Fahrbericht Honda CBR 500 R 2022

Fahrbericht Honda CBR 500 R 2022 Die Baby-Blade wird erwachsen

Mit der Modellpflege der Honda CBR 500 R kommen 2022 zwei wesentliche Verbesserungen für den A2-Sportler: Die Showa Big Piston USD-Gabel aus der 650er, dazu nun eine 296mm-Doppelscheibenbremse. Erste Eindrücke vom Test in den Schottischen Highlands.

Fahrbericht Honda CBR 500 R 2022 Honda
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Fahrbericht Honda CBR 500 R 2022 11 Bilder

Rein der Anblick der R dürfte sportlich orientierte A2er anlocken. Die Baby-Blade, wie sie Honda selbst liebevoll nennt, sieht der ausgewachsenen Fireblade verblüffend ähnlich, wirkt erwachsen und gar noch erwachsener, betrachtet man die frisch verbesserte Front: Die goldenen Stoßzähne der neuen 41mm Showa Big Piston Upside-Down-Gabel, bekannt aus den 650ern, ragen aus der sportlichen Schnauze. Radial daran verschraubt sind nun Vier-Kolben-Bremssättel von Nissin, die bei Bedarf in die neuen 296-mm-Doppelscheiben beißen.

Beste Testbedingungen in Schottland

Bedarf ist auf einer Route wie der North Coast 500 in Schottland en masse: Viele kleine, einspurige Sträßchen, hie und da ein flauschiger Vierbeiner, gemischte Asphaltverhältnisse und zackige Kurven verlangen nach einer Bremse, die spontan anspricht, mit einem bis zwei Fingern gute Bremskraft leistet und dennoch gut dosierbar bleibt. Kurz gesagt: Die R bringt genau das. Und katapultiert den Spaßfaktor durch diesen Vertrauenszuwachs noch einmal enorm nach oben. Und Spaß macht sie, nach wie vor, was die Testtour bewies: Drei Tage, 800 Kilometer, alle erdenklichen Jahreszeiten, verschiedenster Asphalt, unzählige Bodenwellen und Unebenheiten in Schräglage schenkten erschwerte und zugleich beste Testbedingungen.

Semi-sportlich, komfortabel, handlich

Die schmale Silhouette und der nur 785 mm hohe Sitzplatz schenken Ein- und Aufsteigern fast jeder Körpergröße die Kontrolle im Stand und beim Rangieren, während die Position von Lenker und Fußrasten semi-sportliche Dynamik ermöglichen. Komische Formulierung. Nochmal: Der Stummellenker ist tiefer als der breite Lenker der F, dennoch nur so tief, dass ein Tankrucksack locker zwischen Brust und Tank passt, ohne sich unnatürlich aufzurichten. Die Fußrasten sind weiter hinten als die der F und nicht gummiert, dennoch nicht so weit hinten, dass größer Gebaute nach wenigen Metern über Knieschmerzen klagen.

Honda CBR500R Modelljahr 2022
Supersportler

Neue Gewichtsverteilung zahlt sich aus

Zurück zum Spaßfaktor auf schottischen Straßen. Denn hierbei spielt auch die neue Gewichtsverteilung (0,6% mehr vorne) eine große Rolle. Die leichtere, dünnerwandige und nun hohl gefertigte Schwinge ist erster Punkt der Gewichtsersparnis hinten. Auch soll die neue Konstruktion verwindungssteifer, dafür seitlich flexibler sein, was sich im direkten Vergleich sicher stärker bemerkbar machen dürfte, als bei ersten einzelnen Testrunden. Auch die neu designten Aluguss-Felgen wurden leichter und reduzieren so die ungefederten Massen, was zugleich auf das Konto "leichtes Handling" einzahlt. Weitere Gramm sparen die neue Fußrastenanlage und ein leichterer Kühler. Insgesamt kann die R also ihr Gewicht von 192 Kilo trotz schwererer Komponenten an der Front halten.

Mehr Vertrauen, mehr Fahrspaß

Fahrbericht Honda CBR 500 R 2022
Honda

Zusammen mit der neuen Gabel und den nun verbauten Michelin Road 5-Gummis bringt die neue Balance also abermals Vertrauen und Fahrspaß in direkten Zusammenhang. Präzise und linientreu lässt sich das Vorderrad steuern, es verliert – nass wie trocken, glatt wie holprig – nie die Haftung. Einzig die mangelnde Dämpfung im Heck unterbricht den kurvigen Flow stellenweise. Gemeint ist schaukelndes Nachwippen des Hecks bei aufeinanderfolgenden Bodenwellen, was besonders in Schräglage Aufmerksamkeit verlangt. Doch die kann beim Motorradfahren eigentlich nie schaden.

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