Beim legendären Pikes Peak Hillclimb ist der US-Amerikaner Carlin Dunne am Sonntag (30. Juni 2019) tödlich verunglückt. Der Ducati Werksfahrer pilotierte in diesem Jahr den Prototypen der neuen Streetfighter V4 und lag nach drei der vier Sektionen mit über sieben Sekunden Vorsprung souverän in Führung. Augenzeugen berichten, dass Dunne die extremen Bodenwellen nur wenige Meter vor der Ziellinie zum Verhängnis wurden. Er stürzte und erlag kurz darauf seinen Verletzungen.
„Es gibt keine Worte, die unseren Schock und unsere Trauer beschreiben können“, so die erste Stellungnahme von Jason Chinnock, Chef von Ducati Nordamerika. „Carlin war Teil unserer Familie und einer der aufrichtigsten und nettesten Menschen, die wir je kennengelernt haben. Seine Leidenschaft für dieses Event und die Liebe zum Motorradfahren wird für immer in unserer Erinnerung bleiben und sein Verlust hinterlässt ein Loch in unseren Herzen.“
Auch die Veranstalter des Pikes Peaks International Hillclimb 2019 schrieben noch am Sonntag (30. Juni) in einer Mitteilung: „Wir betrauern den tragischen Tod von Carlin und er wird für immer als Teil der Pikes Peak International Hill Climb Familie in unseren Herzen bleiben. Carlin wird als warmherziger Mentor mit großer Leidenschaft für den Wettkampf erinnert werden.“

Dunnes Pikes Peak Erfolge
Dunne starb im Alter von nur 36 Jahren. Er war dreimaliger Champion beim Pikes Peak Hillclimb und nach seinem Triumph 2018 auf Ducati Mutlistrada 1260 als Titelverteidiger angereist. 2012 unterbot Dunne als erster Motorradfahrer die Zehn-Minuten-Marke, seit 2013 halt er zudem den Rekord für Elektromotorräder mit einer Zeit von 10:00,694 Minuten.
Mit der modifizierten Ducati Streetfighter V4 war er in jeder der ersten drei Sektionen der Schnellste und hatte einen komfortablen Vorsprung von 7,804 Sekunden auf Rennie Scaysbrook, der durch Dunnes Unfall den Sieg mit einer Zeit von 9:44,963 Minuten erbte. Die Deutsche Lucy Glöckner wurde auf einer Wunderlich BMW S 1000 R mit 9:58,878 Zweite.
Streetfighter V4 Pikes Peak Version nun unwahrscheinlich
Wie Ducati nun mit der weiteren Vermarktung des Streetfighter Modells fortfährt, bleibt abzuwarten. Nach dem ersten Titel der Multistrada wurde ein Pikes Peak Sondermodell aufgelegt, was nach Informationen von MOTORRAD Italien-Korrespondentin Eva Breutel auch für die Streetfighter V4 angedacht war. Angesichts des tödlichen Unfalls ist eine Streetfighter V4 Pikes Peak in naher Zukunft unwahrscheinlich.

Das seit 1916 jährlich ausgetragene Pikes Peak Hill Climb Rennen wurde kriegsbedingt nur fünf Mal abgesagt, bei schlechtem Wetter lediglich hin und wieder gekürzt. Die Strecke führt vom Start auf 2.862 Metern Höhe über 19,99 Kilometer mit 156 Kurven und einer durchschnittlichen Steigung von sieben Prozent auf den Gipfel des Pikes Peak 4.301 Meter über dem Meer. Erst seit 2012 ist die gesamte Distanz geteert.
Unser tiefstes Mitgefühl gilt Carlin Dunnes Angehörigen und Freunden.