Die RSV4 X basiert auf dem neuen Modell RSV4 1100 Factory von Aprilia, ebenfalls ein reinrassiger Racer ohne Straßenzulassung und mit 217 PS schon sehr gut im Futter. Doch die höchst exklusive RSAV4 X setzt noch einen drauf, mit satten 225 PS und zahlreichen Leichtbauteilen, die ihr Leergewicht auf 165 kg drücken. Entwickelt wurde sie vom Aprilia Racing-Team, das Anleihen beim Grand Prix-Motorrad RS-GP nah. Die Motoren der nur zehn Exemplare werden von Hand zusammengebaut und dabei beständig auf die Tolleranzen der Komponenten kontrolliert, genau wie bei den hauseigenen Wettbewerbsmotorrädern.
Bauteile aus der MotoGP
Zu den Spezialteilen der RSV4 X zählen schärfere Nockenwellen, die direkt aus der Superbike-WM stammen. Die Akrapovic-Auspuffanlage mit Titan-Sammler und Carbon-Endtopf weist als Besonderheit einen Sprint-Filter auf, laut Aprilia der Filter mit der höchsten Durchlässigkeit auf dem Markt und auch beim MotoGP-Motorrad im Einsatz. Die Motorsteuerung bekommt eine spezielle, auf Rennstrecken ausgelegte Abstimmung und trägt ihr Scherflein zur Leistungssteigerung bei.

Als erstes Serienmotorrad weltweit verbaut die RSV4 X ein Getriebe, bei dem der Leerlauf unter dem ersten Gang liegt und das ebenfalls direkt aus dem MotoGP stammt. Laut den Rennsporttechnikern des Hauses lässt sich mit dem System, das Aprilia ANN (Aprilia No Neutral) nennt, schneller vom ersten in den zweiten Gang schalten, zudem würden Schaltfehler vermieden. Ebenfalls eine Neuheit im Serienbau ist die Bremsanlage von Brembo mit den aus dem vollen gefrästen Bremssätteln GP4-MS. Die T-Drive-Bremsscheiben werden von einer aus dem Vollen gefrästen 19x16-Radialpumpe befehligt.
Aprilia RSV4 X für Biaggi und Iannone
Die Verkleidung besteht aus Karbon, dazu kommen aus dem Vollen gefräste Alu-Komponenten wie der Kupplungshebel oder die vorstellbaren Fußrasten. Die Magnesium-Räder stammen von Marchesini, die Slicks von Pirelli, und in Sachen Lackierung nahm Aprilia deutliche Anleihen bei den Moto-PG-Rennern der beiden Werkspiloten Andrea Iannone und Bradley Smith.
Die Exemplare kosteten je 39.900 Euro und waren per Online-Vorbestellungen innerhalb weniger Stunden ausverkauft. Zwei der zehn Exemplare gehen an Max Biaggi und Andrea Iannone. In Noale, Italien, öffnet Aprilia nun die Fabriktore, um den Käufern die RSV4 X in der Rennabteilung zu übergeben. Enthüllt wurde die RSV4 X beim Markentreffen „Aprilia All Stars“, zu dem über 10.000 Aprilia-Fans auf die Rennstrecke in Mugello in der Toskana kamen. Zur ersten Runde auf der Rennstrecke mit der RSV4 X trat standesgemäß der Ex-Champion Max Biaggi an: Mit drei 250er- und zwei Superbike-Titeln ist der 47-jährige Römer Aprilias erfolgreichster Straßenrennfahrer.