Indien, Indonesien oder die Philippinen – auf diesen Märkten spielt sich das Motorradleben hauptsächlich diesseits der 200-Kubik-Marke ab. Entsprechend groß ist das Angebot an Modellen mit supersportlicher Ausprägung. In Indien hat Yamaha zum Modelljahr 2022 seinem Bestseller R15 eine Radikalkur verpasst. Die rückt den Bonsai-Sportler optisch ganz nah an die neue R7.
So zeichnet die neue Vollverkleidung der R15 ziemlich genau die Linien der R7 nach. Die Front mit dem zentralen runden LED-Scheinwerfer und den flankierenden LED-Tagfahrlichtstreifen in Flügelform kopieren das R7-Gesicht. Punkten soll die neue Verkleidung auch in Sachen Aerodynamik sowie beim Wind- und Wetterschutz. Und damit die R15 ihrem ganz großen Vorbild – der R1 – noch näher kommt, hüllt sie sich in der Version R15M in ein silbern-schwarzes Farbkleid, das an die R1M erinnern soll. Technisch ändert sich allerdings nichts gegenüber der normalen R15, die in den Farben blau, rot und schwarz zu haben ist.
18 PS und Traktionskontrolle
Der 155 cm³ große wassergekühlte Single mit variabler Einlasssteuerung leistet 18,4 PS bei 10.000 Touren und liefert bei 7.500/min 14,2 Nm Drehmoment. Geschaltet wird per Sechsganggetriebe mit serienmäßigem Quickshifter. Verbaut ist der Einzylinder in einem stählernen Deltabox-Rahmen mit angeflanschter Aluschwinge. Zum neuen Modelljahr führt das 17-Zoll-Vorderrad mit einem 100/80er Reifen eine 37er USD-Gabel. In der per Zentralfederbein abgestützten Schwinge dreht sich ein 140/70er Reifen auf einer 17-Zoll-Felge. Die Bybre-Bremssättel beißen vorne in einer 282er Disc und hinten in eine 220er Scheibe. ABS gehört zur Serienausstattung, eine Traktionskontrolle hält zu heftige Leistungsausbrüche im Zaum. Darüber hinaus kann der Pilot zwischen zwei Fahrmodie (Street und Track) wählen. Gesteuert wird die R15 von einem 815 Millimeter hohen Sitz aus. Mit vollem 11-Liter-Tank liegt das Gewicht bei schlanken 142 Kilogramm.

Quasi zum Spottpreis
Das Digital-Cockpit erlaubt verschiedene Konfigurationen und bindet natürlich Smartphones ein. Eine spezielle App erweitert dabei den Funktions- und Anzeige-Umfang.
Zu haben ist die R15 in Indien zu Preisen ab umgerechnet rund 1.940 Euro. Die R15 M gibt es in der schwarz-silbernen Konfiguration oder im MotoGP-Monster-Look zu Preisen ab rund 2.050 Euro.
Fazit
In Indien bietet Yamaha mit der runderneuerten R15 einen leckeren Mini-Sportler an, der leistungsmäßig den hiesigen Leichtkrafträdern locker den Rang abläuft. Und beim Preis dürften Europäern die Tränen in die Augen steigen, kostet eine R125 von Yamaha hierzulande doch rund 5.100 Euro. Aber die adaptiert künftig vermutlich den R7-Look der R15.