Neuer Renn-Plan nach Feuer-Katastrophe: Elektro-Motorrad-Grand Prix startet in Deutschland.
Neuer Renn-Plan nach Feuer-Katastrophe: Elektro-Motorrad-Grand Prix startet in Deutschland.
Nach dem verheerenden Feuer, das beim Training in Jerez alle 20 Motorräder des für 2019 erstmals geplanten MotoE-Weltcups zerstört hat (siehe Meldung unten), hat der Internationale Motorrad-Sportverband FIM jetzt einen neuen Zeitplan veröffentlicht.
Demnach wird die Welt-Premiere der MotoE anstatt im Mai in Jerez, Spanien, nun im Rahmen des Grand Prix am Sachsenring am 7. Juli 2019 in Deutschland stattfinden. Fest stehen auch die weiteren Renntermine und Strecken des MotoE-Cups: 11. August auf dem Red Bull-Ring in Spielberg, Österreich, 14. und 15. September auf dem World Circuit Marco Simoncelli in Misano, Italien, und beim Grand Prix-Finale am 16. und 17. November in Valencia, Spanien. In Misano und Valencia werden jeweils gleich zwei der jetzt insgesamt sechs statt ursprünglich fünf für 2019 geplanten MotoE-Rennläufe ausgetragen.
Vor der Weltpremiere in Deutschland wird es laut FIM für die 18 internationalen MotoE-Fahrer, darunter bekannte Piloten wie Sete Gibernau und Randy de Puniet, noch ein Training auf den bis dahin vom Hersteller Energica wieder aufgebauten, elektrisch angetriebenen Motorrädern des Typs Ego Corsa geben.
Laut FIM sind die Untersuchungen, was genau das Feuer in Jerez ausgelöst hat, noch nicht abgeschlossen. In ersten Statements dazu hatte es geheißen, dass ein offenbar defektes mobiles Ladegerät, an das keines der 20 Motorräder angeschlossen war, das Feuerinferno ausgelöst habe.
Am 5. Mai 2019 sollte im spanischen Jerez im Rahmen des ersten europäischen MotoGP-Rennens der MotoE World Cup starten. Vier weitere Läufe sollten folgen. Jetzt, knapp sechs Wochen vor dem Saisonstart des ersten World Cup für Elektromotorräder, sorgt ein Brand für ein Fiasko.
Im spanischen Jerez war der komplette MotoE-Tross aktuell zu seinem zweiten Test zusammengekommen. Alle 18 Rennmotorräder sowie viel Equipment (Werkzeug, Laptops, Fahrerausrüstungen...) wurden zusammen in einem extra für die MotoE aufgebauten Pavillon gelagert.
Der ist in der Nacht auf den Donnerstag (14.3.2019) abgebrannt und mit ihm alles, was darin gelagert war. Der Brand war gegen 00.15 Uhr ausgebrochen.
Der italienische Elektromotorradhersteller Energica, der mit seinen Maschinen die WM ausrüstet, zeigte sich am Boden zerstört. Man wüsste noch keine genauen Details und kenne auch noch keine Brandursache. Alle 18 Maschinen waren Spezialanfertigungen für den MotoE World Cup.
Spanische Medien sprachen in ersten Berichten am Vormittag von einer „initialen Explosion“ einer Maschine während des nächtlichen Ladevorgangs, die das Feuer auslöste. Dem widersprach die Dorna in einer ersten Pressemitteilung ganz deutlich. In der betreffenden Nacht war keine der Maschinen an ein Ladegerät angeschlossen. Allerdings räumte die Dorna auch ein, dass neue Technologien auch Risiken mitbringen. Der Brand verursachte nur Sachschaden, Personen wurden nicht verletzt. Momentan ermittelt die Polizei die Brandursache.
Nicolas Goubert, Chef der MotoE, erklärte inzwischen in einer Video-Botschaft, es habe am Ende des Ladezyklus an einem Ladegerät eine Fehlfunktion gegeben, worauf ein Feuer ausgebrochen sei. Das konnte nicht gelöscht werden und griff auf den ganzen Pavillon über.
MotoGP-Ausrichter Dorna teilte in einer Erklärung mit, alle Partner hätten sich darauf verständigt die Maschinen neu aufzubauen und man werde auf jeden Fall 2019 an den Start gehen. Der Rennkalender werde überarbeitet. Das Auftaktrennen in Jerez am 5. Mai werde aber entfallen.
Die MotoE hätte eigentlich als Aushängeschild für elektrisch angetriebene Motorräder dienen sollen, wie groß der Imageschaden durch den heutigen Vorfall ausfällt ist noch nicht abzusehen.