Die Kopie gilt in China als wahre Kunstform. Je besser man das Original trifft, um so größer ist der Ruhm, der auf einen selbst abstrahlt. Die Macher der jetzt in China vorgestellten Xinshiji Finja 500 dürften damit im prallen Licht stehen.
Der vollverkleidete Mittelklassesportler reiht sich nahtlos in die Kopien bekannter japanischer und europäischer Zweiradmodelle ein. Auf den ersten Blick wirkt die Finja – man beachte die Ableitung von Ninja – tatsächlich wie eine Kawasaki ZX-10R, wie sie bis 2020 gebaut wurde. Wer genauer hinschaut, erkennt den Klon.
1.000er Optik trifft auf 500er Twin

Unter der Verkleidung werkelt in der Xinshiji Finja 500 ein 500er-Zweizylinder-Parallel-Twin mit rund 50 PS. Die Finja ist damit weit entfernt von der rund 200 PS starken 1.000er-Ninja aus japanischer Produktion. Die Ausführung der Finja beeindruckt dennoch. Das Vorderrad führt eine USD-Gabel, die optisch der Showa BFF-Forke entspricht, aber vermutlich nicht von Showa stammt. Die Doppelscheibenbremsanlage am Vorderrad setzt auf radial angeschlagene Sättel im Brembo M50-Look, sogar ein ABS-Ring ist an der Felge zu erkennen.
Klar Richtung Kawasaki zielen auch die Instrumentierung im Cockpit, die in die Spiegel integrierten Blinker sowie die Farbgebung in Schwarz und Grün.
In China ist die Xinshiji Finja 500 für umgerechnet rund 1.600 Euro zu haben. Andere Märkte dürfte sie nie erreichen.
Fazit
Mit der Xinshiji Finja 500 kommt eine weitere dreiste Kopie auf den chinesischen Markt und wohl nur auf diesen. So können sich wenigstens Chinesen zu einem ganz kleinen Tarif fühlen, wie der mehrfache Superbike-Weltmeister Jonathan Rea.