300er-Vespa liegt damit bei gut 40 Prozent. Das ist eine Marktmacht, die ihresgleichen sucht. Und ein Phänomen, das es so nur in Deutschland gibt. In Italien beispielsweise lagen bei den Rollern (Gesamtjahr 2021) drei Honda-Modelle auf den ersten Plätzen, die Vespa folgte mit 3.620 Neuzulassungen erst auf Rang 14.
Nochmal zum Roller-Gesamtmarkt in Deutschland: Der befindet sich weiter auf Erfolgskurs: Inklusive den Neuzulassungen im September liegt er kumuliert bei rund 15,3 Prozent über Vorjahr. Damit könnte er auf einen neuen Rekord zusteuern.
Typischer Rollerfahrer in Deutschland
Da müssen wir gar nicht überlegen, ob und wie wir gendern, denn der durchschnittliche Rollerfahrer in Deutschland ist männlich: Um genau zu sein, trifft das auf rund 80 Prozent der Scooter-Piloten zu. Im Umkehrschluss sind aber nicht etwa 20 Prozent der Halter weiblich, sondern 10,5 Prozent. Die übrigen 9,5 Prozent der Roller-Neuzulassungsstatistik entfallen auf gewerbliche Personen, also Händler- oder Firmen-Zulassungen. Außerdem ist der Durchschnitts-Rollerfahrer zwischen 50 und 59 Jahre jung (trifft auf 41,1 Prozent zu). Und, falls das noch nicht klar geworden sein sollte: Er fährt in Deutschland natürlich eine Vespa GTS 300.
Mehr Frauen in der 125er-Roller-Statistik
Was uns direkt zu den 125er-Rollern führt. Denn hier pilotiert der Durchschnittsfahrer ebenfalls eine Vespa – eine GTS 125 Super oder eine Vespa Primavera. Ebenso ist der gemeine Rollerfahrer hierzulande zwischen 50 und 59 Jahre jung – trifft auf 34,2 Prozent zu – wobei bei den 125ern die jüngeren Altersklassen stärker vertreten sind als bei den großen Rollern. Und auch die Frauen kommen hier auf einen größeren Anteil: 22,2 Prozent registrierte Rollerfahrerinnen verzeichnet die Neuzulassungsstatistik zwischen Januar und September 2022.
Die beiden 125er-Vespas kommen gemeinsam auf 8.978 Neuzulassungen und sichern sich damit einen Anteil von knapp 35 Prozent. Insgesamt kommen die 125er-Roller im September in Deutschland auf 26.009 Neuzulassungen und liegen damit 8,9 Prozent über Vorjahr.
Fazit
Es gab Zeiten, da sah es aus, als gehörten die großen Motorroller in Deutschland bald einer aussterbenden Spezies an. Doch die Zeiten sind lange vorbei – und auch künftig nicht in Sicht. Wer dachte, dass durch die neue B 196-Führerscheinregelung und die Rückkehr zum Individualverkehr nur die 125er-Roller einen Auftrieb bekämen, irrte. Die hohen Spritpreise tun ihr Übriges dazu, womöglich auch der Ausblick auf immer milder werdende Herbst und Winterperioden.