- 220 PS und 142 Nm
- Unter 130 Kilogramm Gewicht
- Preise ab rund 100.000 Euro
- Fazit
Brian Crighton war schon bei Norton mit der Entwicklung des Wankelmotors in der RCW 588 beschäftigt. 2021 stellte er sein eigenes Motorrad rund um den Drehkolbenmotor vorgestellt – die Crighton CR 700 W.
220 PS und 142 Nm
Die ist allerdings nicht für den Straßeneinsatz konzipiert, sondern ausschließlich für die Jagd nach Rundenzeiten auf der Rennstrecke. Und dafür präsentiert sie sich ausnehmend gut gerüstet. Herzstück ist natürlich wie in der Norton seinerzeit ein Zweischeiben-Wankelmotor, der es bei einem Gesamtkammervolumen von 699 cm³ auf eine Leistung von 220 PS und ein maximales Drehmoment von sagenhaften 142 Nm bringt. Die Maximalleistung steht bei 10.500 Touren an, das maximale Drehmoment fällt bei 9.500 Umdrehungen an. Auf die Waage bringt der Motor nur 24 Kilogramm, inklusive Getriebe und Kupplung sind es 43 Kilogramm. Auf Wunsch wird ein E-Starter verbaut.
Interessant: Die beiden Wankel-Rotoren verdrängen die Luft auf dem Kurbelgehäuse über einen Krümmer in di Abgasanlage und erzeugen dort einen Überdruck. Der wiederrum erzeugt nahe des Auslass der Brennräume einen Unterdruck, der das Abgas ansaugt. So können die Gaswechsel schneller ablaufen.
Übrigens: Die Expertise für Wankelmotoren im Motorrad sammelte Brian Crighton als Konstrukteur der Wankelrenner von Norton ab den 1990er-Jahren.
Unter 130 Kilogramm Gewicht
Ankämpfen müssen diese Werte gegen ein Trockengewicht von nur 129,5 Kilogramm – das Leistungsgewicht liegt damit bei sagenhaften 1,68 PS je Kilogramm. Geschaltet wird per Sechsgang-Getriebe, das als Kassetten-Konstruktion ausgelegt ist. Den Brückenrahmen aus Aluminium steuert der bekannte Rahmenbauer Spondon bei. Ebenso die Aluminium-Zweiarmschwinge, die sich über ein rechts liegendes Federbein direkt am Hauptrahmen abstützt.
Der Rahmen selbst dient mit seinen Profilen als Ölreservoir für den Motor. Lenkopf- und Schwingenlagerung sind einstellbar.
Die USD-Gabel vorn kommt wahlweise von Öhlins oder Bitubo, das Federbein immer von Bitubo. Alle Federelemente entsprechen MotoGP-Spezifikationen. Ebenso die Bremsen von Brembo. Dymag steuert die Karbonräder bei. Die Abgasanlage wird aus dem F1-Werkstoff Inconel gefertigt, eine hochtemperaturfesten Nickellegierung. Die Sitzhöhe gibt Crighton mit 810 Millimeter an, den Radstand mit 1.374 Millimeter.
Preise ab rund 100.000 Euro
Gebaut werden von der CR 700 W nur 25 Exemplare. Als Grundpreis nennt Crighton 85.000 Pfund (umgerechnet rund 100.000 Euro). Und Crighton stellt sogar die Option auf eine Straßenzulassung in Aussicht. Die wird sich wohl nur als Kleinserie in Großbritannien realisieren lassen. Ob schon eine Crighton verkauft oder ausgeliefert wurde, ist nicht bekannt.
Fazit
Mit der Crighton CR 700 W kommt ein extremes Trackbike mit außergewöhnlicher Technik an den Start. Da es mit seinem Wankelmotor so in keine Rennserie passen will, dürften damit vermutlich nur solvente Hobbyracer viel Spaß haben.