Der italienische Motorradhersteller Ducati bringt eine Extrem-Variante der Panigale V4. Die Superleggera wird noch über der V4R angesiedelt. Nur 500 Exemplare werden gebaut. Im Juni 2020 ist die Produktion der Supersport-Rakete nun angelaufen.
Der italienische Motorradhersteller Ducati bringt eine Extrem-Variante der Panigale V4. Die Superleggera wird noch über der V4R angesiedelt. Nur 500 Exemplare werden gebaut. Im Juni 2020 ist die Produktion der Supersport-Rakete nun angelaufen.
Die Spitze der Panigale V4-Familie bildet derzeit die V4R, die auch als Homologationsmodell für die Superbike-WM dient. Mit 998 Kubik hat die V4R eine Leistung von 221 PS bei einem Gewicht von 193 Kilo (fahrfertig). Ihr Preis liegt bei 39.900 Euro. In der Panigale V4 steckt aber noch mehr Potenzial. Die V4R ist als Basismodell für den Rennsport durch das Reglement auf einen Preis von nicht mehr als 40.000 Euro limitiert. Entsprechend hat Ducati in dieses Modell nicht alles reingesteckt, was machbar, sondern nur, was für den Rennsport sinnvoll ist. Aus Erfahrung wissen wir aber, dass Ducati-Kunden gerne auch ganz tief in die Tasche greifen, wenn sie ein absolut exklusives Modell der Roten erwerben können. Entsprechend wird Ducati eine Superleggera-Variante der Panigale V4 nachschieben, die alles tragen darf, was gut und teuer ist.
Zu allem was gut und teuer ist, gehören beidem Modell vor allem Bauteile aus Karbon. Dazu gehört die stromlinienförmige Verkleidung, die eine aerodynamische Effizienz bieten soll, die der von aktuellen MotoGP-Maschinen entspricht und diese sogar übertrifft. Für die von der Desmosedici GP16 abgeleiteten Biplane-Flügel seitlich an der Vollverkleidung versprechen die Italiener einen Abtrieb von 50 kg bei 270 km/h, 20 kg mehr als die Flügel der Panigale V4 und V4 R. Aus Karbon mit einlaminierten Aluminiumelementen gefertigt werden auch der Haupt-, der Heckrahmen und die Einarmschwinge. Auch die Fünfspeichen-Räder, auf die Reifen vom Typ Pirelli Diablo Supercorsa SP montiert werden, sind aus Kohlefaserlaminat gefertigt.
Ebenfalls von der MotoGP-Maschine abgeleitet präsentiert sich die Lackierung der Kohlefaser-Verkleidung, die das Rot der GP19 mit nacktem Karbon verbindet. Das echte Highlight der Superleggera liegt aber unter dieser Karbonhaut – der Desmosedici Stradale R-Motor, der leichter und leistungsstärker ist als je zuvor. Der 998 cm³ große 90-Grad-V4, der die Superleggera V4 antreibt, wiegt ganze 2,8 kg weniger als der 1.103 cm³ V4. In der Straßenvariante mit zugelassenem Akrapovic-Auspuff toben hier 224 PS bei 15.250 Touren und 118 Nm bei 11.750/min. Wir der Titan-Rennauspuff samt mitgeliefertem Renn-Kit montiert, sollen sagenhafte 234 PS bei 15.500/min und 120 Nm bei 11.750/min parat stehen.
Zum Kit gehört auch eine spezielle, exklusive Motorkalibrierung für den Rennauspuff, die dem Fahrer zusätzlich den Zugang zu einer "RaceGP-Anzeige ermöglicht. Diese ist ausschließlich für den Einsatz auf der Rennstrecke bestimmt und wurde mit wertvollen Anregungen von Andrea Dovizioso entwickelt. Es ist ein direkter Ableger des Cockpitinstruments der Desmosedici GP20.
Eine weitere Kernkompetenz der Superleggera ist Gewichtsoptimierung. Dank des umfangreichen Einsatzes von Karbonfaser, Titan und von maschinell gefrästen Aluminiumkomponenten hat die Superleggera V4 ein Trockengewicht von nur 159 kg (16 kg weniger als die Panigale V4). Ihr Leistungsgewicht liegt bei 1,41 PS/kg. Wird das komplette Renn-Kit verbaut, sinkt das Gewicht auf 152,2 kg und das Leistungsgewicht verbessert sich auf 1,54 PS/kg.
Zu den weiteren Ausstattungsmerkmalen der Superleggera V4 gehören ein erleichtertes Öhlins-Fahrwerk mit Druckgabel und ein Brembo-Bremssystem mit Stylema R-Bremssätteln. Darüber hinaus umfasst das Elektronikpaket der neuesten Generation die EVO 2 Strategien für die DTC und DQS up/down sowie drei programmierte Fahrmodi (Rennen A, Rennen B und Sport). Mit an Bord sind zudem fünf weitere Fahrmodi, die frei konfiguriert werden können. Ein Datarecording zeichnet Rundenzeiten und Fahrdaten auf.
Gebaut werden von der Ducati Superleggera V4 nur 500 Exemplare. Alle tragen natürlich eine Plakette mit der fortlaufenden Seriennummer. Aber es geht noch exklusiver. Alle Käufer erhalten im Rahmen eines SBK Experience-Events die Möglichkeit, die Panigale V4 R aus der Superbike-WM probezufahren. Noch exklusiver wird es für die 30 Kunden, die das limitierte MotoGP Experience-Paket zum Preis von rund 4.000 Euro kaufen. Die dürfen nämlich unter Anleitung sogar das aktuelle MotoGP-Bike testfahren. Als Termine hierfür stehen der 9. und der 28.Juli 2020 zur Wahl. Gefahren wird in Mugello. Jeder Kunde darf maximal vier Runden in den Sattel der MotoGP-Maschine, allerdings nur, wenn er körperlich als geeignet eingstuft wird, zwischen 25 und 60 Jahren alt ist und den passenden Bodymassindex (BMI) hat.
Da nehmen sich die speziell angefertigte Dainese-Airbagrennkombi und ein spezieller Arai-Karbonhelm, die mit dem Motorrad erworben werden, schon fast langweilig aus.
Die Superleggera sollte ursprünglich ab April 2020 gebaut und ab Mai 2020 ausgeliefert werden. Aufgrund der Corona-Krise hat sich der Produktionsbeginn allerdings etwas nach hinten verschoben. Laut Ducati soll die Produktion aber im Juni 2020 angelaufen sein. Bis zur Auslieferung der ersten Exemplare sollte es somit nicht mehr lang dauern. Gebaut werden sollen lediglich 5 am Tag. Als Preis werden 100.000 Euro genannt. Die 1299 Superleggera kostete seinerzeit rund 80.000 Euro.
Motor
Chassis
Elektronik
Wesentliche serienmäßige Ausstattung