Rennbericht IDM 2023 in Most (23. bis zum 25. Juni)

Rennbericht von der IDM 2023 in Most
Fesselnde Duelle und ein spannender Marken-Mix

Zuletzt aktualisiert am 27.06.2023
IDM 2023 Most Rennbericht
Foto: Dino Eisele

Nach drei Stürzen hatte der dreifache Meister Ilya Mikhalchik (BCC ALPHA VAN ZON BMW RACING) in der Königsklassse IDM Superbike mit einem Sieg spekuliert. Grund: Im Qualifying hatte er sich die Pole Position geholt. Doch er sollte sich noch gedulden müssen. Im ersten von zwei Rennen war Florian Alt (Holzhauer Racing Promotion) nach 16 Runden der große Gewinner. Rundenlang hatte er sich mit Hannes Soomer (Enemat Enos Motorsport) einen Schlagabtausch geliefert, der an Nervenkitzel nicht zu überbieten war. Mikhalchik, der zu Beginn des Gefechts zu viel wollte und dabei neben die Strecke geriet, hatte sich in der Zwischenzeit nach vorn gekämpft. Das Rennen war noch nicht zu Ende, da platzierte der Ukrainer eine gelungene, aber kernige Attacke auf den Esten, der keine Chance mehr zum Kontern hatte. Mikhalchik hatte damit die Honda-Doppelspitze gespalten und wurde Zweiter zwischen Alt und Soomer.

Mikhalchik im 2. Rennen vorn

In einem turbulenten zweiten Rennen mit vielen Drehungen und Wendungen sorgte der Reverse Grid für Spannung. Hier stehen die drei Schnellsten des ersten Laufes in der dritten Startreihe und die Positionen vier bis sechs rücken in die erste Reihe vor. Die Anordnung sorgte für ein dichtes Getümmel. An der Spitze zeigten sich bald wieder Florian Alt und Hannes Soomer. Ilya Mikhalchik war im Pulk stecken geblieben. Dass er ganz am Ende doch ganz vorn war, ist das Ergebnis seiner Hartnäckigkeit und einer riesigen Aufholjagd. Er hatte sich stetig durchs Feld nach vorn gearbeitet, um zum Schluss eine Lücke auszunutzen, die sich im Scharmützel zwischen Alt und Soomer aufgetan hatte. So enttäuscht der Ukrainer nach seinem zweiten Platz im ersten Lauf war, umso freudestrahlender war er nach diesem Triumph. Und sein Teamchef Werner Daemen war völlig aus dem Häuschen, riss sich das T-Shirt vom Leib und feierte.

Soomer stürzte noch in der letzten Runde aus dem Geschehen. Dadurch kam Bastien Mackels (Team SWPN) noch aufs Podium und machte den Marken-Mix von BMW, Honda und Yamaha komplett. Dahinter kam mit Leandro Mercado (Kawasaki Weber Motos Racing) die erste Kawasaki ins Ziel. Meisterschaftsführender ist Florian Alt.

IDM 2023 Most Rennbericht
Dino Eisele

IDM Supersport in Most

In der IDM Supersport gewann Gastfahrer Oliver Bayliss (D34G) auf Ducati das erste Rennen. Es war die Premiere der Motorradmarke aus Italien in diesem Jahr in der IDM.

In der Startaufstellung hatte es noch Verwunderung gegeben. Obwohl er die Pole Position geholt hatte, stand der Australier und Sohn des dreifachen Superbike-Weltmeisters Troy Bayliss nur auf dem vierten Startplatz. Das hatte seinen Grund. Wegen fehlender, vorgeschriebener Reifensticker im Warm-up wurde er drei Plätze zurückgesetzt. Für Bayliss, der aus der Supersport-WM kommt, kein Problem. Nach dem Start war der 19-jährige Ducati-Fahrer schon in der ersten Kurve in Führung, die er bis ins Ziel nicht abgab. Weil Bayliss außerhalb der Wertung fuhr, kehrte der Niederländer Melvin van der Voort (Team SWPN) nach seinen Stürzen bei der letzten Veranstaltung auch als Zweiter auf die Ideallinie zurück, denn er bekam statt Bayliss die volle Punktzahl in der Meisterschaft, in der er der Titelfavorit ist, die von seinem Landsmann Twan Smits (Team Apreco) angeführt wird, der Dritter im Rennen wurde.

Das zweite Supersportrennen in Most musste nach einem Re-Start und mehreren Stürzen nochmals abgebrochen werden und wurde nicht gewertet.

IDM Supersport 300 in Most

In der IDM Supersport 300 dominierten an diesem Wochenende die Kawasakis vom Team Füsport – RT Motorsports by SKM – Kawasaki. Im ersten Rennen setzte sich der Tscheche Petr Svoboda in seinem Heimrennen durch und feierte somit seinen ersten Triumph in der IDM. Auf dem zweiten Platz landete Dirk Geiger vom Team Freudenberg-Paligo Racing. Am Rennsonntag fuhr der Spanier Inigo Iglesias (Füsport – RT Motorsports by SKM – Kawasaki) vor seinem Kollegen Petr Svoboda ins Ziel und machte damit einen Doppelsieg für das Team perfekt. Iglesias verließ den Rennkurs in Most als Spitzenreiter in der Gesamtwertung.

Zwei spektakuläre Rennen lieferten sich Todd Ellis und Emmanuelle Clement (Team Ellis/Clement/LCR Yamaha) mit Tom und Ben Birchall (Wyckham Blackwell von Birchall/LCR Honda). Das Sprintrennen am Samstag gewannen die Birchall-Brüder vor Pekka Päivärinta und Ilse de Haas (Team Bonovo Action Team/LCR Yamaha). Das Hauptrennen am Sonntag entwickelte sich zu einem fesselnden Duell zwischen Ellis/Clement und den Birchall-Brüdern, das Todd Ellis mit dem besseren Schwung aus der letzten Kurve für sich entschied.

Im Kampf um den IDM-Titel gaben Josef Sattler und Luca Schmidt (Team Bonovo Action Team/LCR Yamaha) den Ton an. Mit zwei Siegen in Most und weiteren 50 Punkten in der Tasche führen sie aktuell die Meisterschaft vor dem neuen Nachwuchsteam Lennard Göttlich und Lukas Krieg (Team Bonovo Action Team/LCR Yamaha).

Weitere Rennen im Rahmen der IDM

Für ein volles Programm ohne Pause sorgten in Most die zusätzlichen Klassen Pro Superstock 1000, der Supersport 300 Women’s Europacup und der Northern Talent Cup. Die nächste IDM-Runde findet vom 21. bis zum 23. Juli 2023 auf dem legendären Schleizer Dreieck statt, das in diesem Jahr sein 100-jähriges Jubiläum feiert.

IDM-Termine 2023:

  • 12. – 14.5.2023 Sachsenring
  • 02. – 04.6.2023 Oschersleben
  • 23. – 25.6.2023 Most
  • 21. – 23.7.2023 Schleiz
  • 04. – 06.8.2023 Red Bull Ring
  • 18. – 20.8.2023 Assen
  • 22. – 24.9.2023 Hockenheim