Yamaha XT 600 Umbau von Lucky Custom
Single fordert zum heißen Kurventanz auf

Eine fast 30 Jahre alte Yamaha XT 600 wurde von Lucky Custom in Argentinien völlig verwandelt. Sie heißt jetzt Malambo, und die Enduro-Basis ist kaum noch zu erkennen.

Lucky Custom Yamaha XT 600 Project 103 Malambo
Foto: Maxi Pucheta

Malambo ist ein argentinischer Volkstanz und mindestens ebenso temperamentvoll wie Tango, Flamenco oder Lambada. Malambo heißt nun auch ein Custombike aus Argentinien. Lucas Layum und sein Team bei Lucky Custom in Cordoba haben es aufgebaut. Es ist bereits ihr Projekt Nummer 103 gewesen, mit der Nummer 1 ging es im Jahr 2006 los.

Weit mehr als nur Supermoto

Nach Umbauten aller Art, von Harley-Davidson, mit Boxern und Vierzylindern von BMW, V-Twins von Honda oder alten Zweitaktern von Yamaha, war die Basis diesmal eine Yamaha XT 600. Jahrgang 1993. Als Stoßrichtung war klar: Supermoto. Doch wer die bisherigen Bikes der argentinischen Künstler kennt, ahnt, dass die es nicht bei der Umrüstung auf 17-Zoll-Räder und einen lauteren Auspuff belassen.

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Gitterrohrrahmen und Aluschwinge

Immer wieder erstaunlich ist der immense Aufwand, den Lucas und seine Luckies betreiben. Angefangen bei den eigens konstruierten Gitterrohrrahmen. Jeweils Einzelstücke, die aussehen, als wären sie für Ducati in Großserie gefertigt worden. Für den luftgekühlten Einzylinder bedeutet das, dass er hier nun eine mittragende Rolle spielt. Außerdem musste für die XT eine neue Hinterradschwinge gemacht werden. Nicht nur der Schönheit wegen, sondern um dem breiteren 180er-Hinterreifen Spielraum zu verschaffen. Original rollte die Enduro auf einem schmalen 140er. Die neue Alu-Schwinge trägt gezielt dick auf, fast wie bei einem Superbike.

Räder von einer Yamaha R6

Beide 17-Zoll-Räder wurden von einer Yamaha R6 aus dem Jahr 2010 übernommen und angepasst. Zudem gold-schwarz lackiert, mit angedeuteten Schrauben oder Nieten an den Felgenschultern. Das Vorderrad wird nicht mehr von der dünnen Originalgabel geführt, sondern von einer moderneren Upside-down-Ausführung. Eine einzelne Scheibenbremse an der Front genügt nach wie vor.

Kompakte Tank-Sitzbank-Linie

Das mit dem Gitterrohrrahmen völlig verwandelte Erscheinungsbild wird oben komplettiert mit der schwungvollen Tankabdeckung. Darunter befindet sich ein kleines Spritreservoir mit weniger als zehn Litern Volumen. Dem Design wird auch ein bisschen Komfort geopfert, wobei die mit original argentinischem Rindleder bezogene Sitzbank zumindest für eine Person ausreichend Platz bietet.

Doppelrohr-Auspuff aus Edelstahl

Abgeschlossen wird das Heck mit dem doppelten Underseat-Auspuff. Dabei handelt es sich um eine Sonderanfertigung aus Edelstahl, durch die der circa 45 PS starke Old-school-Single frech ballern darf. Nicht minder markant ist die Frontansicht der Malambo-XT, mit vertikal angordneten LED-Schlitzen als Scheinwerfer. Das passt alles sehr gut zusammen, und das meint auch der Besitzer. Inzwischen ist die Malambo in Buenos Aires unterwegs.

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Fazit

Nicht das erste auffällige Unikat von Lucky Custom aus Argentinien. Deren Projekt Nummer 103 mit dem Namen Malambo ist ein weiteres Stück Handwerkskunst mit Gitterrohrrahmen. Die Basis, eine Yamaha XT 600 aus dem Jahr 1993, ist kaum noch zu erkennen.

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MOTORRAD 12 / 2023

Erscheinungsdatum 26.05.2023